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Chronologie

 


Die Dekaden und zurückliegende Jahre

1920

1930

1940

1950

1960

1970

1980

1990

2000

2010

2020

2021

2022

 2023

 


1911

  • Felix Meiner 1911Gründung des Verlages am 1. April durch Dr. oec. publ. Felix Meiner (*25. März 1883) in Leipzig.
  • Grundstock ist die vom Verlag der Dürr´schen Buchhandlung übernommene, bereits 1868 von Julius Hermann von Kirchmann  gegründete Philosophische Bibliothek (PhB), die aus rd. 130 Text- bzw. kleinen Erklärungsbänden besteht. Ferner werden vom Verlag Fritz Eckart mehrbändige Fichte-, Schelling- und Schleiermacher-Ausgaben erworben und fortgeführt.
  • Erste Pläne zu einer kritischen Hegel-Ausgabe unter der Herausgeberschaft von Georg Lasson. Die Zahl der vorgesehenen Bände wächst im Laufe der Zeit von 12 auf 15, 21, 24, 26, 29 und schließlich in der Ära Hoffmeister auf 35 (cf. 1952).
  • Platos "Theätet" erscheint in der Übersetzung von Otto Apelt.
  • Juristische Abteilung, z.B. Karl Binding "Die Normen und ihre Übertretung" und "Festschrift für Adolf Wach". Historische Abteilung, z.B. "Deutscher Geschichtskalender" (gegr. 1885, erloschen 1933). Mittelalterliche Geschichtswissenschaft, z.B. "Die Geschichtsschreiber der deutschen Vorzeit", deutsche Ausgabe der "Monumenta Germaniae Historica".

1912    

  • Gründung der Zeitschrift "Hegel-Archiv", hrsg. von Georg Lasson (erloschen 1916).

1913

Philosophische Bibliothek (Archiv)

  •  Nach dem Tod von Friedrich M. Schiele übernimmt Felix Meiner auch die Aufgaben des Herausgebers der Philosophischen Bibliothek.

1914 

  • "Feldausgaben" der Philosophischen Bibliothek (bis Kriegsende); fortgeführt als "Taschenausgaben" (insgesamt 69 Hefte).

  • Gründung der "Zeitschrift für Rechtsphilosophie in Lehre und Praxis", unter Mitwirkung von Bruno Bauch, Paul Natorp u.a. (erloschen 1933).

  • Felix Meiner wird zum Heeresdienst herangezogen.

    PhB Feldpostausgaben (Archiv)

1918 

  •     Übernahme von Hans Vaihingers "Philosophie des Als-Ob".

1919

  •     Gründung der Zeitschrift "Annalen der Philosophie unter besonderer Rücksicht auf die Probleme der Als-Ob-Betrachtung", hrsg. von Hans Vaihinger und Raymund Schmidt (cf. 1925).

  •     Gründung der Zeitschrift "Grundwissenschaft", hrsg. von Johannes Rehmke (erloschen 1937).

1920 

  •     Peter Wust "Die Auferstehung der Metaphysik".

 

1921

1922

  • Beginn der Ausgabe "Franz Brentano, Gesammelte philosophische Schriften", hrsg. von Oskar Kraus und Alfred Kastil (insgesamt 22 Bände).
  • Max Scheler "Die transzendentale und psychologische Methode".

1923

  • Abschluß der deutschen Plato-Ausgabe von Otto Apelt mit einem Index-Band (erste Gesamtübersetzung nach Schleiermacher).
  • Beginn der Sammlung "Die Wissenschaft der Gegenwart in Selbstdarstellungen" mit der Reihe "Philosophie der Gegenwart in Selbstdarstellungen", hrsg. von Raymund Schmidt.
  • Bis 1929 stellen in 30 Bänden über 200 bedeutende Gelehrte des In- und Auslands (Philosophen, Juristen, Theologen, Mediziner, Kunstwissenschaftler, Pädagogen u.a.) ihre wissenschaftliche Entwicklung dar, unter ihnen Albert Schweitzer (cf. 1929), Sigmund Freud und Benedetto Croce (cf. 1975).
  • Bruno Bauch "Wahrheit, Wert und Wirklichkeit" - K.W. Clauberg und Walter Dubislav "Wörterbuch der Philosophie" - Jonas Cohn "Theorie der Dialektik" - Ottmar Dittrich"Geschichte der Ethik", 4 Bde. bis 1932 - Fritz Mauthner "Wörterbuch der Philosophie"(2.A.) - Eugen Rolfes "Die Philosophie des Aristoteles".

1924

  • Felix Meiner richtet anläßlich des Internationalen Philosophenkongresses in Neapel eine repräsentative deutsche Buchausstellung aus und gibt den "Philosophischen Handkatalog" heraus. Er zeichnet ferner als Delegierter des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels für die erste deutsche Auslandsbuchausstellung in Chicago verantwortlich.
  • Karl Vorländer "Immanuel Kant. Der Mann und das Werk" (2.A. 1978).

1925

  • Umbenennung der "Annalen ..." in "Annalen der Philosophie und philosophischen Kritik" (cf. 1930).
  • Gründung der Zeitschrift "Philosophie und Leben", hrsg. von August Messer (erloschen 1933).

1926

1927

Ernst Cassirer
  • Nach einer Anregung von Ernst Cassirer und auf Betreiben von Raymond Klibansky sowie nach vorbereitenden Gesprächen Felix Meiners mit 
    Ernst Hoffmann und Heinrich Rickert vom September stimmt die Heidelberger Akademie der Wissenschaften im Dezember dem Vorhaben einer kritischen Ausgabe "Nicolai de Cusa Opera Omnia" zu. Der mit der Philosophischen Bibliothek übernommene und weitergeführte Plan einer deutschen Ausgabe der Schriften von Nikolaus von Kues hatte dazu ebenfalls einen Anstoß gegeben. Die Edition, die sich "mit Rücksicht auf die Ungunst der Zeit" vorerst auf die philosophischen und staatstheoretischen Schriften beschränkt, soll bis zum Ende der dreißiger Jahre mit 14 Bänden abgeschlossen werden (cf. 1932).
  • Bertrand Russell "Die Analyse des Geistes ".

1928

1929

  • Die "Selbstdarstellung" Albert Schweitzers (cf. 1923), die auf seinen ausdrücklichen Wunsch in der Reihe "Philosophie" erscheint und aus der 1932 seine Autobiographie "Aus meinem Leben und Denken" hervorgeht, erreicht als Sonderausgabe innerhalb weniger Monate eine Auflage von 25.000 Exemplaren (cf. 1959).
  • Johannes Rehmke "Philosophie als Grundwissenschaft" (2. A.) - Karl Vorländer "Karl Marx - Sein Leben und sein Werk".

1930

 

1931Signet des Felix Meiner Verlages 1931

1932

1933

  • Infolge stark rückläufigen Absatzes philosophischer Literatur verstärkter Ausbau der wirtschaftswissenschaftlichen Abteilung, z.B. "Schriften zur Volkswirtschaftslehre", "Praxis der Versicherungswirtschaft", "Veröffentlichungen der Schmalenbach-Gesellschaft" u.a.

1934

  • Von der unter der Schirmherrschaft des römischen Dominikanerinstituts Sancta Sabina stehenden Ausgabe der "Magistri Eckardi opera latina" erscheint das von dem Initiator der Edition Raymond Klibansky herausgegebene Heft I "Super oratione dominica".

1935

  • Arnold Gehlen "Der Staat und die Philosophie" - Albert Grote "Die Funktion der Copula" - Theodor Litt "Philosophie und Zeitgeist" - Rudolf Metz "Die philosophischen Strömungen der Gegenwart in Großbritannien".

1936

Nikolaus von Kues
  • Die "Quaestiones parisienses" (Magistri Eckardi opera latina, Heft XIII), hrsg. von Antonius Dondaine, erscheinen als das letzte Heft dieser Ausgabe (insges. 3 Hefte), die aus politischen Gründen an einen Schweizer Verlag abgegeben werden muß. Gleichzeitig wird eine weitere Eckard-Ausgabe mit Unterstützung durch die "Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft" in einem anderen Verlag begonnen.
  • Heft 1 der "Schriften des Nikolaus von Kues in deutscher Übersetzung" (Der Laie über die Wahrheit) erscheint. Bis 1999 liegen 22 Hefte vor.
  • Alois Wenzl "Wissenschaft und Weltanschauung".
  • Zwangsweise Abgabe der Zeitschrift "Erkenntnis" an einen holländischen Verlag (cf. 1975).

1943

  • Vollständige Zerstörung des Verlages durch Bombenangriff auf Leipzig am 3./4. Dezember.

 

1944

  • Johannes Hoffmeister "Wörterbuch der philosophischen Begriffe" (cf. 1998).

1947

  • Verlagslizenz durch die sowjetische Militärregierung am 8. Februar.

1948

  • Richard MeinerRichard Meiner (*8. April 1918) erhält in Hamburg die Lizenz für den Richard Meiner Verlag, der sich in enger Zusammenarbeit mit dem Felix Meiner Verlag in den folgenden Jahren neben der Philosophie hauptsächlich den Fachgebieten Psychologie, Literaturwissenschaft, Wirtschaftswissenschaft und dem Werk Albert Schweitzers widmet.
  • Gründung der "Neue(n) Philosophische(n) Bibliothek" in Hamburg mit Band 1: Maurice Joly "Gespräche in der Unterwelt zwischen Machiavelli und Montesquieu", übersetzt von Hans Leisegang.
  • Auslieferung eines für den Wiederaufbau des Verlages wesentlichen Lehrbuches "Lehner, Der Straßenbahnfahrmeister", das in großer Stückzahl an Verkehrsbetriebe in Hamburg und Hannover geliefert wird.

1949

  • Der erste Band von Karl Vorländer "Geschichte der Philosophie" erscheint in neuer Bearbeitung von Erwin Metzke.
  • Erste Teilnahme an der Frankfurter Buchmesse.

1951

  • Politische und wirtschaftliche Gründe zwingen Felix Meiner zur Flucht aus Leipzig (Druckgenehmigungen werden verweigert, erlittene Kriegsschäden müssen als Einkommen versteuert werden).
  • Neugründung des Felix Meiner Verlages in Hamburg am 1. Oktober.
  • 18 lieferbare Bände in der "Philosophischen Bibliothek".

 

1952

  • Liquidation des Leipziger Verlages.
  • Ankündigung der "Neue(n) Kritische(n) Hegel-Ausgabe in 32 Bänden", (1955 erweitert auf 35 Bände), hrsg. von Johannes Hoffmeister, die jetzt im ganzen chronologisch aufgebaut und durch Einbeziehung von Briefwechsel, Schul- und Universitätsakten sowie Lebensdokumenten erweitert werden soll. Beabsichtigt ist, nicht nur differierende Auflagen der Druckwerke zu berücksichtigen, sondern auch die großen Vorlesungen Hegels in ihrer Entwicklung zu dokumentieren. (cf. 1932).
  • Erster Band der "Briefe von und an Hegel " (abgeschlossen 1960; 4 Bde.).

1953

  • Felix Meiner erhält die Ehrendoktorwürde (Dr. phil.) der Universität Hamburg und das Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Zu seinem siebzigsten Geburtstag schreibt DIE ZEIT (Nr. 12) am 19. März: "Welche praktische Bedeutung das Lebenswerk eines tätigen Menschen hat, erkennt man am besten, wenn man es sich einmal — hypothetisch natürlich nur — wegdenkt. Denkt man sich etwa, Felix Meiner hätte nicht Im Jahre 1911 in Leipzig einen Verlag gegründet, so wäre es um die Möglichkeiten philosophischen Studiums in Deutschland sehr schlecht bestellt. Denn was fingen Professoren, Studenten und Freunde der Philosophie ohne die klassischen Texte der "Philosophischen Bibliothek" an, ohne die mustergültigen, einzeln käuflichen Bände der Gesamtausgaben von Kant, von Hegel, von Plato in Otto Apelts, von Plotin in Richard Harders Übersetzung ohne die Auswahlausgaben von Aristoteles, Descartes, Spinoza, Leibniz, Fichte und so vieler anderer Denker? Dies alles einzurichten, über zwei Kriege und Nachkriegszeiten durchzustehen und dabei immer die Person hinter die große Sache zurückzustellen, immer das Wirtschaftliche in das Geistige einzuordnen, nicht umgekehrt — das erforderte ein ganz ungewöhnliches Maß von reiner Vernunft, von praktischer Vernunft und von Urteilskraft. Felix Meiner hat nie für sich selbst das Licht der Publizität gesucht. In stiller, zäher Arbeit hat er die schweren Rückschläge — Bombenangriffe 1943—1945, dann sowjetisches Regime bis 1950 — wieder aufgefangen und die zwei großen Unternehmungen der letzten Jahre weitergeführt: die neue kritische Hegel Ausgabe und die erste Gesamtausgabe der Werke des Nicolaus Cusanus. Ihm dankt an seinem siebzigsten Geburtstag (23. März) jeder, den an dem Überleben philosophischen Geistes gelegen ist."

1954

  • Verleihung des Friedensnobelpreises an den Freund und Autor Albert Schweitzer in Oslo.

1955

Hegel Gesammelte Werke

1956

  • Neuausgabe von "Plotins Schriften", 12 Bände, griech.-deutsch. Bd. I hrsg. von Richard Harder, fortgeführt ab Bd. II von Rudolf Beutler und Willy Theiler (abgeschlossen 1971; cf. 1930).

1957

  • Herbert W. Schneider "Geschichte der amerikanischen Philosophie".
  • Erneuerung des Doktorgrades für Felix Meiner durch die Staatswirtschaftliche Fakultät der Universität München.

1958

1959

Felix Meiner und Albert Schweitzer

1960

 

1964

  • Richard Meiner übernimmt die Verlagsleitung. Zusammenlegung der Verlage Richard und Felix Meiner.

    Felix Meiner

1965

  • Felix Meiner stirbt am 26. Juli in seinem dreiundachtzigsten Lebensjahr.

1968

  • 100 Jahre Philosophische Bibliothek am 1. Oktober. Festansprache von Carl Friedrich von Weizsäcker über "Die Rolle der Tradition in der Philosophie".
  • 116 lieferbare Bände in der Philosophischen Bibliothek.
  • Erster Band der historisch-kritischen Ausgabe von "G.W.F. Hegel, Gesammelte Werke" (Bd. 4 "Jenaer-Kritische Schriften", hrsg. von Hartmut Buchner und Otto Pöggeler), die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft herausgegeben wird (cf. 1972). Geplant ist, in der ersten Abteilung der jetzt auf rd. 40 Bände veranschlagten Gesamtausgabe die von Hegel selbst publizierten Texte sowie Arbeiten und Fragmente vorzulegen, die nur im Manuskript überliefert sind. Die zweite Abteilung soll Hegels große Vorlesungen nach den Nachschriften, die dritte Briefe und Aktenstücke bringen.
  • Besuch des Jahreskongresses der American Philosophical Association in den USA; seitdem jährliche Beteiligung.

1969

1970

  • Beginn der Ausgabe "Leonard Nelson, Gesammelte Schriften in neun Bänden", hrsg. von Paul Bernays u.a. (abgeschlossen 1977).
  • Erweiterung der "Opera Omnia" des Nikolaus von Kues um die Predigten (Sermones), die in 4 Bänden zu jeweils mehreren Faszikeln vorgelegt werden sollen. Es erscheinen die "Sermones I, 1-4" (h XVI/1).
  • Aufnahme enger Beziehungen zu japanischen Universitäten, Bibliotheken und Buchhandlungen durch regelmäßige Besuchsreisen.

 

1971

1972

1975

  • Neugründung der Zeitschrift "Erkenntnis - an international Journal of analytical Philosophy", hrsg. von Carl G. Hempel, Wolfgang Stegmüller und Wilhelm K. Essler im Gemeinschaftsverlag mit D. Reidel, Dordrecht, später Kluwer Academic Publishers.
  • Wiederaufnahme der "Selbstdarstellungen" mit "Philosophie in Selbstdarstellungen" (bisher 3 Bde.) und "Pädagogik in Selbstdarstellungen" (4 Bde.), hrsg. von Ludwig J. Pongratz (cf. 1923).

1976

Acta Cusana

1979

  • Beginn der Arbeiten an einer vollständigen, autoptisch-diplomatischen Bibliographie der "Die Philosophische Bibliothek", hrsg. von Rainer Bast (cf. 1991).
  • Persönliche Teilnahme an repräsentativen Buchausstellungen in Buenos Aires und Peking.

1980

  • Die philosophischen Schriften von Gotthard Günther (Autor des Verlages seit 1933) liegen vor (5 Bde.).
  • Beginn der Vorarbeiten an "Pragmatik - Handbuch pragmatischen Denkens", hrsg. von Herbert Stachowiak (cf. 1994).

 

1981

1982

1983

  • Richard MeinerFestschrift für Richard Meiner zum 65. Geburtstag "Ceterum censeo... Bemerkungen zu Aufgabe und Tätigkeit eines wissenschaftlichen Verlegers".
  • Gründung des "Corpus philosophorum Teutonicorum Medii Aevi", unter der Mitwirkung zahlreicher Gelehrter des In- und Auslandes herausgegeben von Kurt Flasch und Loris Sturlese, ausgelöst durch die Edition der Werke des Dietrich von Freiberg (cf. 1976). In 32 Bänden sollen mit der Edition der Schriften von Ulrich von Straßburg, Dietrich von Freiberg, Johannes Picardi von Lichtenberg, Heinrich von Lübeck, Nikolaus von Straßburg und Berthold von Moosburg die Anfänge der Philosophie in Deutschland zwischen 1250 und 1350 dokumentiert werden.
  • Gründung der Reihe "G.W.F. Hegel, Vorlesungen - Ausgewählte Nachschriften und Manuskripte", hrsg. von den Mitarbeitern des Hegel-Archivs, Bochum. Vorgesehen sind zunächst 10 Bände mit exemplarischen Nachschriften und bedeutsamen Manuskriptfragmenten, die - mit Hilfe kritischer Editionsverfahren präsentiert - einzelne Entwicklungsstadien der Hegelschen Vorlesungen deutlich werden lassen. Die Ausgaben sollen dazu beitragen, eine historisch-kritische Edition des ganzen Vorlesungskorpus im Rahmen der "Gesammelten Werke" zu einem späteren Zeitpunkt zu ermöglichen.
  • Übernahme der Reihe "Studien zum Achtzehnten Jahrhundert", hrsg. von der "Deutschen Gesellschaft für die Erforschung des 18. Jahrhunderts".

1984

  • Erste Vorklärungen zu einer historisch-kritischen Gesamtausgabe der Werke Franz Brentanos.
  • Mit "G.W.F. Hegel, Gesammelte Werke", Bd. 21, hrsg. von Friedrich Hogemann und Walter Jaeschke, liegt die Ausgabe der "Wissenschaft der Logik" in 3 Bänden vollständig vor. Von der historisch-kritischen Ausgabe der Werke Hegels sind damit insgesamt 8 Bde. lieferbar.
  • Anläßlich einer Besuchsreise von Manfred Meiner Gespräche mit Mitgliedern der chinesischen Akademie für Sozialwissenschaften in Peking, wo an einer Übersetzung von "G.W.F. Hegel, Gesammelte Werke" gearbeitet wird. Pläne zu einer Textsammlung klassischer chinesischer Philosophie (cf. 1996).

1985Jacobi, Friedrich Heinrich | Werke

1986

1987

1988

  • Außerordentlich erfolgreicher Nachdruck von "Platon: Sämtliche Dialoge" in der Übersetzung von Otto Apelt als preisgünstige Taschenbuchausgabe.
  • Hegels "Phänomenologie des Geistes " erscheint als Studienausgabe auf der Grundlage der historisch-kritischen Edition.

1989

  • Richard Meiner erhält das Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.
  • Im September wird die neue Umschlaggestaltung der Philosophischen Bibliothek mit der Auslieferung von sechs Neuerscheinungen vorgestellt. Den Entwurf lieferte der Graphiker Jens Peter Mardersteig, der gleichzeitig ein neues Verlagssignet entwarf.

1990

Verlagsgebäude

 

1991

1992

Helmut Buske Verlag
  • Zum 1. Januar werden alle Geschäftsanteile an der Helmut Buske Verlag GmbH, Hamburg erworben. Die Geschäftsführung dieses sprachwissenschaftlich orientierten und auf Lehr- und Wörterbücher zu fremden Sprachen (von Albanisch bis Vietnamesisch) spezialisierten Verlages übernimmt Manfred Meiner.
  • Edmund Husserl "Gesammelte Schriften" in 8 Bänden und mit einem Zusatzband "Husserls Werk", herausgegeben von Elisabeth Ströker

1993

Rainer A. Bast Die Philosophische Bibliothek
  • Anläßlich des 125-jährigen Bestehens der Philosophischen Bibliothek erscheint die Bibliographie von Rainer A. Bast (cf. 1991) in einer Sonderausgabe - Stiftung aller lieferbaren Bände der Reihe an die Leipziger Universitätsbibliothek.
  • Ausstellung "125 Jahre Philosophische Bibliothek" in der Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf (18.10. bis 4.12.)
  • Jubiläumsausgaben von "Kant, Die Drei Kritiken", "Platon, Sämtliche Dialoge", "Seneca, Philosophische Schriften".
  • Beginn der Ausgabe "Dante Alighieri: Philosophische Werke", hrsg. unter Leitung von Ruedi Imbach (4 Bände in 7 Teilen).

1994

1995Cassirer, Ernst | Nachgelassene Manuskripte und Texte

1996

  • In der Philosophischen Bibliothek erscheint die erste Textausgabe eines chinesischen Autors "Chang Tsai: Rechtes Auflichten (Cheng-meng)", hrsg. von Michael Friedrich u.a.
  • Gründung der Reihe "Hegel-Deutungen" mit Friedhelm Nicolins "Auf Hegels Spuren".
  • Seit dem 1. März ist das Programm des Verlages auf einer eigenen Homepage im Internet einsehbar (www.meiner.de).

1997

1998

  • Anläßlich seines 80. Geburtstages zieht sich Richard Meiner aus der Geschäftsleitung des Verlages zurück. Mehrheitsgesellschafter und einziger Geschäftsführer bleibt Manfred Meiner.
  • Im Gemeinschaftsverlag mit Frommann-Holzboog (Stuttgart-Bad Canstatt) erscheint der erste Band der historisch-kritischen Edition "F.H. Jacobi: Werke", hrsg. von Klaus Hammacher und Walter Jaeschke.
  • Kants "Kritik der reinen Vernunft" erscheint in neuer Bearbeitung.
  • Das "Wörterbuch der philosophischen Begriffe" wird von Arnim Regenbogen und Uwe Meyer als Band 500 der Philosophischen Bibliothek vollständig neu herausgegeben.
  • Cassirer, Ernst | Gesammelte Werke. Hamburger AusgabeIm Sommer wird die in Zusammenarbeit mit der Universität Hamburg, der Aby-Warburg- Stiftung, der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius und der Wissenschaftlichen Buchgesellschaft ins Leben gerufene "Hamburger Ausgabe" der Gesammelten Werke Ernst Cassirers, die 25 Bände umfassen soll, der Öffentlichkeit vorgestellt. Band 1 "Leibniz´ System" erscheint Ende des Jahres. Als Herausgeberin zeichnet Birgit Recki.

1999

  • Manfred Meiner wird Mitglied im Vorstand des "Börsenvereins des Deutschen Buchhandels".
  • Im März des Jahres beteiligt sich der Verlag erstmals wieder mit einem eigenen Stand an der Leipziger Buchmesse.
  • Zur Frankfurter Buchmesse erscheinen im Oktober u.a. eine 6-bändige Sonderausgabe der "Hauptwerke" von G.W.F. Hegel (cf. 2015) auf der Grundlage der Akademieausgabe) sowie die gänzlich neu erarbeitete "Enzyklopädie Philosophie" (hrsg. von H.J. Sandkühler).
  • Vom Bouvier-Verlag (Bonn) werden die Zeitschriften "Hegel-Studien", "Archiv für Begriffsgeschichte" und die "Zeitschrift für Ästhetik und allgemeine Kunstwissenschaft" übernommen.

2000

  • Gründung der Reihe Topos Poietikos, die Arbeiten auf der "imaginären" Grenzlinie zwischen Philosophie und Literatur- bzw. Sprachwissenschaft zu ihrem Gegenstand machen wird.
  • Mit Erscheinen der vierten Lieferung (Register) liegt der erste Teilband der "Acta Cusana" (cf. 1976) vollständig vor.
  • Die "Hamburger Ausgabe" der Werke von Ernst Cassirer (cf. 1998) kommt zügig voran; es erscheinen die Bände 4, 5 und 6.
  • Manfred Meiner wird in den Beirat der Deutschen Bibliothek berufen.
  • Im November öffnet die Galerie MF Meiner mit dem Schwerpunkt auf zeitgenössischer Malerei in dem für Ausstellungszwecke umgebauten Hofgebäude auf dem Grundstück des Verlages ihre Pforten.

 

2001

  • Die "Phänomenologischen Forschungen", hrsg. von Ernst-Wolfgang Orth und Karl-Heinz Lembeck, wechseln vom Karl Alber Verlag, Freiburg, zu Felix Meiner.
  • Die ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius bewilligt die weitere Förderung der editorischen Arbeiten an der "Hamburger Ausgabe" der Werke von Ernst Cassirer; es erscheinen die Bände 7, 8, 9, 10 und 11.
  • Rechtzeitig zum 600. Geburtstag von Nikolaus von Kues erscheinen vier weitere Faszikel der "Opera omnia".
  • In der Akademieausgabe der Gesammelten Werke von G.W.F. Hegel erscheinen die Bände 13 und 16.
  • Gründung der Reihe "System der Vernunft - Kant und der deutsche Idealismus", hrsg. von W.G. Jacobs, H.-D. Klein und J. Stolzenberg mit Band 1: "Architektonik und System in der Philosophie Kants".
  • Die Galerie MF Meiner zeigt in vier Einzelausstellungen Werke von Christian Hauer, Roland Helmus, Lucio Orlando und Pavel Richtr.
  • Manfred Meiner wird erneut in den Vorstand des "Börsenvereins des deutschen Buchhandels" gewählt.

2002

  • Ehrung mit der "Programmprämie für Verlage" der Kulturbehörde der Freien und Hansestadt Hamburg.
  • Die "Hamburger Ausgabe" der Werke von Ernst Cassirer ist zur Hälfte fertiggestellt und feiert "Bergfest" mit einem Festakt im Warburg-Haus. Es erscheinen die Bände 12,13 und 14 sowie eine CD-ROM mit dem Textbestand der Bände 1-13.
  • Die "Enzyklopädie Philosophie" gibt es nun auch in elektronischer Form auf CD-ROM. (cf. 1999)
  • Eine kompakte zweisprachige Ausgabe "Nikolaus von Kues: Philosophisch-theologische Werke" erscheint in einer besonders preisgünstigen Kassette (vier Bände).
  • Manfred Meiner beendet seine Tätigkeit für den Börsenverein des Deutschen Buchhandels und wendet sich erfreulicheren Aufgaben zu. - Die Deutsche Forschungsgemeinschaft erklärt den Verlagsausschuß, dem Manfred Meiner seit 1996 angehörte, trotz erheblichen öffentlichen Protestes für aufgelöst.
  • Mit Erscheinen von Band 35 wechselt die Herausgeberschaft der "Hegel-Studien". Auf Friedhelm Nicolin und Otto Pöggeler folgen Walter Jaeschke und Ludwig Siep.

2003

  • Richard Meiner stirbt am 8. Juni in seinem sechsundachtzigsten Lebensjahr.

2004

  • Anlässlich des 200. Todestages von Immanuel Kant erscheint eine besonders preisgünstige Sonderausgabe der "Drei Kritiken".
  • Beginnend mit Band 47 (2005) übernehmen Christian Bermes, Ulrich Dierse und Christof Rapp die Herausgeberschaft vom "Archiv für Begriffsgeschichte". Die Akademie der Wissenschaften und der Literatur (Mainz) zieht sich aus dem Unternehmen zurück.
  • Zum 31.12.2004 erklärt die Heidelberger Akademie der Wissenschaften die historisch-kritische Ausgabe von "Nicolai de Cusa opera omnia" für abgeschlossen und stellt die Finanzierung der Arbeitsstellen der Edition in Köln und Trier ein. Die bislang noch nicht fertiggestellten Bände sollen gleichwohl im Laufe der nächsten Jahre erscheinen.

2005Karl Marx Ökonomisch-philosophische Manuskripte

  • Erstmals erscheinen Texte von al-Farabi, Emmanuel Levinas, Karl Marx und Paul Ricoeur in der "Philosophischen Bibliothek"; die Reihe zählt jetzt weit mehr als 300 lieferbare Bände.
  • Descartes´ umfassendster Entwurf seiner Philosophie, die "Principia", werden nach jahrzehntelangen Bemühungen um eine Neuausgabe nunmehr zweisprachig und in vollständiger Neuübersetzung vorgelegt (PhB 566).

2006

  • Die Website des Felix Meiner Verlages wird vollständig neu überarbeitet und um eine Datenbank mit Shopfunktion erweitert.
  • Nach jahrelangen Vorarbeiten, erste Ankündigung der italienisch-deutschen Ausgabe "Giordano Bruno, Werke" in sieben Bänden, herausgeben von Thomas Leinkauf. Bruno, Giordano | WerkeDie Edition umfasst in chronologischer Reihenfolge zunächst alle sieben, der Naturphilosophie und Erkenntnislehre, der Ethik, Religion und Politik gewidmeten Schriften Brunos aus den Jahren 1582 bis 1585.
  • Die "ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius" ermöglicht auf Betreiben des Verlages im Anschluss an die Förderung der editorischen Arbeiten für die Cassirer-Werke-Ausgabe die Bearbeitung einer Auswahl aus dem Briefwechsel. Geplanter Erscheinungstermin: 2008.
  • In der "Philosophischen Bibliothek" erscheinen völlig neu erarbeitete Studienausgaben folgender Autoren: Abaelard, Albertus Magnus, Augustinus, Pierre Bayle, Eduard von Hartmann, Leibniz, Mendelssohn, Mill, Pascal, Wolff sowie erstmals eine Textsammlung "Wiener Kreis".
  • Die Reihe preisgünstiger, limitierter Sonderausgaben mit Texten aus der "Philosophischen Bibliothek" wird fortgesetzt mit "Baruch de Spinoza: Werke in drei Bänden" (rd. 1.450 Seiten, Euro 29,95).
  • Der Verlag beteiligt sich mit nahezu seinem gesamten Programm an dem Projekt "Google Buchsuche" und ermöglicht damit eine bessere Auffindbarkeit bzw. umfassende Recherchen zu seinen Titeln im Internet.

2007

2008

  • Unter der bewährten Herausgeberschaft von Berthold Wald erscheint der die Edition "Josef Pieper Werke" abschließende Band 8.2. incl. einer CD-ROM sämtlicher Texte der Gesamt-Ausgabe (cf. 1995)
  • Horst D. Brandt ist seit dreißig Jahren als Lektor für den Verlag tätig.
  • Die ersten 30 Titel aus dem aktuellen Verlagsprogramm werden in einer elektronischen Version als eBook verfügbar gemacht. Dazu gehören aus der "Philosophischen Bibliothek" z.B. Texte von Augustinus, Baumgarten, Bayle, Cassirer, Descartes, Kant, Leibniz, Merleau-Ponty, Ricoeur, Schelling und Spinoza sowie das "Wörterbuch der philosophischen Begriffe".
  • Im August erscheint erstmals das "Deutsche Jahrbuch Philosophie" (hrsg. von der Deutschen Gesellschaft für Philosophie) mit dem von Peter Janich herausgegebenen Band "Naturalismus und Menschenbild" (Beiträge u.a. von Carl Friedrich Gethmann und Jürgen Habermas).
  • Mit "Erkenntnis und Interesse" von Jürgen Habermas erscheint in der "Philosophischen Bibliothek" (Band 589) erstmals das Werk eines noch lebenden Philosophen.
  • Nach den Druckschriften und Manuskripten, die die Bände 1 - 22 der Akademieausgabe der "Gesammelten Werke" Hegels ausmachen (cf. 1968), erscheint der erste Band der "zweiten Abteilung", die den Vorlesungen gewidmet sein wird (Band 25.1: Vorlesungen über die Philosophie des subjektiven Geistes. Teilband 1. Nachschriften zu den Kollegien der Jahre 1822 und 1825).

2009

  • Herr Hans Frieden bereist im Auftrag des Verlages künftig ausgewählte Buchhandlungen in Deutschland und Österreich.Quaestiones disputatae
  • Die beiden ersten der auf insgesamt dreizehn Bände angelegten vollständigen Neuübersetzung der Quaestiones disputatae des hl. Thomas erscheinen. Unter der Leitung von Rolf Schönberger, Professor am Philosophischen Institut der Universität Regensburg, werden die einzelnen Bände der Ausgabe von einer Gruppe von Fachgelehrten je selbständig übersetzt und durch ein kommentierendes Nachwort erschlossen.
  • Das Predigtwerk des Cusanus bietet den reichhaltigsten und exaktesten Einblick in die Gesamtentwicklung seiner Theologie und Philosophie. Mit den Indizes zum zweiten Band (vol XVII/0) liegt die Gesamtausgabe der "Sermones", die 1970 begonnen worden war, vollständig vor.
  • Nach zwei Jahrzehnten in äußerlich gleicher Gestalt erscheinen künftig alle neuen Bände der Philosophischen Bibliothek nach Entwürfen des "Büro für Gestaltung QART" mit renoviertem Umschlag-Layout und in deutlich anderem Grün. Den Anfang macht die Neuauflage von Kants "Kritik der reinen Vernunft".
  • Drei ganz neu erarbeitete Textausgaben bereichern die "Philosophische Bibliothek": Averroes "Entscheidende Abhandlung über das Verhältnis von Gesetz und Philosophie", die Neuübersetzung von Descartes "Meditationen" und die "Schriften zur Philosophie der symbolischen Formen" von Ernst Cassirer.
  • Eines der ersten Foren für die erstarkende medien- und kulturwissenschaftliche Forschung ist die neue Zeitschrift für Medien- und Kulturforschung (ZMK), die auf eine fächerübergreifende Diskussion einer Theorie der Kulturtechniken sowie medienphilosophischer Problemstellungen zielt. Das erste Heft hat das Schwerpunktthema Angst.
  • Mit Erscheinen des Registerbandes (incl. CD-ROM mit dem gesamten Textbestand) findet die - vor zwölf Jahren vom Verlag initiierte - 26-bändige Ausgabe der Werke von Ernst Cassirer ihren Abschluss.

2010

  • Mit dem "Lehrgedicht über den mittleren Weg" von Nagarjuna (2./3. Jhdt.) erscheint erstmals ein buddhistischer Text in der Philosophischen Bibliothek. Thema: Was Leiden überhaupt bedeutet und worin das Ziel des Heilsweges Buddhas überhaupt bestehen kann.
  • Im Rahmen der Cassirer-Nachlass-Ausgabe (cf. 1995) erscheint ein Band mit Erstveröffentlichungen von Vorlesungen und Vorträgen aus den Jahren 1907 bis 1945. Damit liegen jetzt 10 der insgesamt geplanten 18 Bände der Edition vor.Schlüsselbegriffe der Philosophie des 20. Jahrhunderts
  • Nach 50 Bänden "Archiv für Begriffsgeschichte" legt der Jubiläums-Sonderband „Schlüsselbegriffe der Philosophie des 20. Jahrhunderts“ Zeugnis davon ab, wie sehr das vergangene Jahrhundert von Begriffen geprägt wurde und wie diese in die Gegenwart fortwirken.
  • Als wichtigstes geisteswissenschaftliches Sachbuch des Herbstes bezeichnet die Berliner Zeitung die von Hans-Jörg Sandkühler herausgegebene neue „Enzyklopädie Philosophie" (3 Bände mit 3.152 Seiten), ein Gemeinschaftswerk von rd. 350 Autorinnen und Autoren. Die Liste der behandelten Stichwörter ist um 50% gegenüber der vorangegangenen Auflage gewachsen (cf. 1999).
  • Gut achtzig Jahre nach ihrem Start erscheint der die historisch-kritische Akademie-Ausgabe "Nicolai de Cusa Opera Omnia" abschließende Band mit den "Scripta Mathematica" (vol. XX). Mit dem für 2011 zu erwartenden Faszikel "Opuscula Bohemica" (vol. XV/2) wird die Edition nach den steten und gemeinsamen Bemühungen dreier Forscher- und Verleger-Generationen komplett sein.

 

2011

  • Mit Ankündigung der "Chronik der philosophischen Werke von der Erfindung des Buchdrucks bis ins 20. Jahrhundert"; des dreibändigen Werkes zur Philosophie der Antike "Den Anfang denken" von Alfons Reckermann; der ebenfalls dreibändigen Quellensammlung zum Verhältnis von Philosophie, Naturwissenschaft, Religion und Weltanschauung im 19. Jahrhundert; neuer Textausgaben von Aristoteles, Bergson, Descartes, Marx, Nelson, Reichenbach und Reinhold und weiteren Neuerscheinungen, wie z.B. einem voluminösen Band der Gesamtedition des bedeutendsten Prokloskommentars aus dem Mittelalter von Berthold von Moosburg (Corpus philosophorum teutonicorum medii aevi 6,5), einer Ausgabe der Fragmente aus dem Nachlaß von Paul Ricoeur "Lebendig bis in den Tod" und dem streitbaren Essay von Reinhard Brandt "Wozu noch Universitäten?" starten wir ins Jubiläumsjahr. - Das vollständige Programm können Sie der Vorschau des Frühjahrs bzw. des Herbstes entnehmen, jeweils versehen mit einen Editorial von Manfred Meiner.
  • Am 1. April reisen MitarbeiterInnen, Familienangehörige und Freunde des Verlages für ein Jubiläums-Wochenende an den Gründungsort Leipzig. Auf dem Programm stehen u.a. Besuche im alten graphischen Viertel, bei der Deutschen Nationalbibliothek und der Universitätsbibliothek, dem Grassi-Museum, der Museum der bildenden Künste und dem Gewandhaus.
  • Aus Anlass des Jubiläums erhält die Universitätsbibliothek Leipzig Akten und Archivalien des Verlages aus der Zeit zwischen dem Totalverlust Ende 1943 und dem Todesjahr von Felix Meiner 1965. Wissenschafts- und buchhandelsgeschichtlich interessant erscheinen die Archiv-Bestände z.B. zur Zensurpraxis in der SBZ, zur Entwicklung des Programms nach Kriegsende und im Anschluss an die Übersiedlung nach Hamburg, zur Kooperation mit Verlagen im In- und Ausland, zur Projektadministration, zu den Förderpraktiken der DFG etc. pp.
  • Mit einer Zusammenschau zum Stand der Akademieausgabe "G.W.F. Hegel, Gesammelte Werke" und der Ankündigung neuer Textausgaben von Aristoteles, Cassirer, Kant, Krochmal, Mill, William of Sherwood und Theophrast, weiteren Bänden in der "Blauen Reihe", in der Bruno-, Jacobi- und der Thomas-Ausgabe sowie Monographien und Sammelbänden u.a. zu Hegel, Kant und Rorty gehen wir in die zweite Hälfte des Jubiläumsjahres.
  • Einer der bedeutendsten Texte der Philosophie der Neuzeit erscheint in einer gänzlich neu erstellten Übersetzung: die von Christian Wohlers besorgte zweisprachige Ausgabe von René Descartes' "Discours de la Méthode" bietet neben dem französisch-deutsch präsentierten Text mit der frühen Traumerzählung Olympica und dem späten Brief an Picot wichtige Zeugnisse der Selbsterläuterung Descartes' und dokumentiert so die Stadien seines Denkens.
  • Vor 50 Jahren wurden die "Hegel-Studien" gegründet. Ziel war, der internationalen Hegel-Forschung einen Raum zu bieten und die verschiedenen Richtungen, die sich um Hegel bemühen, miteinander ins Gespräch zu bringen. Im Jubiläumsjahr erscheint Band 45.
  • Den Anfang denken, Bände I-IIIAlfons Reckermanns in drei Bänden in der Philosophischen Bibliothek erscheinendes Werk "Den Anfang denken" macht es möglich, anhand thematisch aufeinander bezogener, vom Autor erläuterter Originaltexte, den Weg nachzuverfolgen, den die großen Philosophen der Antike mit dem Ziel gegangen sind, das menschliche Denken und Handeln am Anfang aller Dinge zu orientieren.
  • Die wichtigsten Texte von Hans Reichenbach (1891-1953), Mitbegründer des Logischen Empirismus und der modernen Wissenschaftstheorie, gibt Nikolay Milkov unter dem Titel "Ziele und Wege der heutigen Naturphilosophie" für die Philosophische Bibliothek heraus.
  • 1931 erstmals bei Felix Meiner in Leipzig verlegt, erscheint Schweitzers intellektuelle und ganz persönlich gehaltene Autobiographie „Aus meinem Leben und Denken“, das bislang auflagenstärkste Buch des Verlages, als Jubiläumsausgabe zur Buchmesse. In Auszügen beigegeben sind Teile aus dem umfangreichen, bislang unveröffentlichtem Briefwechsel zwischen Autor und Verleger.
  • John Stuart Mill, der wohl prominenteste englische Denker des 19. Jahrhunderts, ist jetzt auch mit seiner Autobiographie in der "Philosophischen Bibliothek" präsent. Brillant geschrieben, schildert er seine tiefe Abneigung gegen alle Art von Bevormundung und gegen die Unterdrückung der Frauen und plädiert für eine Synthese von Utilitarismus und Liberalismus mit sozialem Gewissen.
  • Zum Jahresende erscheinen zwei weitere Bände der Akademie-Ausgabe der Werke Hegels: der die Edition der Rechtsphilosophie abschließende Band mit dem Anhang (GW 14,3) und der zweite Teilband der Vorlesungen über die Philosophie des subjektiven Geistes (GW 25,2); beides staunenswerte Ergebnisse langjähriger editorischer Arbeit.
  • Kleine Schriften von Friedrich Heinrich Jacobi aus den Jahren 1787-1817 entschlüsselt Band 5,2 der Jacobi Werke-Ausgabe. Er enthält den editorischen Bericht und den Kommentar zu den bereits in Band 5,1 veröffentlichten 17 Texten zu besonderen Lebenssituationen oder philosophischen Problemlagen aus seiner zweiten Lebenshälfte.

2012

2013

 

2014

  • Hegels Phänomenologie des Geistes. Ein dialogischer Kommentar (zwei Bände)Pirmin Stekelers dialogischer Kommentar zu Hegels Phänomenologie des Geistes ist ein Novum in der „Philosophischen Bibliothek“. Damit wird das Konzept der Reihe erweitert: die beiden Teilbände enthalten neben dem vollständigen Text Hegels einen durchgängigen, gut verständlichen Kommentar. Zitat und Auslegung können so unmittelbar nachvollzogen werden.
  • In bekannt prägnanter und stilsicherer Übersetzung legt Christian Wohlers als weiteren Band seiner Descartes-Gesamtübersetzung die "Passionen des Seele" vor.
  • Alfred C. Ewing, als Widersacher Wittgensteins bekannt, im deutschen Sprachraum bislang nur den wenigsten ein Begriff, wird mit seinem erstmals von Bernd Goebel ins Deutsche übersetzten Text "Ethik. Eine Einführung" in die "Philosophische Bibliothek" aufgenommen.
  • Einhundert Jahre nach der Erstveröffentlichung in der "Philosophischen Bibliothek" erscheint Marsilio Ficinos "Über die Liebe", ein Hauptwerk des Renaissanceplatonismus, in gänzlich neu erarbeiteter Ausgabe.
  • Parmenides’ Lehrgedicht „Vom Wesen des Seienden" füllt eine lange in der "Philosophischen Bibliothek" beklagte Lücke.
  • Hundert Jahre nach der Erstveröffentlichung erscheint Max Schelers Hauptwerk „Der Formalismus in der Ethik und die materiale Wertethik. Neuer Versuch der Grundlegung eines ethischen Personalismus“ in kritischer Ausgabe erstmals in der „Philosophischen Bibliothek“.
  • Wolfgang Bartuschat gibt Baruch de Spinozas "Kurzen Traktat" in einer völlig neuen Ausgabe heraus. Die voran gegangenen Ausgaben stammen aus den Jahren 1869, 1874, 1907, 1922, 1959, 1965, 1980 und 1991.
  • In seinem lange erwartenden Opus magnum "Analytische Philosophie" untersucht Michael Otte die Komplementarität der Analytischen Philosophie, die er nicht nur als eine dominante Schulrichtung beschreibt: auch die Reduktion aller Erkenntnis auf logische Regeln bleibe daran gebunden, dass die Wirklichkeit immer geteilt sei in die komplexe Welt der Dinge und deren Spiegelung in der Welt der einfachen Zeichen.
  • Ein „Muss-Buch für Wissenschaftler" nennt 3sat Mark Roches neue Streitschrift "Was die deutschen Universitäten von den amerikanischen lernen können und was sie vermeiden sollten". Die Lektüre dieses Buches müsse zur Pflicht für Hochschulpolitiker werden, meint die FAZ.
  • Grundriss Heidegger Der „Grundriss Heidegger“ von Helmuth Vetter findet sofort große Beachtung. Das Buch sei "hervorragend zur Orientierung geeignet" schreibt die Berliner Zeitung, und Gert Scobel ergänzt auf 3sat: "Dicht am Text aber dennoch erläuternd hilft Helmuth Vetter einem, die zentralen Perspektiven von Heideggers Werk zu verstehen. Vetter schlägt eine Schneise in den Wald der Heideggerschen Begriffe, so dass man ahnt, was es bedeutet, irgendwann die Lichtung des Seins zu betreten."
  • Die Begegnung zwischen Cassirer und Heidegger 1929 in Davos hat eine umfangreiche Legendenbildung hervorgerufen. Band 17 der Nachlassausgabe Cassirers bietet endlich die der Forschung bislang weitestgehend unbekannt gebliebenen Materialien sowie seine Vorträge über Hermann Cohen und dessen Briefe an Cassirer aus den Jahren 1901-1929.
  • 1927 nach einer Anregung von Ernst Cassirer bei Meiner in Leipzig ins Leben gerufen, nähert sich die Ausgabe "Nicolai de Cusa Opera Omnia" 87 Jahre später mit Erscheinen der "Opuscula Bohemica" ihrer Vollendung. Die bislang erschienenen 50 Bände der Edition sind sämtlich lieferbar.
  • Seit Jahrzehnten von der Forschung erwartet, seit den Achtzigern des 20. Jahrhunderts geplant, von Einem zum Anderen weitergereicht, erscheinen nach sechzehn Jahren Herstellungszeit die "Frühen Schriften II" Hegels in den „Gesammelten Werken“ (GW 2). Im Laufe des Jahres folgen der erste Teilband der „Vorlesungen über die Philosophie des Rechts“ (GW 26,1) sowie der zweite Teilband der „Vorlesungen über die Philosophie der Natur“ (GW 24,2).
  • Vierzig Jahre nach Ihrem Beginn kommt die Gesamtedition des bedeutendsten Proklos-Kommentars aus dem Mittelalter, verfasst von dem Dominikaner Berthold von Moosburg, zum Abschluss. Daraus ergeben sich Konturen einer philosophischen Debatte, die nach dem Tod Alberts des Großen in der intellektuellen Welt Deutschlands stattfand.
  • "Die ersten hundert Jahre der Philosophischen Bibliothek (1868-1968)" nimmt eine Ausstellung der Leipziger Universitätsbibliothek Albertina unter dem Kurztitel: "Philosophie in Grün" vom 26. Juni bis 5. Oktober in den Blick.
  • Seitensprünge wagt der Verlag mit dem "Philosophischen Kalender" für das Jahr 2015 sowie Andrea Büttners Künstlerbuch "Immanuel Kant. Kritik der Urteilskraft", erschienen in Kooperation mit dem Museum Ludwig in Köln und in kürzester Zeit vergriffen.
  • Seit Jahresbeginn werden im Rahmen des Programms „Books on Demand“ eine Vielzahl zwischenzeitlich vergriffener Titel wieder verfügbar gemacht. Dabei handelt es sich um auf Bestellung in Einzelfertigung gedruckte, solide gebundene Bücher aus allen Bereichen des Verlages. Bei Jahresende umfasst das Angebot rd. 200 Titel.

 

2015

  • Marcel Simon-GadhofMarcel Simon-Gadhof (51) übernimmt zum 1.4.2015 die Position des Cheflektors und folgt damit Horst D. Brandt (67), der gleichzeitig in den Ruhestand verabschiedet wird.
  • Am 1. Juli 2015 übernimmt Jakob Meiner (32), seit 2012 mit seinem Bruder Johann Meiner (30) Mitgesellschafter des Verlages, für die Entwicklung neuer Geschäftsfelder Verantwortung.
  • Gleichzeitig geht die völlig neu gestaltete Verlagswebsite mit einer Fülle zusätzlicher Funktionen, insbesondere für den Vertrieb elektronischer Publikationen, online. 
  • In der Akademieausgabe „G.W.F. Hegel: Gesammelte Werke“ erscheinen im Jahresverlauf fünf weitere Bände: GW 23,2: Vorlesungen über die Wissenschaft der Logik II - Nachschriften zu den Kollegien der Jahre 1828, 1829 und 1831 – GW 26,2: Vorlesungen über die Philosophie des Rechts II. Nachschriften zu den Kollegien der Jahre 1821/22 und 1822/23 - GW 26,3: Vorlesungen über die Philosophie des Rechts III. Nachschriften zu den Kollegien der Jahre 1824/25 und 1831 – GW 27,1: Vorlesungen über die Philosophie der Weltgeschichte I.
  • Nachschriften zu dem Kolleg des Wintersemesters 1822/23 - GW 28,1: Vorlesungen über die Philosophie der Kunst I. Nachschriften zu den Kollegien der Jahre 1820/21 und 1823.
  •  Georg Wilhelm Friedrich Hegel HauptwerkeDie neue Studienausgabe „G.W.F. Hegel: Hauptwerke“ in sechs Bänden bietet alle vom Autor selbst zum Druck gebrachten Werke in historisch-kritischer Edition, seitengleich mit der Akademieausgabe. Damit stehen die treuesten und maßgeblichen Zeugnisse des Denkens des wohl wichtigsten Philosophen der Klassischen deutschen Philosophie in gediegener Ausstattung zu einem unschlagbaren Preis zur Verfügung.
  • Einen Überblick über die „Schlüsselbegriffe der Philosophie des 19. Jahrhunderts“ - von "Bewusstsein" über "Klasse" bis "Wissenschaft" - gibt der neue Sonderband zum »Archiv für Begriffsgeschichte«.
  • Im Laufe des Jahres erscheinen in der Philosophischen Bibliothek 13 ganz neue Bände:
  • Die erste textkritische Edition (arabisch-deutsch) und erste Übersetzung ins Deutsche dreier Texte von Avempace (Ibn Baddscha): „Über das Ziel des menschlichen Lebens“.
  • Die überhaupt erste deutsche Übersetzung des „Kompendiums für das Studium der Philosophie“ von Roger Bacon.
  • In völlig neuer Übersetzung: „Materie und Gedächtnis" von Henri Bergson, sein wichtigstes Buch und Grundwerk der Gegenwartsphilosophie.
  • Das Werk des byzantinischen Theologen und Philosophen Bessarion „Über Natur und Kunst“, zentrales Zeugnis für die Übertragung der platonischen Philosophie in die Welt der Renaissance. Erstveröffentlichung dreisprachig griechisch - lateinisch – deutsch.
  • Eine Studienausgabe der philosophischen Werke von Dante in einem Band.
  • Erstmals vollständig in deutscher Übersetzung mit den französischen Originalen: der "Briefwechsel von René Descartes mit Elisabeth von der Pfalz". Außerdem sein erster umfassender philosophischer Entwurf: „Die Welt“, zweisprachig französisch-deutsch in vollständiger Neuübersetzung.
  • Die erste vollständige deutsche Übersetzung von Johannes Duns Scotus’ Auseinandersetzung „Über das Individuationsprinzip“.
  • Galileo GalileiDie „Discorsi“ von Galileo Galilei.
  • Anarchie und Auflösung staatlicher Gewalt sind Thema von Thomas Hobbes' „Behemoth“, in völlig neuer Ausgabe.
  • Das Gründungsdokument der Technikphilosophie aus dem Jahre 1877: eine Neuedition der „Grundlinien einer Philosophie der Technik“ von Ernst Kapp.
  • Die vollständigste und geschlossenste Darstellung der neuplatonischen Metaphysik, Proklos „Theologische Grundlegung“, umfangreich kommentiert, zweisprachig griechisch-deutsch.
  • In textkritischer Erstausgabe das kürzlich aufgefundene Manuskript der letzten Vorlesung von Johann Nicolaus Tetens über „Metaphysik“.
  • Am 29. Dezember urteilt das „Börsenblatt“: Die Philosophische Bibliothek aus dem Hause Meiner ist ein Glücksfall für alle, die sich mit großen Denkern befassen möchten.

2016

  • Seit 1976 erscheinen - parallel zu den Opera Omnia -  die Quellen zur Lebensgeschichte des Nikolaus von Kues "Acta Cusana". In chronologischer Ordnung werden hier alle von ihm verfassten bzw. herausgegebenen Äußerungen (Briefe, Verfügungen, Urkunden, Notizen) sowie an ihn gerichtete oder über ihn berichtende Äußerungen von Zeitgenossen veröffentlicht. Ein weiteres Jahr Lebensgeschichte von Nikolaus von Kues erschließt die zweite Lieferung des zweiten Bandes der Acta Cusana (1. Juni 1453 - 31. Mai 1454). Mit dem Fortgang dieser Jahrhundertedition werden jetzt die bisher verfügbaren Dokumente auch digital "Open Access" verfügbar gemacht.
  • Die Philosophische Bibliothek wächst weiter: In den "Stuttgarter Privatvorlesungen", die Schelling 1810 vor einem kleinen Kreis hoher Staatsbeamter hielt, wird ein klar gegliederter Systementwurf erkennbar, der einen Überblick auf das breite Themenspektrum des Philosophen ermöglicht.
  • Nüchtern, sachorientiert, argumentationsscharf, dabei auch literarisch ein Meisterwerk: Humes "Dialoge über natürliche Religion" gelten als Klassiker der modernen Religionsphilosophie. Die Neuausgabe darf als die bestkommentierte Edition dieses Werkes gelten.
  • Ein kleiner großer Text: in seinem Essay "Du mensonge“, veröffentlicht 1942 unter erschwerten Bedingungen im Vichy-Frankreich, setzt sich Vladimir Jankélévitch mit dem Zusammenhang zwischen Lüge, Bewusstsein, Verstehen und Rhetorik auseinander.
  • William James PragmatismusEbenfalls neu in der Philosophischen Bibliothek: "Zeit und Freiheit" von Henri Bergson sowie William James´ "Pragmatismus", Grundlagentexte der Philosophie des 20. Jahrhunderts.
  • Im Mai findet in Bochum der Internationale Hegel-Kongress zum Abschluss der historisch-kritischen Ausgabe "G.W.F. Hegel, Gesammelte Werke" statt. 1968 begonnen, sind bis heute sechsunddreißig (Teil)-Bände erschienen. Die endgültige Fertigstellung der Ausgabe soll trotz Ende der Förderung seitens der "Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste" in den nächsten fünf Jahren erfolgen. Der Verlag legt dazu den Katalog "Hegels Gesammelte Werke" vor. Im Berichtsjahr erscheinen die Bände GW 24,3: Vorlesungen über die Philosophie der Natur. Sekundäre Überlieferung - GW 25,3: Vorlesungen über die Philosophie des subjektiven Geistes. Anhang – GW 30,1: Vorlesungen über die Geschichte der Philosophie. Nachschriften zu den Kollegien 1819 und 1820/21.
  • In der Ernst-Cassirer-Nachlassausgabe (ECN) erscheinen die im Exil in Oxford, Reading und Yale gehaltenen "Vorlesungen und Vorträge zu Kant", die u.a. Kants Moralphilosophie, seine Kritische Philosophie sowie die Grundsätze der Kantischen Philosophie zum Gegenstand haben.
  • Mit Erscheinen des Kommentarbandes zum Roman "Eduard Allwill" geht die Jacobi Werke-Ausgabe (JWA) ihrer Vollendung entgegen. Es fehlt noch der entsprechende Band zum "Woldemar“.
  • Hans Poser Leibniz' PhilosophieZum internationalen Leibniz-Kongress erscheint in der "Blauen Reihe" eine umfassende Darstellung aller wichtigen Bereiche des Leibniz’schen Denkens von Hans Poser "Leibniz' Philosophie. Über die Einheit von Metaphysik und Wissenschaft".
  • Mit Titeln wie "Der Affe stammt vom Menschen ab" von Günter Fröhlich, "Luhmanns Schatten" von Claus-Artur Scheier oder auch "Wo denn bin ich?" von Steen O. Welding findet die "Blaue Reihe" auch außerhalb von Universitäten zunehmend Aufmerksamkeit.
  • Am 9. April verstarb im Alter von 92 Jahren Sigrid Meiner, die jüngste Tochter von Felix Meiner (1883-1965). Von 1951 bis 1987 für den Verlag tätig, erwarb sich Sigrid Meiner bei dessen Umsiedelung von Leipzig und dem Wiederaufbau des Hauses in Hamburg als Gesellschafterin und Prokuristin unschätzbare Verdienste.

2017

  • Zu Jahresbeginn wird Johann Meiner (31) neben seinem Vater Manfred Meiner (65) in die Geschäftsleitung des Verlages berufen. Sein Bruder Jakob Meiner (34) übernimmt die Leitung von Vertrieb und Marketing.
  • De animaDie Philosophische Bibliothek wird kontinuierlich erweitert und modernisiert: Die zweisprachige Neuausgabe von Aristoteles »De anima« bietet den Text auf Griechisch und in neuer deutscher Übersetzung. - Platons »Timaios« wird in einer Neuübersetzung vorgelegt. - Roger Bacons »Opus maius«, eines der prägnantesten wissenschaftlichen Reformprogramme des Mittelalters, erscheint erstmals in deutscher Übersetzung. - Thomas Hobbes »Vom Bürger« kommt in vollständiger Neuübersetzung und erstmals in editionskritischer Übereinstimmung mit dem Original heraus. - Der »Briefwechsel« vollendet die Neuübersetzung der Werkausgabe von Baruch de Spinoza. - Die »Vorlesungen über Ästhetik« von Karl Wilhelm Ferdinand Solger erscheinen als Erstedition. - Hegels »Grundlinien der Philosophie des Rechts« werden vollständig neu auf der Grundlage der historisch-kritischen Edition vorgelegt. - »Die Metaphysik der Sitten« markiert den Beginn der vierbändigen Studienausgabe der »Vorlesung über Die gesamte Philosophie« von Arthur Schopenhauer. - Rudolph Hermann Lotzes »Mikrokosmos« erscheint neu in drei Bänden.
  • Im Rahmen der historisch-kritischen Ausgabe »G.W.F. Hegel, Gesammelte Werke« erscheinen im Berichtsjahr die Bände GW 23,3: Vorlesungen über die Wissenschaft der Logik III. Sekundäre Überlieferung. Anhang - GW 29,1: Vorlesungen über die Philosophie der Religion und Vorlesungen über die Beweise vom Dasein Gottes. Nachschriften zu den Kollegien 1821 und 1824 - GW 31,1: Die Bibliothek Georg Wilhelm Friedrich Hegels I. Abteilungen I-III - GW 31,2: Die Bibliothek Georg Wilhelm Friedrich Hegels II. Abteilungen IV-IX, Anhang.
  • Über die Lebensgeschichte von Nicolaus Cusanus im Zeitraum vom 1. Juni 1454 bis zum 31. Mai 1455 berichtet ein weiterer Faszikel der Acta Cusana (Band II, Lieferung 3).
  • Grundriss Philosophie des Humanismus und der Renaissance (1350-1600)Thomas Leinkauf gelingt es mit seinem Opus Magnum »Grundriss Philosophie des Humanismus und der Renaissance«, historische Erzählung und philosophische Argumentation der Zeit zwischen 1350 und 1600, also zwischen dem Frühhumanismus Francesco Petrarcas und dem späten Renaissancedenken Giordano Brunos, miteinander zu verbinden und spannungsreich darzustellen.
  • Die aufwändig gestaltete dreibändige Edition »Hermann von Helmholtz: Philosophische und populärwissenschaftliche Schriften« soll die aktuellen Diskussionen zur Erkenntnistheorie und Wissenschaftsphilosophie sowie zur Stellung der Wissenschaft in der Gesellschaft anregen und bereichern.
  • Der »Grundriss Wissenschaftsphilosophie« führt auf breiter Basis in die Philosophie der Wissenschaften ein.
  • Die »Blaue Reihe« bietet ein weites Spektrum philosophischer Reflexion mit einem Buch zu Derek Parfits praktischer Philosophie; den Arbeiten von Wolfgang Bartuschat über »Spinozas Philosophie«; der »Einführung in die Metaphysik« von Wilfried Kühn; dem Essay von Gregory Fuller über »Das Ende«; einer Kritik der Idee der Menschenwürde von Achim Lohmar unter dem Titel »Falsches moralisches Bewusstsein« und den von Klaus Viertbauer und Thomas Hanke herausgegebenen Aufsätzen zum Thema »Subjektivität denken«.
  • Mit dem am 7. September verkündeten »Gesetz zur Angleichung des Urheberrechts an die aktuellen Erfordernisse der Wissensgesellschaft - Urheberrechts-Wissensgesellschafts-Gesetz - UrhWissG« schränkt die Bundesregierung das Urheberrecht in den Bereichen Bildung und Wissenschaft deutlich ein. Damit können Publikationen für Unterricht und Wissenschaft künftig in bestimmtem Umfang lizenz- bzw. vergütungsfrei genutzt und so die Leistungen von AutorInnen und ihren Verlagen in erheblichem Maße entwertet werden.

2018

  • Anlässlich des 150jährigen Bestehens der Philosophische Bibliothek erscheinen zu Beginn des Jahres Texte von Aristoteles, Platon, Thomas von Aquin, Descartes, Hobbes, Spinoza, Kant, Hegel, Husserl und Cassirer sowie150 Jahre PhB das „Wörterbuch der Philosophischen Begriffe“ und die „Disziplinen der Philosophie“ als besonders preisgünstige Sonderausgaben.
  • Die Philosophische Bibliothek erfährt im Jubiläumsjahr eine Vielzahl gewichtiger Erweiterungen und Erneuerungen. In bunter Reihenfolge: Die erste vollständige historisch-kritische Edition vom »Fliegenden Brief« des radikalen Aufklärers Johann Georg Hamann (1730-1788) – Das für die Ästhetik und Kunstphilosophie zentrale Werk einer der wichtigsten Philosophinnen des 20. Jahrhunderts, Susanne Langers »Feeling and Form«, erstmals auf Deutsch – Die berühmten »Neunhundert Thesen« von Pico della Mirandola aus dem Jahr 1486, ein „radikales Plädoyer für Vielfalt und Pluralismus im philosophischen und religiösen Denken“ (Süddeutsche Zeitung) - Die Griechisch/Lateinisch-Deutsche Erstedition aller aus der Zeit zwischen dem 4. Jhdt. vor und dem 6. Jhdt. nach Christus überlieferten Texte zur Auseinandersetzung um Aristoteles´ Lehre vom Geist - Die Erstausgabe von Schleiermachers Ästhetik von 1832/33 - Die erste kritische Ausgabe von Max Schelers »Stellung des Menschen im Kosmos«. - F.W.J. Schellings »Aphorismen über die Naturphilosophie«, ein Schlüsseltext des Deutschen Idealismus – Das Hauptwerk von Luis de Molina (1535-1600) »Göttlicher Plan und menschliche Freiheit«, einer der geistreichsten Texte zum Thema Willensfreiheit. - »Der Liebesbegriff bei Augustin« von Hannah Arendt aus dem Jahr 1928 über die Frage, inwieweit wir zu einer Liebe befähigt sind, die uns als gemeinschaftliche Wesen ausweist. – Aristoteles´ »De motu animalium« (Über die Bewegung der Lebewesen), eine biologische Erklärung, in der Seelenlehre und physikalische Bewegungstheorie miteinander verknüpft werden, aus bislang unbekannter Überlieferung ediert, neu übersetzt, philologisch eingehend begründet und philosophische umfassend erläutert. - Schopenhauers »Metaphysik des Schönen«, eine aus den Handschriften erarbeitete Studienausgabe als weiterer Band der »Vorlesung über Die gesamte Philosophie«.
  • Zum Jubiläum konstatiert die „Süddeutsche Zeitung“: „Verlage haben es heute schwer. Doch das Beispiel des Meiner-Verlags zeigt: Relevant bleibt, wer innovativ ist.“ Der „Buchmarkt“ findet: „Die Philosophische Bibliothek ist die grüne Weide, die die eigentliche kulturelle Allmende ist.“ Das „Börsenblatt“ meint: „Wer ihre Bücher in die Hand nimmt, sich in sie vertieft (und sie erwirbt), begibt sich in die Herzkammer des philosophischen Denkens.“ Das Magazins „brand eins“ stellt fest, dass der Verlag „den buchhandelsüblichen Rhythmus ignoriert und in großen Zeitspannen denkt" und „kein Ort für tagesaktuelle Aufregung“ sei.
  • Die Neuauflage von Hegels Hauptwerken in sechs Bänden eröffnet einen praktischen und jetzt noch preisgünstigeren Weg, um die vom Autor selbst autorisierten Texte mit dem Komfort der historisch-kritischen Edition (seitengleich und einschließlich der Apparate und Anmerkungen) nutzen und zitieren zu können.
  • Im Rahmen der historisch-kritischen Ausgabe »G.W.F. Hegel, Gesammelte Werke« erscheint der zweite Teilband der »Vorlesungen über die Philosophie der Kunst« mit den Nachschriften zum Kolleg des Jahres 1826 (Griesheim plus Varianten; GW 28,2).
  • Die »Wissenschaft der Logik« von G.W.F. Hegel gilt als eines der schwierigsten und unzugänglichsten Bücher der Philosophiegeschichte. Der von Michael Quante und Nadine Mooren herausgegebene Kommentar bietet mit kommentierenden Interpretationen ein systematisches Gerüst zum besseren Verständnis.
  • Über die Lebensgeschichte von Nicolaus Cusanus im Zeitraum vom 1. Juni 1455 bis zum 31. Mai 1456 berichtet ein weiterer Faszikel der Acta Cusana (Band II, Lieferung 4). Die Akribie dieser Edition sei bewundernswert, befand die Kritik; sie biete „über die Biographie des Cusanus hinaus für eine Analyse von Alltags- und Lebenspraktiken, von Kultur und Zeitumständen des 15. Jahrhunderts eine Fülle von anregenden Details.“
  • Als vorletzter Band der Ausgabe »Giordano Bruno: Werke« erscheinen die »Heroischen Leidenschaften«, Höhepunkt und Summa der italienischen Dialoge und der lateinischen Traktate (GBW 7).
  • Mit Band 14 der Nachlassausgabe von Ernst Cassirer (ECN), der Vorlesungen und Vorträge zur rationalistischen Philosophie von Descartes, Leibniz und Spinoza enthält, nähert sich die 1995 begonnene Edition ihrem Abschluss.
  • »Die Philosophie Ernst Cassirers« von Christian Möckel führt zu einem zusammenhängenden Bild der Grundzüge, Eigenheiten und innovativen Einsichten von Cassirers Philosophie und ist Resultat der wechselseitigen Befruchtung der Editions- und Forschungstätigkeit.
  • Norbert Schneider gibt in seinem »Grundriss der Geschichte der Metaphysik« eine quellenbasierte, verständlich geschriebene Geschichte metaphysischen Denkens von den frühesten griechischen Philosophen bis ins 20. Jahrhundert.
  • In der Blauen Reihe stellt Thoma Kriza in seinem Durchgang durch die Philosophiegeschichte »Die Frage nach dem Sinn des Lebens«; kritisiert Jörg Volbers mit »Die Vernunft der Erfahrung« pragmatisch die Rationalität; stellt Ferdinand Fellmann „Lebensgefühle“ in den Mittelpunkt seiner Überlegungen, wie es ist, ein Mensch zu sein; argumentiert Wolfgang Detel für eine Religiosität ohne Gott; gibt Alfons Reckermann in »Überzeugen. Rhetorik und politische Ethik in der Antike« einen deutlichen Hinweis auf die Anschlussfähigkeit antiker Positionen heute.
  • Die neue »Meiner eLibrary« bietet einen komfortableren Zugang zu über 900 eBooks aus allen Programmbereichen des Verlages.
  • Johann Meiner wird für die Amtsperiode von Oktober 2018 bis Oktober 2021 in den Verleger-Ausschuss des Börsenvereins des deutschen Buchhandels gewählt.

2019

  • Mit Beginn des Jahres hat die vierte Generation Meiner die Leitung des Verlages (gegr. 1911) übernommen. Manfred Meiner (*1952) ist aus der Geschäftsführung ausgeschieden und hat seinen Söhnen Jakob (*1982) und Johann (*1985) die Verantwortung für den Fortbestand und die Weiterentwicklung des Unternehmens übergeben.
  • 150 Jahre nach ihrer Gründung ist die »Philosophische Bibliothek« weiterhin ein äußerst lebendiger Ort: Im Berichtsjahr sind eine Fülle neuer Studienausgaben erschienen, so von Aristoteles, Baumgarten, Bergson, Bolzano, Robert Filmer, Marcus Herz, Jacobi, Leibniz, Machiavelli, Marx, Ménage, Platon, Schlick, Schopenhauer, Sidgwick und Christian Wolff; nach dem viel beachteten Kommentar zu Hegels Phänomenologie des Geistes von Pirmin Stekeler ferner der einführende Kommentar zu Aristoteles’ Politik von Gustav Adolf Seeck.
  • Die »Blaue Reihe« mit inzwischen rd. einhundert Bänden zu aktuellen philosophischen Fragestellungen, Themen oder Prozessen ist zu einem Schwerpunkt im Programm geworden. »Hegels Philosophie« von Walter Jaeschke und »Jacobis Philosophie« von Birgitt Sandkaulen eignen sich vorzüglich als Einführungen. Heideggers »Sein und Zeit« wird von Marion Heinz u.a. neu verhandelt; »Die Gestaltbarkeit der Geschichte« bzw. die Frage, ob die Geschichte gestaltbar sei, beschäftigen Kurt Bayertz u.a.; Burkhard Liebsch thematisiert »Europäische Ungastlichkeit und ›identitäre‹ Vorstellungen«; Simon Varga erkundet in »Leben in Gemeinschaft« anhand von Hesiods politischer Anthropologie, was es bedeutet, PhilosophiedidaktikMensch zu sein; und Hartmut von Sass liefert neue Beiträge aus der Erkenntnistheorie, Hermeneutik und Ethik zum Thema »Perspektivismus«.
  • In unserem neuen Programmbereich »Philosophiedidaktik« erscheint ein Kompendium zur Orientierung über die wichtigsten Ansätze in der modernen philosophiedidaktischen Debatte: »Moderne Philosophiedidaktik«, hg. von Jörg und Martina Peters. Band 1 der Reihe »Methoden im Philosophie- und Ethikunterricht« ist dem Thema »Philosophieren mit Filmen im Unterricht« gewidmet. Sebastian Lufts Buch »Philosophie lehren« bietet eine Handreichung für Lehrende der Philosophie an der Hochschule.
  • Im Rahmen der historisch-kritischen Ausgabe »G.W.F. Hegel, Gesammelte Werke« erscheinen die Vorlesungsnachschriften zum Kolleg des Wintersemesters 1824/25 über die Philosophie der Weltgeschichte (GW 27,2) sowie der die Vorlesungen über die Philosophie des Rechts abschließende Band mit dem »Anhang« (GW 26,4).
  • Mit dem »Aschermittwochsmahl« (GBW 2) findet die von Thomas Leinkauf herausgegebene Ausgabe »Giordano Bruno, Werke« nach zwölf Jahren ihren Abschluss.
  • Mit Band IX der Ausgabe »Thomas von Aquin: Quaestiones disputatae«, seinem in philosophischer Hinsicht bedeutendsten Werk, liegt die erste deutsche Gesamtübersetzung von »De potentia Dei / Über das Vermögen Gottes« vollständig vor.
  • Nach Jahresfrist erscheint ein weiterer Faszikel (Band II, Lieferung 5) der »Acta Cusana«, in dem dokumentarisch die Lebensgeschichte des Nikolaus von Kues in der Zeit vom 1. Juni 1456 bis zum 31. Mai 1457 nachgezeichnet wird.
  • Deutscher Verlagspreis 2019Ein neues gedrucktes Gesamtverzeichnis ermöglicht, nach Programmbereichen und Themen gruppiert sowie ausführlich annotiert, eine Zusammenschau sämtlicher in gedruckter Form lieferbarer und demnächst erscheinender Titel des Verlags.
  • Während der Frankfurter Buchmesse wird uns der Deutsche Verlagspreis 2019 zuerkannt.

2020

  • Das neue Jahr begann mit einem herben Schlag: Trotz aller Sicherheitsvorkehrungen legte ein Hackerangriff die Website des Verlages wochenlang lahm. Kaum war dieses Problem mit hohem Aufwand beseitigt, schlug im März die Corona-Pandemie zu: Alle Arbeitsabläufe mussten neu organisiert, mobile Arbeitsplätze eingerichtet und die Programmplanung auf den Prüfstand gestellt werden; Axel Kopido, seit über 30 Jahren in hervorragender Weise für den Verlag als Hersteller und Lektor tätig, erkrankte schwer an Covid-19 und verstarb Ende Juli an den Folgen.
  • Die Welt als Wille und VorstellungAllen Widrigkeiten zum Trotz gelang es, die »Philosophische Bibliothek« um eine Vielzahl neuer Textausgaben zu bereichern, so mit dem »Opus tertium« von Roger Bacon, Meister Eckharts »Die rede der unterscheidunge«, den sog. »Frühen Schriften« von Hegel, den »Elements of Law« von Thomas Hobbes, John Lockes »Gedanken über Erziehung«, Charles Mayo Ellis’ »Essay über den Transzendentalismus«, mit »Das Richtige und das Gute« von W.D. Ross, dem »Gorgias« von Platon, »Plotins Schriften« in zwei kompakten Bänden mit der berühmten Übersetzung von Richard Harder, Arthur Schopenhauers »Die Welt als Wille und Vorstellung« (in einer kritischen Edition der ersten Auflage von 1819 mit den Zusätzen aus seinem Handexemplar), Georg Simmels faszinierenden »Essays zur Kulturphilosophie« und nicht zuletzt (nach seinen viel beachteten Kommentaren zu Hegels »Phänomenologie« sowie der »Seinslogik«) mit dem Wesenslogik-Kommentar zu »Hegels Wissenschaft der Logik« von Pirmin Stekeler.
  • Mit dem Erscheinen der »Philosophie der Renaissance« (ECN 13) erfährt die Ausgabe »Ernst Cassirer: Nachgelassene Schriften Manuskripte und Texte« fünfundzwanzig Jahre nach Beginn ihren vorläufigen Abschluss; 2022 wird der umfangreiche, von Christian Möckel erarbeitete Registerband folgen, der die vorliegenden 18 Textbände detailliert erschließt. 
  • Die historisch-kritische Ausgabe »G.W.F. Hegel, Gesammelte Werke« schreitet zügig voran: Es erscheinen der zweite Teilband der »Vorlesungen über die Geschichte der Philosophie« mit den Nachschriften zum Kolleg des Wintersemesters 1823/24 (GW 30,2); der dritte Teilband der »Vorlesungen über die Philosophie der Kunst« (GW 28,3) mit den Nachschriften zum Kolleg des Wintersemesters 1828/29 sowie der vierte Teilband der »Vorlesungen über die Philosophie der Weltgeschichte« (GW 27,4) mit den Nachschriften zum Kolleg des Wintersemesters 1830/31.
  • Nach Jahresfrist wird ein weiterer Faszikel (Band II, Lieferung 6) der »Acta Cusana« vorgelegt, in dem dokumentarisch die Lebensgeschichte des Nikolaus von Kues in der Zeit vom 1. Juni 1457 bis zum 30. Mai 1458 nachgezeichnet wird. Zwei Schlüsselereignisse sind dafür prägend: die bis an die Schwelle physischer Gewalt getriebenen Angriffe auf den Bischof während seiner Reise zur herzoglichen Residenz nach Innsbruck im Juni/Juli 1457 und die als ‚Schlacht im Enneberg‘ berühmt gewordene Niederlage einer Söldnertruppe des Klosters Sonnenburg gegen bischofstreue Bauern im April 1458.
  • Die 9-bändige Werkausgabe der Schriften von Leonard Nelson (1882-1927), der sich nicht nur als Philosoph, sondern auch als Pädagoge und politischer Aktivist verstand, steht wieder gedruckt und erstmals auch digital zur Verfügung.
  • In der »Blauen Reihe« legt Heiner Hastedt eine philosophische Spurensuche über die »Macht der Korruption« vor. Lara Huber untersucht in »Relevanz. Über den Erkenntniswert wissenschaftlicher Forschung« deren zentrale Bedeutung. Oliver Precht brilliert mit »Heidegger. Zur Selbst- und Fremdbestimmung seiner Philosophie«. Frederick Neuhouser unternimmt in seiner glänzend geschriebenen Studie »Kritik der Ungleichheit« eine genaue Rekonstruktion von Rousseaus »Diskurs über die Ungleichheit«, einem der meistgelesenen Texte europäischer Philosophie. Franz-Hubert Robling entwirft in »Rhetorische Ethik« einen neuen Teilbereich der philosophischen Ethik. David Meißner zeigt in »Natur, Norm, Name«, dass philosophisch reich belohnt wird, wer sich auf die Auseinandersetzung mit Platons »Kratylos« einlässt. »Das schweigende Tier« von Dirk Westerkamp bringt zum Bewusstsein, dass die Erkenntnisse der sich rasant entwickelnden Tierverhaltensforschung mit einem dürftigen Sprachbegriff einhergehen. Dass Michael Ende nicht nur Autor großartiger Romane war, sondern auch ein eigenständiger philosophischer Denker, zeigt Alexander Oberleitner in »Michael Endes Philosophie«.
  • Das Internationale Kolleg für Kulturtechnikforschung und Medienphilosophie (IKKM) in Weimar wird aufgelöst. Seit 2008 als Projekt des BMBF (Bundesministerium für Forschung und Bildung) der Erforschung der Verhältnisse zwischen Menschen und Dingen in der technisierten Medienkultur des 20. und 21. Jahrhunderts gewidmet, war das Kolleg Träger der »Zeitschrift für Medien- und Kulturforschung« (ZMK), deren Erscheinen mit dem letzten Heft (ZMK 11/2020) »Schalten und Walten« eingestellt werden musste.
  • Diese Zivilisation ist gescheitertDer britische Philosoph Rupert Read und der australische Nachhaltigkeitsforscher Samuel Alexander weisen in »Diese Zivilisation ist gescheitert« Wege aus der Umweltkrise.
  • Eine fundierte Kritik der philosophischen Grundlagen westlicher Sinologie im 20. Jahrhundert liefert Hermes Spiegel mit »China liegt nah«.
  • Unser Programmbereich Philosophiedidaktik mit Büchern für den Einsatz im Philosophie- und Ethikunterricht wurde erweitert: »Philosophieren mit Dilemmata« behandelt zahlreiche solcher Zwickmühlen, »Philosophieren mit Gedankenexperimenten« bietet u.a. eine Sammlung an Gedankenexperimenten für die Unterrichtsgestaltung.
  • Nachdem uns bereits 2019 der Deutsche Verlagspreis verliehen wurde, zählen wir auch 2020 zu den Preisträgern.Deutscher Verlagspreis 2020
  • Ende des Jahres zeichnet uns die Freie und Hansestadt Hamburg mit der „Zukunftsprämie für unabhängige Verlage“ aus.

2021

2022

Während die akuten Folgen der Corona-Pandemie langsam in den Hintergrund treten, droht der Weltgemeinschaft durch die heraufziehende Ukraine-Krise weiteres Ungemach. Putins Angriffskrieg verändert das Gefüge in Europa nachhaltig, die Furcht vor Gasknappheit geht um und die Inflation treibt die Lebenshaltungskosten auf neue Höchststände. Davon nicht unbeeindruckt - aber durchaus unbeirrt - führt der Verlag seine Publikationstätigkeit kontinuierlich fort: 

  • Einen Einblick in Pirmin Stekeler-Weithofers umfangreiches Denken bietet der Band »Das Wissen der Person. Eine Topographie des menschlichen Geistes«, herausgegeben von Leander Berger, Jakob Kümmerer und Max Stange.Das Wissen der Person Jenseits der binären Unterscheidung zwischen Tatsachen und klar davon abzugrenzenden Fiktionen lotet der Band »Fakten und Verunsicherung« mit Beiträgen von Slavoj Žižek, Oswald Egger, Elisabeth Bronfen, Kathrin Röggla, Peter Waterhouse, Dirk Baecker u.a. die Frage nach der Bedeutung von Fakten in Politik, Medien und Kunst und Literatur neu aus. Welche höchst unterschiedlichen Antworten die Philosophie auf die Fragen zu geben versucht hat, ob Aufklärung durch Wissenschaft möglich bzw. trotz Wissenschaft nötig ist und ob Religion trotz Aufklärung und Wissenschaft noch nötig und möglich ist, zeigt Rainer Enskat in »Aufklärung -Wissenschaft -Religion«. Eine kleine Ästhetik der Schriftbildakte formuliert Dirk Westerkamp in seinem Buch »Schrift – Bild – Handlung«. Marco Tamborini erläutert in seinem Band »Entgrenzung« die Zirkulation morphologischen Wissens zwischen Biologie, Ingenieurwissenschaft und Architektur seit dem frühen 20. Jahrhundert. Oliver Hallich zeigt in seinem luziden Essay »Anders handeln können«, dass eine genaue Untersuchung von Ausdrücken wie »Sie konnte anders handeln« und »Sie hätte anders handeln können« die Debatte über »Willensfreiheit« voranbringen kann. Anhand dreier Fallstudien zu Euripides’ »Bakchai«, zu Shakespeares »King Lear« und zu Kafkas »Process« sowie einer Vielzahl anderer Beispiele beschäftigt sich Andreas Dorschel in seinem bemerkenswerten Buch »Mit Entsetzen Scherz« mit dem Tragikomischen. Werner Stegmaier und Burkhard Liebsch wagen in »Orientierung und Ander(s)heit« etwas Ungewöhnliches. In sechs abwechselnd geschriebenen Kapiteln umkreisen sie aus jeweils eigener Perspektive die Frage: Kann oder soll man sich an Anderen orientieren, auch wenn sie sich als ›ganz anders‹ herausstellen und es keinerlei Gemeinsames zu geben scheint? (Alle: Blaue Reihe

  • Mit dem dritten und letzten Band vervollständigt Pirmin Stekeler-Weithofer seinen dialogischen Gesamtkommentar zu Hegels »Wissenschaft der Logik« (PhB 690-692). Die von Daniel Schubbe vollständig neu erarbeitete, vierbändige Studienausgabe der Manuskripte zu Schopenhauers Berliner Vorlesung über »Die gesamte Philosophie« findet mit Erscheinen des ersten Teils zur Erkenntnistheorie und Logik Ihren Abschluss (PhB 701-704). Mit Stephan Schützes »Versuch einer Theorie des Komischen« von 1817, herausgegeben von Alexander Kling und Johannes F. Lehmann, erscheint eine für ein Verständnis des Lächerlichen, Komischen und Witzigen einschlägige Untersuchung als Band 753 der PhB. Eines der wichtigsten Bücher Karl Christian Friedrich Krauses, »Das Urbild der Menschheit«, liegt nun in einer vorzüglich eingeleiteten Ausgabe als PhB 756 vor, herausgegeben von Benedikt Paul Göcke und Johannes Seidel. Johann Gottfried Herders lange vergessene »Metakritik zur Kritik der reinen Vernunft« erscheint in einer vorzüglich eingeleiteten Ausgabe von Martin Bojda und Holger Gutschmidt als PhB 760. Eine neue Edition mit einer »ausführlichen und grundgelehrten Einleitung« (SZ) präsentiert Kants »Träume eines Geistersehers«, hrsg. von Lothar Kreimendahl und Michael Oberhausen, erstmals in historisch-kritischer Gestalt und mit deutschen Übersetzungen der Stellen aus den »Arcana Coelestia«, die Kant in seinem Text kritisiert (PhB 747). Hegels »Philosophische Dissertation über die Planetenbahnen« (PhB 749) erscheint in einer lateinisch-deutschen Neuausgabe; Martin Walter zeichnet den wissenschaftsgeschichtlichen Hintergrund von Hegels oft verspotteter Schrift in seiner Einleitung präzise nach.Die Manuskripte zu Ernst Cassirers im Exil gehaltenen »Lectures on Ancient Philosophy«, erstmalig ediert durch Giacomo Borbone, erscheinen mit einem Geleitwort von Christian Möckel als PhB 750. Der Band erscheint zweisprachig als PhB 751.Eine »exzellente Edition« sei, so die FAZ, der Band mit dem Briefwechsel zwischen Albert Einstein und Moritz Schlick, den Fynn Ole Engler, Mathias Iven und Jürgen Renn als PhB 754 vorgelegt haben. Als Georg Büchner den »Hessischen Landboten« in Umlauf brachte, hörte er als Gießener Student eine Vorlesung über »Naturrecht und allgemeine Politik« des Philosophen Joseph Hillebrand. Dank einer Mitschrift eines Kommilitonen Büchners kann diese nun als PhB 757, mit einer Einleitung und Anmerkungen herausgegeben von Doreen Haring, Udo Roth und Gideon Stiening nachgelesen werden. 

  • Als Resultat des internationalen Großprojekts »Schriften aus dem Nachlass von Rudolf Carnap« erscheinen - mustergültig ediert von Christian Damböck - die ersten beiden Bände der hochinteressanten Tagebücher dieser Schlüsselfigur der Philosophie des 20. Jahrhunderts. 

  • Strauss, Leo | Gesammelte SchriftenDie renommierte Ausgabe der Gesammelten Schriften von Leo Strauss (Hg.: Heinrich Meier) wird im Felix Meiner Verlag fortgesetzt. Gleichzeitig mit der 3., durchgesehenen Auflage von Band 3 (»Hobbes’ politische Wissenschaft und zugehörige Schriften – Briefe«) erscheint neu Band 4: »Naturrecht und Geschichte«. 

  • In langjähriger, akribischer Arbeit hat Christian Möckel ein detailliertes Register für die »Nachgelassenen Manuskripte und Texte« Ernst Cassirers (ECN) erstellt. Damit ist die 1995 mit Cassirers Manuskripten zur Metaphysik der symbolischen Formen begonnene Ausgabe abgeschlossen.  

  • In den Quellen zur Lebensgeschichte des Nikolaus von Kues (Acta Cusana) erscheint der dritte Band, Lieferung 1. Der Philosoph wird zum Kurienkardinal erhoben, der den Papst in allen weltlichen Angelegenheiten vertritt. Gleichzeitig entstehen weitere wichtige philosophische Werke.  

  • Auch der Abschluss der historisch-kritischen Hegel-Ausgabe (GW) schreitet weiterhin zügig voran. Band 29,2 enthält zum einen Nachschriften zu den Kollegien über Religionsphilosophie aus den Jahren 1827 und 1831, zum anderen eine hier erstmals edierte, vollständige Nachschrift zu Hegels Kolleg über die Beweise vom Dasein Gottes aus dem Sommersemester 1829 sowie weitere Varianten dazu. 

  • Grundriss Geschichte des chinesischen DenkensNach langjähriger, kongenialer Übersetzungsarbeit durch Ulrich Forderer liegt Anne Chengs epochemachende »Geschichte des chinesischen Denkens« endlich auch auf Deutsch vor. Chengs Darstellung der Hauptlinien der chinesischen Ideengeschichte setzt Maßstäbe für eine schlüssige und zugleich facettenreiche Philosophiegeschichtsschreibung.  

  • Ob und inwiefern Kopieren moralisch verwerflich ist und worin der Unterschied zwischen der Kopie eines Spielzugs im Fußball und der Fälschung eines »fischer-Dübels« besteht, zeigt Amrei Bahr in ihrem neuen Buch »Was ist eine Kopie?«

  •  Jean Yhee geht der Frage, wie konfliktfähig Demokratie überhaupt ist, in seinem Buch »Konfliktfähig – Die politische Streitkultur in Nietzsches Spinoza-Rezeption« nach.  

  • Mit Erscheinen von Band 56 der Hegel-Studien gibt es einen Wechsel in der Herausgeberschaft zu vermelden: Zukünftig wird das Jahrbuch von Brady Bowman und Birgit Sandkaulen herausgegeben, leitender Redakteur und Herausgeber der Buchkritik bleibt Johannes-Georg Schülein. 

  • »Geisteswissenschaft at its best!«, so urteilt Matthias Löwe (Universität Jena) über den Schwerpunkt »Die Erfindung der Aufklärung« von Band 64,1 des Archivs für Begriffsgeschichte.  

  • Verlag und Familie trauern um gleich zwei langjährige Herausgeber und enge Freunde: Im Juli verstirbt Walter Jaeschke, der sich mit seinem unermüdlichen Engagement für die historisch-kritische Gesamtausgabe der Werke Hegels für die Hegelforschung hochverdient gemacht hat. Im August folgt ihm mit Wolfgang Bartuschat ein führender Kopf der internationalen Spinoza-Forschung, unter dessen Herausgeberschaft die bei Meiner seit Verlagsgründung betriebene Spinoza-Ausgabe zu unübertroffener Blüte gedieh. 

  • Nach einer zweijährigen Pause präsentiert sich der Verlag wieder mit einem Stand auf der Frankfurter Buchmesse. 

2023

Philosophische Bibliothek (PhB)

  • In welche Kontroversen Descartes in der Zeit zwischen der Entstehung seiner Werke verstrickt war und wie empfindlich er manchmal auf Kritik reagierte, lässt sich seinen Kleinen Schriften 1618–1649 entnehmen, erschienen in zwei dicken Bänden als PhB 758 a/b mit Personen- und Sachverzeichnis und ausführlichen Anmerkungen des Herausgebers Christian Wohlers. 
  • Im Italienischen Kulturinstitut Berlin wird PhB 759, „Die Erste Neue Wissenschaft (1725)“ von Giambattista Vico in der Übersetzung des Herausgebers Jürgen Trabant vorgestellt.
  • Der italienische Philosoph Luigi Pareyson zählt neben Hans-Georg Gadamer und Paul Ricœur zu den wichtigsten Vertretern der modernen philosophischen Hermeneutik. Eines seiner Hauptwerke, »Wahrheit und Interpretation«, erscheint als PhB 761 zum ersten Mal auf Deutsch, übersetzt und herausgegeben von Gianluca De Candia. 
  • In seinem neuen Kommentar Hegels Realphilosophie (PhB 762) zur Idee der Natur und des Geistes in der »Enzyklopädie« zeigt Pirmin Stekeler, wie zukunftsweisend Hegels Beiträge eigentlich sind und dass sie von der »philosophy of mind« noch kaum eingeholt wurden. PhB 762.
  • Ebenfalls erstmals in deutscher Übersetzung (durch den Herausgeber Alfred J. Noll) erscheint Thomas Hobbes‘ Über Freiheit und Notwendigkeit, ergänzt um eine Besprechung von G.W. Leibniz, als PhB 764. 
  • Rudolf Eucken war der erste und einzige deutsche Philosoph, der den Literaturnobelpreis bekam. Seine heute kaum noch bekannte Geschichte der philosophischen Terminologie (1879), das Gründungsdokument der Begriffsgeschichte, ist jetzt zum ersten Mal seit ihrem Erscheinen in einer modernen, wissenschaftlichen Ansprüchen genügenden Ausgabe verfügbar als Phb 765 verfügbar.

Blaue Reihe (BR)

  • Der junge Karl Marx hatte 1843 kritisiert, Hegel interessiere sich nur für die Sache der Logik, jedoch nicht für die Logik der Sache. Was aber ist eigentlich die Sache der »Wissenschaft der Logik«? Und wie verhält sie sich zur Logik der Sache in der Realität der Natur und des Geistes?In „Die Sache der Logik“ zeigt Andreas Arndt, dass Hegel die Logik der Sache keineswegs, wie Marx meinte, der Sache der Logik aufgeopfert hat. Vielmehr hat er in der »Wissenschaft der Logik« selbst begründet, weshalb die logischen Bestimmungen in der Realität nur gebrochen erscheinen und diese Realität daher auch nicht aus der Logik ableitbar ist.
  • Jean-Michel Le Lannous Essay „»Die Macht zu sein« stellt sich den grundlegendsten Fragen der Philosophie: der Frage nach dem Ursprung des Seins überhaupt, vor allem aber der Frage nach der Entstehung des Endlichen, weshalb wir dieses für unsere »Natur« halten und wie wir diesen Glauben aufbrechen können.
  • Der Begriff des Absoluten gehört von Beginn an zu den fundamentalen Begriffen der Philosophie. Hegel war sogar der Meinung, die Philosophiegeschichte sei »die Geschichte der Entdeckung der Gedanken über das Absolute, das ihr Gegenstand ist«. Der schmale Band, den Christian Krijnen unter dem Titel Das Absolute. Ein Essay über Einheit vorgelegt hat, behandelt das philosophische Problem par excellence: nicht in Form einer umständlichen Abhandlung, sondern als kurzgefasstes, in 128 Paragraphen gegliedertes Meisterstück. 
  • Was ist Politik und was sollte sie sein? Diese Grundfrage der politischen Philosophie beantwortet Ulrich Steinvorth in seinem Buch Unterdrückung durch Beglückung in Auseinandersetzung mit Denkern wie Rawls, Locke und Weber auf neue Weise. 
  • Gregory Fuller erkundet in Ästhetik in Krisenzeiten die Konsequenzen der in der digitalen Moderne sich wandelnden ästhetischen Erfahrung für eine zeitgemäße ästhetische Theorie. 

Gesammelte Werke (GW)

  • Mit Band 28,4 liegt nun der Anhangsband zu den Nachschriften der Vorlesungen über die Philosophie der Kunst vor, hrsg. von Bernadette Collenberg-Plotnikov. Klaus Grotsch hat mit Band 30,3 weitere Nachschriften zu den Vorlesungen über die Geschichte der Philosophie ediert.

Corpus

  • Auch das »Corpus Philosophorum Teutonicorum Medii Aevi« (CPTMA), schreitet weiter voran. Mit dem Abschlussband liegt das 2.500 Druckseiten umfassende Meisterwerk »De summo bono« des Ulrich von Strassburg nun vollständig vor.
  • Zudem sind zwei weitere Bände der »Goldenen Kette des Seins«, der Catena aurea entium des Heinrich von Herford, erschienen. Durch die Publikation der mineralogischen und der botanischen Teile der »Catena« erweitert sich der Horizont des CPTMA auf naturwissenschaftliche Themen, die in der Tradition des Albertus Magnus standen und die Kultur des spätmittelalterlichen Deutschlands prägten. 

MPEU

Monographien

  • In dem handbuchartigen Überblick Geschichtskritik nach ›1945‹ werden 36 Denkerinnen und Denker (u.a. Adorno, Agamben, Alexijewitsch, Arendt, Blumenberg, Habermas, Koselleck, Levinas, Patočka, Susman) vorgestellt, die sich nach dem Epochenbruch 1945 ›geschichtskritisch‹ geäußert haben. Der von Burkhard Liebsch herausgegebene Band zeigt auch, wie unterschiedlich die Einzelnen sich zu einer Zeit außerordentlicher geschichtlicher Umbrüche verhalten, in der wir weniger denn je wissen, wie es weltweit, mit ›uns‹, mit Europa, mit der Menschheit ›weitergeht‹.
  • August Boeckhs Vorlesung über »Encyklopädie der Philologie«  liegt erstmals in einer historisch-kritischen Ausgabe vor: Christiane Hackel hat in jahrelanger Arbeit Boeckhs ursprüngliches Vorlesungsmanuskript sowie sämtliche Beilagen, Randbemerkungen und Zettel mustergültig ediert.

Neue Reihe „Acta Cusana Beihefte“ 

  • Mit dem Abschluss des zweiten Bandes der Acta Cusana im Jahr 2020 steht ein inzwischen etwa 3.300 Stücke umfassendes Quellenmaterial aus dem Spätmittelalter zur Verfügung, das der Erforschung harrt. Dies bietet den Anlass, die Reihe »Studien zum zweiten Band der Acta Cusana« , herausgegeben von Johannes Helmrath und Thomas Woelki, zu begründen. Diese bietet künftig monographischen Studien und Sammelbänden einen Platz, die diese Quellenvielfalt nutzen, um die Welt des Cusanus weiter und tiefer zu erschließen. 

Neue Reihe: Studienausgaben chinesischer Philosophie

  • Nach langjähriger Vorbereitung startet mit Band 1 der Sino-philosophica eine neue Reihe mit chinesisch-deutschen Studienausgaben. Herausgegeben von Rafael Suter, Wolfgang Behr, Fabian Heubel, Richard King, Joachim Kurtz, Martin Lehnert und Kai Marchal werden in den kommenden Jahren wichtige Quellentexte der chinesischen Philosophie vom Altertum bis in die Gegenwart in zweisprachigen Ausgaben erscheinen, jeweils sorgfältig ediert und übersetzt mit Einleitung und erläuterndem Apparat.

Neue Zeitschrift KWZ: Ein offenes Forum für kulturwissenschaftliche Debatten

eLibrary

Todesfälle

  • Verlag und Familie Meiner trauern um Christian Möckel (1952-2023). Seit 2014 Herausgeber der Edition „Ernst Cassirer, Nachgelassene Manuskripte und Texte“, die 2022 abgeschlossen werden konnte, hat sich Christian Möckel unschätzbare Verdienste um das philosophische Erbe Ernst Cassirers erworben. 

 

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