Neuigkeiten

Vom Mahlstrom der Computerisierung
Dass wir uns unsere Alltagstechnologien nicht mehr bewusst aussuchen und zweckgerichtet anwenden, sondern von diesen in eine bestimmte Existenzweise getrieben werden, ist nur ein Aspekt der Totaldigitalisierung unserer Lebenswelt. In seiner fulminanten Untersuchung »Postdigital. Medienkritik im 21. Jahrhundert« unternimmt Peter Schmitt eine wegweisende, kritische Bestandsaufnahme unserer Mediengesellschaft. »Nach dieser anregenden Lektüre sieht man sein Smartphone mit anderen Augen« (Konrad Paul Liessmann). 175 Seiten. 16,90 Euro.

»Was ist Philosophie?«
… fragt Wilhelm Windelband in einem seiner »Präludien«, seinem eigentlichen Hauptwerk und einem der meistrezipierten Bücher der neukantianischen Bewegung. In den thematisch weit ausgreifenden Texten entfaltet er ein beeindruckendes Panorama seines Denkens »zur Philosophie und ihrer Geschichte« sowie zur europäischen Geistesgeschichte insgesamt. Glänzend geschrieben, unbedingt wieder lesenswert (nicht nur im Hinblick auf die Frage, was Philosophie ist …)! Herausgegeben von Jörn Bohr und Sebastian Luft. PhB 744. XCIV, 598 Seiten. 78,00 Euro.

Der »mit Kant gleichzeitige Reformator in der Philosophie«
F.H. Jacobi und I. Kant verfolgten fundamental entgegengesetzte Konzepte und äußerten dies auch in explizit kritischer Distanz zueinander. Sieht man jedoch genauer hin, wird die Konstellation zwischen den beiden »Reformatoren in der Philosophie« erst richtig interessant: In beinahe jeder Hinsicht zeigt sich, wie ein neuer Aufsatzband belegt, dass man im Verhältnis zwischen Jacobi und Kant auf eine eigentümliche Verbindung von Ferne und Nähe stößt. Herausgegeben von Birgit Sandkaulen und Walter Jaeschke. 247 Seiten. 29,90 Euro.

Der Philosoph als Fürstbischof
Der zweite Band der Acta Cusana ist mit Lieferung 7 nun abgeschlossen. Die äußerst aufschlussreiche, geradezu spannende Quellensammlung zur Lebensgeschichte des Nikolaus von Kues umfasst in Band II die Jahre zwischen 1451 und 1458, als der Philosoph sich energisch seiner Aufgabe als Fürstbischof von Brixen widmete. Dabei entfaltet sich ein detaillierter und farbiger Querschnitt der spätmittelalterlichen Kirche: von der Alltagsfrömmigkeit in Tiroler Bergdörfern, verbissenen Auseinandersetzungen mit abtrünnigen Klöstern, Belehnungen, Ablässen und Predigten bis zum dramatischen Höhepunkt und der Abreise des Kardinals nach Rom. Herausgegeben von Johannes Helmrath und Thomas Woelki. 277 Seiten. Interimsbroschur, 268,00 Euro.

Letzter Textband der ECN erschienen
Mit seiner systematischen Studie »Individuum und Kosmos in der Philosophie der Renaissance« brachte Cassirer erstmalig die kulturhistorische Epochenbezeichnung »Renaissance« auf ihren Begriff. Der nun erschienene Band 13 der Nachlassausgabe (ECN) präsentiert ergänzend fünf Texte Ernst Cassirers, die in der Zeit von 1932 bis 1942 entstanden sind. Die Vorlesungs- und Aufsatzmanuskripte widmen sich u.a. Galilei, Pico della Mirandola und der Entwicklung des modernen Naturbegriffs in der Frühen Neuzeit. Herausgegeben von Christian Möckel. VIII, 383 Seiten. Leinen 228,00 Euro.