Neuigkeiten
Veranstaltung am 18.09. in Hamburg: Die Philosophie der Bio-Robotik. Ein Abend mit Marco Tamborini, Junius und dem Felix Meiner Verlag
Ob Flugzeugdesign, klimaangepasste Architektur oder der Einsatz von Robotern im Körperinneren: Die Grenzen zwischen Biologie und Technik verschwimmen zusehends. Wissensproduktion und Produktdesign haben dabei ihren Ausgangspunkt in morphologischen Konzepten und Praktiken, die auf eine sehr lange Geschichte der Formerforschung zurückblicken. Marco Tamborini geht in seinen bei Meiner und Junius erschienenen Büchern den damit verbundenen philosophischen Fragen nach: Was ist Natur, was ist Technik? Worin besteht der Unterschied zwischen Lebendigem und Maschinen? Wie wird technisches Wissen über Natur erzeugt und welchen Einfluss haben dabei soziale und ökonomische Faktoren?
Lesung, Gespräch und Verlagspräsentation mit dem Autor und Verlagsvertretern in Kooperation mit der Liste unabhängiger Verlage Hamburg (LuV) und der Stabi Hamburg. Am Mittwoch, 18. September 2024 um 19:00 Uhr, Vortragsraum Stabi Hamburg. Der Eintritt ist frei!
"Lebensdinge" von Anton Leist
Heute erscheint im Felix Meiner Verlag Anton Leists Buch "Lebensdinge. Alltagsphilosophische Zugänge". In 34 kurzen Abschnitten zu Fragen wie »Habe ich einen Körper?«, »Wie ehrlich soll ich sein?« oder »Ist ein Haus besser als eine Wohnung?« gibt Leist jeweils eine »kurze« und eine »lange« Antwort – unter Rückgriff auf andere Philosophinnen und Philosophen, aber in einer allgemeinverständlichen Ausdrucksweise. 2024. 296 Seiten. 978-3-7873-4575-5. Kartoniert. 22,90 Euro.
Von Metaphysik und Basisphänomenen
Als 1929 der dritte Band von Ernst Cassirers »Philosophie der symbolischen Formen« erschien, waren damit nicht alle für diesen Band verfassten Texte publiziert. Vieles spricht für die Vermutung, dass Cassirer einen weiteren, vierten Band seines Hauptwerks hat schreiben wollen, dazu aber nicht mehr gekommen ist. Eine Studienausgabe unter dem Titel Zur Metaphysik der symbolischen Formen versammelt jetzt Texte aus dem Nachlass zur Metaphysik, zur zeitgenössischen Philosophie und zu den »Basisphänomenen«, die für das Verständnis der Grundlagen von Cassirers Symbolphilosophie von großer Wichtigkeit sind. Herausgegeben von John Michael Krois. PhB 775. XII, 404 S. Kartoniert. 26,90 Euro.
Die Spannung des Symbolischen
Im Zuge der Darstellung seiner Symbolphilosophie hat Ernst Cassirer zahlreiche geistige und kulturelle Ausdrucksformen als symbolische Formen beschrieben, darunter Mythos, Wissenschaft, Sprache, Kunst und Geschichte. Er lässt allerdings letztlich unbeantwortet, in welchem Verhältnis diese Formen genau zueinander stehen. Am Beispiel des Verhältnisses von Mythos und Wissenschaft untersucht Tomoki Sakata in seiner Studie Die Spannung zwischen Wissenschaft und Mythos. Die Entwicklung des symbolischen Geistes, wie dieses Verhältnis bei Cassirer aufzufassen ist. Er kommt zu dem Schluss, dass es gerade die Spannung zwischen den Formen ist, die die Entwicklung des symbolischen Geistes bedingt. Cassirer-Forschungen, Bd. 23. 370 S. Kartoniert. 78,00 Euro.
Wortführer des Modernismus
Es ist eigentlich erstaunlich, dass Roger Frys wegweisender Versuch über Ästhetik erst gut 100 Jahre nach seiner Veröffentlichung ins Deutsche übersetzt worden ist. Denn Fry, der berühmte Kunstkritiker und Philosoph, Mitglied der »Bloomsbury Group« und Weggefährte von Virginia Woolf, Kurator der wichtigen und damals das Publikum schockierenden Kunstausstellung »Manet and the Post-Impressionists«, verabschiedet hier das Ideal der Naturnachahmung in der Kunst und läutet eine ganz neue Epoche ein. PhB 774. Übersetzt und herausgegeben von Stefan Majetschak. Englisch-Deutsch. XLII, 190 S. 26,90 Euro.
Kurskorrektur in Habermas’ Denken?
Spätestens mit dem Erscheinen von »Auch eine Geschichte der Philosophie« richtet sich der Blick der Forschung vermehrt auf die Entwicklungen in Jürgen Habermas’ Gesamtwerk. Christian Thein lenkt in Habermas und die Genealogie nachmetaphysischen Denkens die Aufmerksamkeit auf eine Bruchlinie, die die mittlere Werkphase von der späten trennt und auf neue Motive für das von Habermas selbst als ›nachmetaphysische Denkform‹ bezeichnete philosophische Selbstverständnis hindeutet. Blaue Reihe. 322 S. Kartoniert. 24,90 Euro
Mimesis – Zentralbegriff der philosophischen Ästhetik
Nachahmung, Imitation, Mimikry, Identifikation, Idiosynkrasie, Affinität, Ähnlichkeit – dem Bedeutungsspektrum von »Mimesis« geht Josef Früchtl in seiner Studie "Mimesis - Konstellation eines Zentralbegriffs bei Adorno" nach. Dabei zeigt sich diese als ein ursprünglich sinnliches Vermögen, das eine zweifache und zwiespältige Funktion erfüllt: Einerseits ermöglicht es Selbsterhaltung im Überlebenskampf des natur- und sozialgeschichtlich schwachen Subjekts, andererseits die Herausbildung von Humanität in seinem intimen Verhältnis zu dem, was sich an innerer, äußerer und ›zweiter‹ Natur nicht beherrschen lässt. 275 Seiten. Kartoniert. 38,00 Euro.