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Neuigkeiten

Was Georg Büchner hörte

Als Büchner 1834 den »Hessischen Landboten« schrieb, druckte und verteilte (und daraufhin fliehen musste), war er Student in Gießen und hörte u.a. eine Vorlesung bei dem Philosophen Joseph Hillebrand über »Naturrecht und allgemeine Politik«. Diese Vorlesung, die im Manuskript überliefert ist und ein paradigmatisches Modell einer politischen Philosophie im Vormärz darstellt, kann man nun nachlesen: Herausgegeben von Doreen Haring, Udo Roth und Gideon Stiening. PhB 757. XLIV, 159 Seiten. Leinen. 32,90 Euro. 

08.06.2022
Meisterhafte Gesamtdarstellung

Nach langjähriger, kongenialer Übersetzungsarbeit liegt nun endlich Anne Chengs epochemachende »Geschichte des chinesischen Denkens« auch auf Deutsch vor. Chengs Darstellung der Hauptlinien der chinesischen Ideengeschichte von den Anfängen im 2. Jahrtausend v. Chr. bis ins 20. Jahrhundert setzt Maßstäbe für eine schlüssige und zugleich facettenreiche Philosophiegeschichtsschreibung. Von der reich ausgestatteten deutschen Ausgabe schreibt die Autorin selbst, sie sei »ohne Übertreibung … verlässlicher als die französische«.

Der Band ist erfreulicherweise von Professor Helwig Schmidt-Glinzer, Direktor des China Centrums Tübingen, als »Besondere Empfehlung« auf die Liste der Sachbücher des Monats Juni gehoben worden.

628 Seiten. Gebunden. 78,00 Euro. 

30.05.2022
Copy & Paste

Ob es um das Teilen von Fotos über Messenger-Dienste, die Übernahme von Passagen aus Texten oder Musikstücken anderer oder den Nachbau von Produkten geht: Kopieren ist Teil unserer Alltagshandlungen, zumal im digitalen Zeitalter. Ob und inwiefern dies moralisch verwerflich ist und worin der Unterschied zwischen der Kopie eines Spielzugs im Fußball und der Fälschung eines »fischer-Dübels« besteht, zeigt Amrei Bahr in ihrem neuen Buch »Was ist eine Kopie?«. Kartoniert. 384 Seiten. 49 Euro. 

In der Sendung »Sein und Streit« (Deutschlandfunk Kultur) vom vergangenen Sonntag wird die Autorin von Wolfram Eilenberger interviewt.

23.05.2022
Jetzt erschienen: Acta Cusana Band III, Lieferung 1

Der dritte Band der Acta Cusana setzt mit der Rückkehr des Nikolaus von Kues nach Italien ein. Damit verschiebt sich die Perspektive der Lebensbilder, wie sie die Acta Cusana projizieren: Aus dem residierenden Diözesanbischof wird nun ein Kurienkardinal, der die Amtsgeschäfte seiner Diözese weitgehend aus der Ferne steuert. Neue Themen drängen sich in den Vordergrund, allen voran die Vorbereitungen und der schleppende Beginn des Fürstentages von Mantua 1459, der ein großes europäisches Kreuzzugsunternehmen gegen die Türken organisieren sollte. Während Papst Pius II. trotz aller Bedenken und Widerstände nach Mantua zog, blieb Cusanus zunächst in Rom und vertrat den Papst dort als Legatus urbis, als Stellvertreter in weltlichen Angelegenheiten. Er vermittelte bei Konflikten in Rom und im Kirchenstaat; gleichzeitig entstanden nun wieder wichtige philosophische Werke. Die Reise nach Mantua führte ihn dann im Oktober 1459 noch einmal auf die Bühne der europäischen Politik. Die persönliche Konfrontation mit Herzog Sigismund von Österreich führte dort allerdings zum Eklat, der wenig später, im April 1460, in offener Feindschaft eskalierte. Sie wird bald in Lieferung III, 2 der Acta Cusana dokumentiert sein.

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23.05.2022