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Das Urbild der Menschheit

Ein Versuch


Philosophische Bibliothek 756. 2022. CXVIII, 442 Seiten.
978-3-7873-4123-8. Leinen
EUR 78,00


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»Das Urbild der Menschheit« (1811, 1819, 1851) ist der Schlüssel zur Philosophie K. Chr. Fr. Krauses. Im »Urbild« entwickelt Krause die Grundlagen seiner kosmopolitisch und ökologisch verantworteten Sozial-, Gesellschafts- und Geschichtsphilosophie, welche die Menschheit panentheistisch im Zentrum des Absoluten als Synthese von Geist und Natur verortet und die Verwirklichung eines globalen »Menschheitbundes« als ihre historische Aufgabe versteht.
Der von der Menschheit zu verwirklichende »Menschheitbund« ist als das auf Freiheit basierende organische und harmonische Ganze aller gesellschaftlichen Institutionen aller Gesellschaftsebenen zu verstehen, deren jeweiliger Bündnischarakter nicht nur in der gesellschaftlichen Verwirklichung von Tugend, Recht, Schönheit und Gottinnigkeit besteht, sondern auch in der gesellschaftlichen Förderung von Wissenschaft, Kunst sowie der Erziehung der Menschheit zum Guten hin. Da Krause einer der Vorreiter der Gleichberechtigung aller Menschen unabhängig von Geschlecht, Stand oder Herkunft gewesen ist, u. a. explizit für Natur- und Tierrechte eintrat und die Idee des »Menschheitbundes« im spanischen Krausismo epochemachend gewesen ist, kann das »Urbild der Menschheit« als ein weithin unbekannter Klassiker der Philosophiegeschichte verstanden werden, der auch heute nichts von seiner Aktualität eingebüßt hat.
„Unter philologischem wie unter philos. Gesichtspunkt stellt die kritische Ausgabe von Krauses Schlüsselwerk eine maßstabsetzende Leistung dar, die einer Wiederentdeckung des aufgrund widriger geschichtlicher Zufälle zu Unrecht weithin in Vergessenheit geratenen Denkers den Weg zu bereiten geeignet ist. Das Werk selbst erweist sich im von den beiden Hg. edierten verlässlichen Text als staatsphil. Schrift, die in einem Atemzug mit anderen neuzeitlichen Klassikern der Disziplin, etwa dem Leviathan Thomas Hobbes’ und insbes. Zum Ewigen Frieden Immanuel Kants, in einem Atemzug genannt zu werden verdient. Neben dem Verdienst, diesen Text innerhalb der angesehenen Meiner-Reihe phil. Texte zugänglich gemacht zu haben, ist insbes. die Einleitung, die einen höchst luziden Überblick über das diffizile idealistische System Krauses bietet, lobend zu erwähnen.“

Christian Hengstermann in der Theologischen Revue 120 (November 2024).

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Kodalle, Klaus-M. (Hg.)

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