Chronologie
Die Dekaden und zurückliegende Jahre
2021 |
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1911
- Gründung des Verlages am 1. April durch Dr. oec. publ. Felix Meiner (*25. März 1883) in Leipzig.
- Grundstock ist die vom Verlag der Dürr´schen Buchhandlung übernommene, bereits 1868 von PhB), die aus rd. 130 Text- bzw. kleinen Erklärungsbänden besteht. Ferner werden vom Verlag Fritz Eckart mehrbändige Fichte-, Schelling- und Schleiermacher-Ausgaben erworben und fortgeführt. gegründete Philosophische Bibliothek (
- Erste Pläne zu einer kritischen Hegel-Ausgabe unter der Herausgeberschaft von Georg Lasson. Die Zahl der vorgesehenen Bände wächst im Laufe der Zeit von 12 auf 15, 21, 24, 26, 29 und schließlich in der Ära Hoffmeister auf 35 (cf. 1952).
- Platos "Theätet" erscheint in der Übersetzung von Otto Apelt.
- Juristische Abteilung, z.B. Karl Binding "Die Normen und ihre Übertretung" und "Festschrift für Adolf Wach". Historische Abteilung, z.B. "Deutscher Geschichtskalender" (gegr. 1885, erloschen 1933). Mittelalterliche Geschichtswissenschaft, z.B. "Die Geschichtsschreiber der deutschen Vorzeit", deutsche Ausgabe der "Monumenta Germaniae Historica".
1912
-
Gründung der Zeitschrift "Hegel-Archiv", hrsg. von Georg Lasson (erloschen 1916).
1913
-
Nach dem Tod von Friedrich M. Schiele übernimmt Felix Meiner auch die Aufgaben des Herausgebers der Philosophischen Bibliothek.
1914
-
"Feldausgaben" der Philosophischen Bibliothek (bis Kriegsende); fortgeführt als "Taschenausgaben" (insgesamt 69 Hefte).
-
Gründung der "Zeitschrift für Rechtsphilosophie in Lehre und Praxis", unter Mitwirkung von Bruno Bauch, Paul Natorp u.a. (erloschen 1933).
-
Felix Meiner wird zum Heeresdienst herangezogen.
1918
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Übernahme von Hans Vaihingers "Philosophie des Als-Ob".
1919
-
Gründung der Zeitschrift "Annalen der Philosophie unter besonderer Rücksicht auf die Probleme der Als-Ob-Betrachtung", hrsg. von Hans Vaihinger und Raymund Schmidt (cf. 1925).
-
Gründung der Zeitschrift "Grundwissenschaft", hrsg. von Johannes Rehmke (erloschen 1937).
1920
-
Peter Wust "Die Auferstehung der Metaphysik".
1921
- Paul Natorp " " (2. A.) - Peter Petersens "Geschichte der aristotelischen Philosophie im protestantischen Deutschland".
1922
- Beginn der Ausgabe "Franz Brentano, Gesammelte philosophische Schriften", hrsg. von Oskar Kraus und Alfred Kastil (insgesamt 22 Bände).
- Max Scheler "Die transzendentale und psychologische Methode".
1923
- Abschluß der deutschen Plato-Ausgabe von Otto Apelt mit einem Index-Band (erste Gesamtübersetzung nach Schleiermacher).
- Beginn der Sammlung "Die Wissenschaft der Gegenwart in Selbstdarstellungen" mit der Reihe "Philosophie der Gegenwart in Selbstdarstellungen", hrsg. von Raymund Schmidt.
- Bis 1929 stellen in 30 Bänden über 200 bedeutende Gelehrte des In- und Auslands (Philosophen, Juristen, Theologen, Mediziner, Kunstwissenschaftler, Pädagogen u.a.) ihre wissenschaftliche Entwicklung dar, unter ihnen Albert Schweitzer (cf. 1929), Sigmund Freud und Benedetto Croce (cf. 1975).
- Bruno Bauch "Wahrheit, Wert und Wirklichkeit" - K.W. Clauberg und Walter Dubislav "Wörterbuch der Philosophie" - Jonas Cohn "Theorie der Dialektik" - Ottmar Dittrich"Geschichte der Ethik", 4 Bde. bis 1932 - Fritz Mauthner "Wörterbuch der Philosophie"(2.A.) - Eugen Rolfes "Die Philosophie des Aristoteles".
1924
- Felix Meiner richtet anläßlich des Internationalen Philosophenkongresses in Neapel eine repräsentative deutsche Buchausstellung aus und gibt den "Philosophischen Handkatalog" heraus. Er zeichnet ferner als Delegierter des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels für die erste deutsche Auslandsbuchausstellung in Chicago verantwortlich.
- Karl Vorländer "Immanuel Kant. Der Mann und das Werk" (2.A. 1978).
1925
- Umbenennung der "Annalen ..." in "Annalen der Philosophie und philosophischen Kritik" (cf. 1930).
- Gründung der Zeitschrift "Philosophie und Leben", hrsg. von August Messer (erloschen 1933).
1926
- Neuherausgabe der "Kritik der reinen Vernunft" von Immanuel Kant durch Raymund Schmidt unter Berücksichtigung der Abweichungen der ersten und zweiten Auflage. Diese Edition wird ein Eckpfeiler der Philosophischen Bibliothek und bleibt maßgeblich für das Studium der Philosophie Kants. .
- Bertrand Russell " " und "Die Probleme der Philosophie".
1927
- Nach einer Anregung von Ernst Cassirer und auf Betreiben von Raymond Klibansky sowie nach vorbereitenden Gesprächen Felix Meiners mit
Ernst Hoffmann und Heinrich Rickert vom September stimmt die Heidelberger Akademie der Wissenschaften im Dezember dem Vorhaben einer kritischen Ausgabe "Nicolai de Cusa Opera Omnia" zu. Der mit der Philosophischen Bibliothek übernommene und weitergeführte Plan einer deutschen Ausgabe der Schriften von Nikolaus von Kues hatte dazu ebenfalls einen Anstoß gegeben. Die Edition, die sich "mit Rücksicht auf die Ungunst der Zeit" vorerst auf die philosophischen und staatstheoretischen Schriften beschränkt, soll bis zum Ende der dreißiger Jahre mit 14 Bänden abgeschlossen werden (cf. 1932). - Bertrand Russell "".
1928
- J. Benrubi "Philosophische Strömungen der Gegenwart in Frankreich" - Rudolf Carnap " " - Julius Stenzel "Plato der Erzieher".
1929
- Die "Selbstdarstellung" Albert Schweitzers (cf. 1923), die auf seinen ausdrücklichen Wunsch in der Reihe "Philosophie" erscheint und aus der 1932 seine Autobiographie "Aus meinem Leben und Denken" hervorgeht, erreicht als Sonderausgabe innerhalb weniger Monate eine Auflage von 25.000 Exemplaren (cf. 1959).
- Johannes Rehmke "Philosophie als Grundwissenschaft" (2. A.) - Karl Vorländer "Karl Marx - Sein Leben und sein Werk".
1930
- Beginn der Ausgabe "Plotins Schriften in chronologischer Anordnung", hrsg. von Richard Harder (cf. 1956).
- Umgründung der "Annalen..." in "Erkenntnis. Zugleich Annalen der Philosophie", hrsg. von Rudolf Carnap und Hans Reichenbach (cf. 1938).
- Theodor Lessing "Europa und Asien - Der Untergang der Erde am Geist".
1931
1932
- Johannes Hoffmeister übernimmt neben dem Herausgeber Georg Lasson editorische Aufgaben im Rahmen der kritischen Hegel-Ausgabe in der Philosophischen Bibliothek. Es erscheint die "Jenenser Realphilosophie". - Tod Lassons.
- Erste Bände von "Nicolai de Cusa Opera Omnia": "Apologia doctae ignorantiae", hrsg. von Raymond Klibansky und "De docta ignorantia", hrsg. von Ernst Hoffmann und Raymond Klibansky. Die Ausstattung der Ausgabe wird von Jakob Hegner besorgt.
- Hans Leisegang "Goethes Denken" - Albert Schweitzer "Aus meinem Leben und Denken" - Helmut Thielicke " Das Verhältnis zwischen dem Ethischen und dem Ästhetischen".
1933
- Infolge stark rückläufigen Absatzes philosophischer Literatur verstärkter Ausbau der wirtschaftswissenschaftlichen Abteilung, z.B. "Schriften zur Volkswirtschaftslehre", "Praxis der Versicherungswirtschaft", "Veröffentlichungen der Schmalenbach-Gesellschaft" u.a.
1934
- Von der unter der Schirmherrschaft des römischen Dominikanerinstituts Sancta Sabina stehenden Ausgabe der "Magistri Eckardi opera latina" erscheint das von dem Initiator der Edition Raymond Klibansky herausgegebene Heft I "Super oratione dominica".
1935
- Arnold Gehlen "Der Staat und die Philosophie" - Albert Grote "Die Funktion der Copula" - Theodor Litt "Philosophie und Zeitgeist" - Rudolf Metz "Die philosophischen Strömungen der Gegenwart in Großbritannien".
1936
- Die "Quaestiones parisienses" (Magistri Eckardi opera latina, Heft XIII), hrsg. von Antonius Dondaine, erscheinen als das letzte Heft dieser Ausgabe (insges. 3 Hefte), die aus politischen Gründen an einen Schweizer Verlag abgegeben werden muß. Gleichzeitig wird eine weitere Eckard-Ausgabe mit Unterstützung durch die "Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft" in einem anderen Verlag begonnen.
- Heft 1 der "Schriften des Nikolaus von Kues in deutscher Übersetzung" (Der Laie über die Wahrheit) erscheint. Bis 1999 liegen 22 Hefte vor.
- Alois Wenzl "Wissenschaft und Weltanschauung".
- Zwangsweise Abgabe der Zeitschrift "Erkenntnis" an einen holländischen Verlag (cf. 1975).
1943
- Vollständige Zerstörung des Verlages durch Bombenangriff auf Leipzig am 3./4. Dezember.
1944
- Johannes Hoffmeister "Wörterbuch der philosophischen Begriffe" (cf. 1998).
1947
- Verlagslizenz durch die sowjetische Militärregierung am 8. Februar.
1948
- Richard Meiner (*8. April 1918) erhält in Hamburg die Lizenz für den Richard Meiner Verlag, der sich in enger Zusammenarbeit mit dem Felix Meiner Verlag in den folgenden Jahren neben der Philosophie hauptsächlich den Fachgebieten Psychologie, Literaturwissenschaft, Wirtschaftswissenschaft und dem Werk Albert Schweitzers widmet.
- Gründung der "Neue(n) Philosophische(n) Bibliothek" in Hamburg mit Band 1: Maurice Joly "Gespräche in der Unterwelt zwischen Machiavelli und Montesquieu", übersetzt von Hans Leisegang.
- Auslieferung eines für den Wiederaufbau des Verlages wesentlichen Lehrbuches "Lehner, Der Straßenbahnfahrmeister", das in großer Stückzahl an Verkehrsbetriebe in Hamburg und Hannover geliefert wird.
1949
- Der erste Band von Karl Vorländer "Geschichte der Philosophie" erscheint in neuer Bearbeitung von Erwin Metzke.
- Erste Teilnahme an der Frankfurter Buchmesse.
1951
- Politische und wirtschaftliche Gründe zwingen Felix Meiner zur Flucht aus Leipzig (Druckgenehmigungen werden verweigert, erlittene Kriegsschäden müssen als Einkommen versteuert werden).
- Neugründung des Felix Meiner Verlages in Hamburg am 1. Oktober.
- 18 lieferbare Bände in der "Philosophischen Bibliothek".
1952
- Liquidation des Leipziger Verlages.
- Ankündigung der "Neue(n) Kritische(n) Hegel-Ausgabe in 32 Bänden", (1955 erweitert auf 35 Bände), hrsg. von Johannes Hoffmeister, die jetzt im ganzen chronologisch aufgebaut und durch Einbeziehung von Briefwechsel, Schul- und Universitätsakten sowie Lebensdokumenten erweitert werden soll. Beabsichtigt ist, nicht nur differierende Auflagen der Druckwerke zu berücksichtigen, sondern auch die großen Vorlesungen Hegels in ihrer Entwicklung zu dokumentieren. (cf. 1932).
- Erster Band der " " (abgeschlossen 1960; 4 Bde.).
1953
- Felix Meiner erhält die Ehrendoktorwürde (Dr. phil.) der Universität Hamburg und das Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Zu seinem siebzigsten Geburtstag schreibt DIE ZEIT (Nr. 12) am 19. März: "Welche praktische Bedeutung das Lebenswerk eines tätigen Menschen hat, erkennt man am besten, wenn man es sich einmal — hypothetisch natürlich nur — wegdenkt. Denkt man sich etwa, Felix Meiner hätte nicht Im Jahre 1911 in Leipzig einen Verlag gegründet, so wäre es um die Möglichkeiten philosophischen Studiums in Deutschland sehr schlecht bestellt. Denn was fingen Professoren, Studenten und Freunde der Philosophie ohne die klassischen Texte der "Philosophischen Bibliothek" an, ohne die mustergültigen, einzeln käuflichen Bände der Gesamtausgaben von Kant, von Hegel, von Plato in Otto Apelts, von Plotin in Richard Harders Übersetzung ohne die Auswahlausgaben von Aristoteles, Descartes, Spinoza, Leibniz, Fichte und so vieler anderer Denker? Dies alles einzurichten, über zwei Kriege und Nachkriegszeiten durchzustehen und dabei immer die Person hinter die große Sache zurückzustellen, immer das Wirtschaftliche in das Geistige einzuordnen, nicht umgekehrt — das erforderte ein ganz ungewöhnliches Maß von reiner Vernunft, von praktischer Vernunft und von Urteilskraft. Felix Meiner hat nie für sich selbst das Licht der Publizität gesucht. In stiller, zäher Arbeit hat er die schweren Rückschläge — Bombenangriffe 1943—1945, dann sowjetisches Regime bis 1950 — wieder aufgefangen und die zwei großen Unternehmungen der letzten Jahre weitergeführt: die neue kritische Hegel Ausgabe und die erste Gesamtausgabe der Werke des Nicolaus Cusanus. Ihm dankt an seinem siebzigsten Geburtstag (23. März) jeder, den an dem Überleben philosophischen Geistes gelegen ist."
1954
- Verleihung des Friedensnobelpreises an den Freund und Autor Albert Schweitzer in Oslo.
1955
- Johannes Hoffmeister stirbt im Oktober. In den folgenden Jahren Konzeption der historisch-kritischen Ausgabe Ausgabe "G.W.F. Hegel, Gesammelte Werke" durch Friedhelm Nicolin und Otto Pöggeler. Gründung des Hegel-Archivs in Bonn, später Bochum.
1956
- Neuausgabe von "Plotins Schriften", 12 Bände, griech.-deutsch. Bd. I hrsg. von Richard Harder, fortgeführt ab Bd. II von Rudolf Beutler und Willy Theiler (abgeschlossen 1971; cf. 1930).
1957
- Herbert W. Schneider "Geschichte der amerikanischen Philosophie".
- Erneuerung des Doktorgrades für Felix Meiner durch die Staatswirtschaftliche Fakultät der Universität München.
1958
- Paul Natorp " ".
- Felix Meiner erhält das Große Bundesverdienstkreuz.
1959
- Letzter Besuch Albert Schweitzers in Hamburg. 100.000 Exemplare der "Volksausgabe" von "Aus meinem Leben und Denken" verkauft.
- Mit Erscheinen von "Nicolai de Cusa Opera Omnia" Vol. II "De pace fidei" dokumentiert sich der Neubeginn der durch Emigration unterbrochenen Zusammenarbeit mit Raymond Klibansky und die Fortführung der Ausgabe.
1960
- 98 lieferbare Bände der Philosophischen Bibliothek.
1964
- Richard Meiner übernimmt die Verlagsleitung. Zusammenlegung der Verlage Richard und Felix Meiner.
1965
- Felix Meiner stirbt am 26. Juli in seinem dreiundachtzigsten Lebensjahr.
1968
- 100 Jahre Philosophische Bibliothek am 1. Oktober. Festansprache von Carl Friedrich von Weizsäcker über "Die Rolle der Tradition in der Philosophie".
- 116 lieferbare Bände in der Philosophischen Bibliothek.
- Erster Band der historisch-kritischen Ausgabe von "G.W.F. Hegel, Gesammelte Werke" (Bd. 4 "Jenaer-Kritische Schriften", hrsg. von Hartmut Buchner und Otto Pöggeler), die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft herausgegeben wird (cf. 1972). Geplant ist, in der ersten Abteilung der jetzt auf rd. 40 Bände veranschlagten Gesamtausgabe die von Hegel selbst publizierten Texte sowie Arbeiten und Fragmente vorzulegen, die nur im Manuskript überliefert sind. Die zweite Abteilung soll Hegels große Vorlesungen nach den Nachschriften, die dritte Briefe und Aktenstücke bringen.
- Besuch des Jahreskongresses der American Philosophical Association in den USA; seitdem jährliche Beteiligung.
1969
- Beginn der Ausgabe "Gottlob Frege, Nachgelassene Schriften und Wissenschaftlicher Briefwechsel", hrsg. von Hans Hermes, Friedrich Kambartel und Friedrich Kaulbach. Erster Band: "Nachgelassene Schriften" (2. A. 1983).
1970
- Beginn der Ausgabe "Leonard Nelson, Gesammelte Schriften in neun Bänden", hrsg. von Paul Bernays u.a. (abgeschlossen 1977).
- Erweiterung der "Opera Omnia" des Nikolaus von Kues um die Predigten (Sermones), die in 4 Bänden zu jeweils mehreren Faszikeln vorgelegt werden sollen. Es erscheinen die "Sermones I, 1-4" (h XVI/1).
- Aufnahme enger Beziehungen zu japanischen Universitäten, Bibliotheken und Buchhandlungen durch regelmäßige Besuchsreisen.
1971
- Übernahme der Zeitschrift "Ratio", hrsg. von S. Körner (eingestellt 1987).
- 125 lieferbare Bände der Philosophischen Bibliothek.
1972
- Die Rheinisch-Westfälische Akademie der Wissenschaften, Düsseldorf, übernimmt die Herausgabe von "G.W.F. Hegel, Gesammelte Werke".
1975
- Neugründung der Zeitschrift "Erkenntnis - an international Journal of analytical Philosophy", hrsg. von Carl G. Hempel, Wolfgang Stegmüller und Wilhelm K. Essler im Gemeinschaftsverlag mit D. Reidel, Dordrecht, später Kluwer Academic Publishers.
- Wiederaufnahme der "Selbstdarstellungen" mit "Philosophie in Selbstdarstellungen" (bisher 3 Bde.) und "Pädagogik in Selbstdarstellungen" (4 Bde.), hrsg. von Ludwig J. Pongratz (cf. 1923).
1976
- Ergänzung der Brentano-Ausgabe im Rahmen der Philosophischen Bibliothek durch Übernahme der im Verlag Francke, Bern, erschienenen Bände.
- 1. Lieferung der "Acta Cusana - Quellen zur Lebensgeschichte des Nikolaus von Kues", im Auftrag der Heidelberger Akademie der Wissenschaften hrsg. von Erich Meuthen und Hermann Hallauer (Verlagsankündigung: "Nach jahrzehntelangen Vorarbeiten beginnt zu erscheinen"). Diese Sammlung stellt in chronologischer Folge alle Zeitdokumente zusammen, in denen Nikolaus von Kues (1401 - 1464) selbst oder in der Äußerung auftritt. (2. Lieferung 1983, 3. Lieferung 1996).
- Dietrich von Freiberg Opera Omnia, Tomus I "Schriften zur Intellekttheorie" (abgeschlossen 1985; 4 Bde.).
- Gottlob Frege "Nachgelassene Schriften...", Zweiter Band " ".
- Persönliche Teilnahme an den Internationalen Buchmessen in Warschau und Moskau.
1979
- Beginn der Arbeiten an einer vollständigen, autoptisch-diplomatischen Bibliographie der "Die Philosophische Bibliothek", hrsg. von Rainer Bast (cf. 1991).
- Persönliche Teilnahme an repräsentativen Buchausstellungen in Buenos Aires und Peking.
1980
- Die philosophischen Schriften von Gotthard Günther (Autor des Verlages seit 1933) liegen vor (5 Bde.).
- Beginn der Vorarbeiten an "Pragmatik - Handbuch pragmatischen Denkens", hrsg. von Herbert Stachowiak (cf. 1994).
1981
- Manfred Meiner (*6. Januar 1952) wird neben Richard Meiner geschäftsführender Gesellschafter.
- Gründung der Reihe "Schriften zur Transzendentalphilosophie", hrsg. von Gerhard Funke, Klaus Hammacher und Reinhard Lauth.
- 196 lieferbare Bände in der Philosophischen Bibliothek.
1982
- Gründung der vom Verlag hrsg. Reihe "Paradeigmata - Innovative Beiträge zur philosophischen Forschung".
1983
- Festschrift für Richard Meiner zum 65. Geburtstag "Ceterum censeo... Bemerkungen zu Aufgabe und Tätigkeit eines wissenschaftlichen Verlegers".
- Gründung des "Corpus philosophorum Teutonicorum Medii Aevi", unter der Mitwirkung zahlreicher Gelehrter des In- und Auslandes herausgegeben von Kurt Flasch und Loris Sturlese, ausgelöst durch die Edition der Werke des Dietrich von Freiberg (cf. 1976). In 32 Bänden sollen mit der Edition der Schriften von Ulrich von Straßburg, Dietrich von Freiberg, Johannes Picardi von Lichtenberg, Heinrich von Lübeck, Nikolaus von Straßburg und Berthold von Moosburg die Anfänge der Philosophie in Deutschland zwischen 1250 und 1350 dokumentiert werden.
- Gründung der Reihe "G.W.F. Hegel, Vorlesungen - Ausgewählte Nachschriften und Manuskripte", hrsg. von den Mitarbeitern des Hegel-Archivs, Bochum. Vorgesehen sind zunächst 10 Bände mit exemplarischen Nachschriften und bedeutsamen Manuskriptfragmenten, die - mit Hilfe kritischer Editionsverfahren präsentiert - einzelne Entwicklungsstadien der Hegelschen Vorlesungen deutlich werden lassen. Die Ausgaben sollen dazu beitragen, eine historisch-kritische Edition des ganzen Vorlesungskorpus im Rahmen der "Gesammelten Werke" zu einem späteren Zeitpunkt zu ermöglichen.
- Übernahme der Reihe "Studien zum Achtzehnten Jahrhundert", hrsg. von der "Deutschen Gesellschaft für die Erforschung des 18. Jahrhunderts".
1984
- Erste Vorklärungen zu einer historisch-kritischen Gesamtausgabe der Werke Franz Brentanos.
- Mit "G.W.F. Hegel, Gesammelte Werke", Bd. 21, hrsg. von Friedrich Hogemann und Walter Jaeschke, liegt die Ausgabe der "Wissenschaft der Logik" in 3 Bänden vollständig vor. Von der historisch-kritischen Ausgabe der Werke Hegels sind damit insgesamt 8 Bde. lieferbar.
- Anläßlich einer Besuchsreise von Manfred Meiner Gespräche mit Mitgliedern der chinesischen Akademie für Sozialwissenschaften in Peking, wo an einer Übersetzung von "G.W.F. Hegel, Gesammelte Werke" gearbeitet wird. Pläne zu einer Textsammlung klassischer chinesischer Philosophie (cf. 1996).
1985
- Gründung der Zeitschrift "Aufklärung - Interdisziplinäre Halbjahresschrift für die Erforschung des 18. Jahrhunderts und seiner Wirkungsgeschichte", in Verbindung mit der "Deutschen Gesellschaft für die Erforschung des 18. Jahrhunderts" hrsg. von Günter Birtsch, Karl Eibl, Norbert Hinske und Rudolf Vierhaus.
- Hegels "Vorlesungen über die Philosophie der Religion", hrsg. von Walter Jaeschke, liegen innerhalb der Reihe "G.W.F. Hegel, Vorlesungen" in kritischer Neuedition (3 Bände) vor.
- Erste Vorklärungen zu einer historisch-kritischen Edition der Werke Friedrich Heinrich Jacobis (cf. 1998) und zur Herausgabe der bislang unveröffentlichten Tagebücher (1809-1854) Friedrich Wilhelm Joseph Schellings (cf. 1994).
1986
- Zu Jahresanfang erscheint der erste Band von "Pragmatik - Handbuch pragmatischen Denkens", hrsg. von Herbert Stachowiak, "Pragmatisches Denken von den Ursprüngen bis zum 18. Jahrhundert" (cf. 1994).
- Innerhalb von "Nicolai de Cusa Opera Omnia" wird im Januar die "Cibratio Alkorani" (Sichtung des Korans), hrsg. von Ludwig Hagemann, in kritischer Erstausgabe veröffentlicht.
- Festveranstaltung am 16. April anläßlich des 75-jährigen Bestehens des Verlages mit Ansprachen u.a. von Klaus von Dohnanyi, Reinhard Lauth und Rainer Specht.
- Jubiläumsausgaben von Fichtes "Wissenschaftslehre 1804", Hegels " ", Kants " " sowie Karl Vorländers Kant-Biographie.
1987
- Gründung der Reihe "Kant-Forschungen", hrsg. von Reinhard Brandt und Werner Stark.
- In der Philosophischen Bibliothek erscheint als erster Text aus dem Arabischen al-Ghazalis " ".
- Manfred Meiner wird Mehrheitsgesellschafter.
1988
- Außerordentlich erfolgreicher Nachdruck von "Platon: Sämtliche Dialoge" in der Übersetzung von Otto Apelt als preisgünstige Taschenbuchausgabe.
- Hegels " " erscheint als Studienausgabe auf der Grundlage der historisch-kritischen Edition.
1989
- Richard Meiner erhält das Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.
- Im September wird die neue Umschlaggestaltung der Philosophischen Bibliothek mit der Auslieferung von sechs Neuerscheinungen vorgestellt. Den Entwurf lieferte der Graphiker Jens Peter Mardersteig, der gleichzeitig ein neues Verlagssignet entwarf.
1990
- "Europäische Enzyklopädie zu Philosophie und Wissenschaften", hrsg. von Hans Jörg Sandkühler (4 Bde.).
- Beginn eines auf 8 Bände angelegten Handbuches "Philosophisch-literarische Streitsachen", hrsg. von Walter Jaeschke (abgeschlossen 1995).
- Erwerb des Verlagshauses in der Richardstraße 47.
1991
- Rainer Bast "Die Philosophische Bibliothek"
- 304 lieferbare Bände in der Philosophischen Bibliothek.
- Gründung der "Enzyklopädischen Zeitschrift für Philosophie und Wissenschaften" DIALEKTIK, hrsg. von Hans Jörg Sandkühler u.a.
1992
- Zum 1. Januar werden alle Geschäftsanteile an der Helmut Buske Verlag GmbH, Hamburg erworben. Die Geschäftsführung dieses sprachwissenschaftlich orientierten und auf Lehr- und Wörterbücher zu fremden Sprachen (von Albanisch bis Vietnamesisch) spezialisierten Verlages übernimmt Manfred Meiner.
-
Edmund Husserl "Gesammelte Schriften" in 8 Bänden und mit einem Zusatzband "Husserls Werk", herausgegeben von Elisabeth Ströker
1993
- Anläßlich des 125-jährigen Bestehens der Philosophischen Bibliothek erscheint die Bibliographie von Rainer A. Bast (cf. 1991) in einer Sonderausgabe - Stiftung aller lieferbaren Bände der Reihe an die Leipziger Universitätsbibliothek.
- Ausstellung "125 Jahre Philosophische Bibliothek" in der Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf (18.10. bis 4.12.)
- Jubiläumsausgaben von "Kant, Die Drei Kritiken", "Platon, Sämtliche Dialoge", "Seneca, Philosophische Schriften".
- Beginn der Ausgabe "Dante Alighieri: Philosophische Werke", hrsg. unter Leitung von Ruedi Imbach (4 Bände in 7 Teilen).
1994
- Nach rund zehnjähriger Vorbereitungszeit erscheint der erste Band der Edition "F.W.J. Schelling, Philosophische Entwürfe und Tagebücher", aus dem Berliner Nachlaß herausgegeben von H.J. Sandkühler mit L. Knatz und M. Schraven.
- Mit Band V wird das "Handbuch pragmatischen Denkens" abgeschlossen.
- Mit Josef Pieper wird die Herausgabe seiner "Werke in acht Bänden", hrsg. von Berthold Wald, vereinbart.
1995
- Zum 50. Todestag von Ernst Cassirer erscheint am 13. April der erste Band der auf 20 Bände angelegten Nachlaßausgabe, hrsg. von Klaus Christian Köhnke, John Michael Krois und Oswald Schwemmer. Die Vorplanungen dazu reichen zurück bis in die Mitte der 80er Jahre.
- Im Frühjahr erscheint als erstes Band 3 "Schriften zum Philosophiebegriff" von "Josef Pieper: Werke in acht Bänden".
- Gründung der Reihe "Cassirer-Forschungen".
1996
- In der Philosophischen Bibliothek erscheint die erste Textausgabe eines chinesischen Autors "Chang Tsai: Rechtes Auflichten (Cheng-meng)", hrsg. von Michael Friedrich u.a.
- Gründung der Reihe "Hegel-Deutungen" mit Friedhelm Nicolins "Auf Hegels Spuren".
- Seit dem 1. März ist das Programm des Verlages auf einer eigenen Homepage im Internet einsehbar (www.meiner.de).
1997
- Nach fast zehnjähriger Vorbereitungszeit erscheint als Band 1 von "G.W. Leibniz, Philosophischer Briefwechsel" in französisch-deutscher Edition der Briefwechsel mit Antoine Arnauld, hrsg. von Reinhard Finster.
- Nach knapp 80 Jahren wird die Standardausgabe des aristotelischen Organon von Eugen Rolfes durch eine vollständige, zweisprachige Neuausgabe in drei Bänden, übersetzt von Hans Günter Zekl, abgelöst.
1998
- Anläßlich seines 80. Geburtstages zieht sich Richard Meiner aus der Geschäftsleitung des Verlages zurück. Mehrheitsgesellschafter und einziger Geschäftsführer bleibt Manfred Meiner.
- Im Gemeinschaftsverlag mit Frommann-Holzboog (Stuttgart-Bad Canstatt) erscheint der erste Band der historisch-kritischen Edition "F.H. Jacobi: Werke", hrsg. von Klaus Hammacher und Walter Jaeschke.
- Kants "Kritik der reinen Vernunft" erscheint in neuer Bearbeitung.
- Das "Wörterbuch der philosophischen Begriffe" wird von Arnim Regenbogen und Uwe Meyer als Band 500 der Philosophischen Bibliothek vollständig neu herausgegeben.
- Im Sommer wird die in Zusammenarbeit mit der Universität Hamburg, der Aby-Warburg- Stiftung, der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius und der Wissenschaftlichen Buchgesellschaft ins Leben gerufene "Hamburger Ausgabe" der Gesammelten Werke Ernst Cassirers, die 25 Bände umfassen soll, der Öffentlichkeit vorgestellt. Band 1 "Leibniz´ System" erscheint Ende des Jahres. Als Herausgeberin zeichnet Birgit Recki.
1999
- Manfred Meiner wird Mitglied im Vorstand des "Börsenvereins des Deutschen Buchhandels".
- Im März des Jahres beteiligt sich der Verlag erstmals wieder mit einem eigenen Stand an der Leipziger Buchmesse.
- Zur Frankfurter Buchmesse erscheinen im Oktober u.a. eine 6-bändige Sonderausgabe der "Hauptwerke" von G.W.F. Hegel (cf. 2015) auf der Grundlage der Akademieausgabe) sowie die gänzlich neu erarbeitete "Enzyklopädie Philosophie" (hrsg. von H.J. Sandkühler).
- Vom Bouvier-Verlag (Bonn) werden die Zeitschriften "Hegel-Studien", "Archiv für Begriffsgeschichte" und die "Zeitschrift für Ästhetik und allgemeine Kunstwissenschaft" übernommen.
2000
- Gründung der Reihe Topos Poietikos, die Arbeiten auf der "imaginären" Grenzlinie zwischen Philosophie und Literatur- bzw. Sprachwissenschaft zu ihrem Gegenstand machen wird.
- Mit Erscheinen der vierten Lieferung (Register) liegt der erste Teilband der "Acta Cusana" (cf. 1976) vollständig vor.
- Die "Hamburger Ausgabe" der Werke von Ernst Cassirer (cf. 1998) kommt zügig voran; es erscheinen die Bände 4, 5 und 6.
- Manfred Meiner wird in den Beirat der Deutschen Bibliothek berufen.
- Im November öffnet die Galerie MF Meiner mit dem Schwerpunkt auf zeitgenössischer Malerei in dem für Ausstellungszwecke umgebauten Hofgebäude auf dem Grundstück des Verlages ihre Pforten.
2001
- Die "Phänomenologischen Forschungen", hrsg. von Ernst-Wolfgang Orth und Karl-Heinz Lembeck, wechseln vom Karl Alber Verlag, Freiburg, zu Felix Meiner.
- Die ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius bewilligt die weitere Förderung der editorischen Arbeiten an der "Hamburger Ausgabe" der Werke von Ernst Cassirer; es erscheinen die Bände 7, 8, 9, 10 und 11.
- Rechtzeitig zum 600. Geburtstag von Nikolaus von Kues erscheinen vier weitere Faszikel der "Opera omnia".
- In der Akademieausgabe der Gesammelten Werke von G.W.F. Hegel erscheinen die Bände 13 und 16.
- Gründung der Reihe "System der Vernunft - Kant und der deutsche Idealismus", hrsg. von W.G. Jacobs, H.-D. Klein und J. Stolzenberg mit Band 1: "Architektonik und System in der Philosophie Kants".
- Die Galerie MF Meiner zeigt in vier Einzelausstellungen Werke von Christian Hauer, Roland Helmus, Lucio Orlando und Pavel Richtr.
- Manfred Meiner wird erneut in den Vorstand des "Börsenvereins des deutschen Buchhandels" gewählt.
2002
- Ehrung mit der "Programmprämie für Verlage" der Kulturbehörde der Freien und Hansestadt Hamburg.
- Die "Hamburger Ausgabe" der Werke von Ernst Cassirer ist zur Hälfte fertiggestellt und feiert "Bergfest" mit einem Festakt im Warburg-Haus. Es erscheinen die Bände 12,13 und 14 sowie eine CD-ROM mit dem Textbestand der Bände 1-13.
- Die "Enzyklopädie Philosophie" gibt es nun auch in elektronischer Form auf CD-ROM. (cf. 1999)
- Eine kompakte zweisprachige Ausgabe "Nikolaus von Kues: Philosophisch-theologische Werke" erscheint in einer besonders preisgünstigen Kassette (vier Bände).
- Manfred Meiner beendet seine Tätigkeit für den Börsenverein des Deutschen Buchhandels und wendet sich erfreulicheren Aufgaben zu. - Die Deutsche Forschungsgemeinschaft erklärt den Verlagsausschuß, dem Manfred Meiner seit 1996 angehörte, trotz erheblichen öffentlichen Protestes für aufgelöst.
- Mit Erscheinen von Band 35 wechselt die Herausgeberschaft der "Hegel-Studien". Auf Friedhelm Nicolin und Otto Pöggeler folgen Walter Jaeschke und Ludwig Siep.
2003
- Richard Meiner stirbt am 8. Juni in seinem sechsundachtzigsten Lebensjahr.
2004
- Anlässlich des 200. Todestages von Immanuel Kant erscheint eine besonders preisgünstige Sonderausgabe der "Drei Kritiken".
- Beginnend mit Band 47 (2005) übernehmen Christian Bermes, Ulrich Dierse und Christof Rapp die Herausgeberschaft vom "Archiv für Begriffsgeschichte". Die Akademie der Wissenschaften und der Literatur (Mainz) zieht sich aus dem Unternehmen zurück.
- Zum 31.12.2004 erklärt die Heidelberger Akademie der Wissenschaften die historisch-kritische Ausgabe von "Nicolai de Cusa opera omnia" für abgeschlossen und stellt die Finanzierung der Arbeitsstellen der Edition in Köln und Trier ein. Die bislang noch nicht fertiggestellten Bände sollen gleichwohl im Laufe der nächsten Jahre erscheinen.
2005
- Erstmals erscheinen Texte von al-Farabi, Emmanuel Levinas, Karl Marx und Paul Ricoeur in der "Philosophischen Bibliothek"; die Reihe zählt jetzt weit mehr als 300 lieferbare Bände.
- Descartes´ umfassendster Entwurf seiner Philosophie, die "Principia", werden nach jahrzehntelangen Bemühungen um eine Neuausgabe nunmehr zweisprachig und in vollständiger Neuübersetzung vorgelegt (PhB 566).
2006
- Die Website des Felix Meiner Verlages wird vollständig neu überarbeitet und um eine Datenbank mit Shopfunktion erweitert.
- Nach jahrelangen Vorarbeiten, erste Ankündigung der italienisch-deutschen Ausgabe "Giordano Bruno, Werke" in sieben Bänden, herausgeben von Thomas Leinkauf. Die Edition umfasst in chronologischer Reihenfolge zunächst alle sieben, der Naturphilosophie und Erkenntnislehre, der Ethik, Religion und Politik gewidmeten Schriften Brunos aus den Jahren 1582 bis 1585.
- Die "ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius" ermöglicht auf Betreiben des Verlages im Anschluss an die Förderung der editorischen Arbeiten für die Cassirer-Werke-Ausgabe die Bearbeitung einer Auswahl aus dem Briefwechsel. Geplanter Erscheinungstermin: 2008.
- In der "Philosophischen Bibliothek" erscheinen völlig neu erarbeitete Studienausgaben folgender Autoren: Abaelard, Albertus Magnus, Augustinus, Pierre Bayle, Eduard von Hartmann, Leibniz, Mendelssohn, Mill, Pascal, Wolff sowie erstmals eine Textsammlung "Wiener Kreis".
- Die Reihe preisgünstiger, limitierter Sonderausgaben mit Texten aus der "Philosophischen Bibliothek" wird fortgesetzt mit "Baruch de Spinoza: Werke in drei Bänden" (rd. 1.450 Seiten, Euro 29,95).
- Der Verlag beteiligt sich mit nahezu seinem gesamten Programm an dem Projekt "Google Buchsuche" und ermöglicht damit eine bessere Auffindbarkeit bzw. umfassende Recherchen zu seinen Titeln im Internet.
2007
- Neben der "grünen Reihe", der allbekannten "Philosophischen Bibliothek", erscheinen die ersten Bände einer neuen "Blauen Reihe": profunde philosophische Texte heutiger Autoren (z.B. von Pierre Aubenque, Reinhard Brandt, Thomas Buchheim und Stephan Otto) zu bedeutenden Fragestellungen, Themen oder Prozessen im Kontext aktueller Debatten. Mit diesen Büchern zielt der Verlag auf ein Publikum auch außerhalb des Benutzerkreises von wissenschaftlichen Bibliotheken, was nicht zuletzt an den günstigen Ladenpreisen deutlich wird.
- Aus der Zeitschrift "Dialektik" (cf. 1991) wird mit völlig neuem Konzept die "Zeitschrift für Kulturphilosophie", herausgegeben von Ralf Konersmann, John Michael Krois und Dirk Westerkamp.
- Mit dem Text "Über die Beredsamkeit in der Volkssprache" findet die Ausgabe "Dante Alighiere: Philosophische Werke" ihren glücklichen Abschluss (cf. 1993).
- Im Oktober erscheinen die die Textedition abschließenden Bände 24 und 25 der "Hamburger Ausgabe" der Werke von Ernst Cassirer (cf. 1998).
- Da keine realistische Chance auf einen Abschluss des Projektes mehr gegeben ist, stellt der Verlag die Edition "F.W.J. Schelling: Philosophische Entwürfe und Tagebücher" zum 31. Dezember ein, nachdem lediglich vier Bände vorgelegt werden konnten (cf. 1994).
- Wolfgang Kluxen stirbt am 12. Mai, Friedhelm Nicolin am 7. November. Verlag und Familie Meiner trauern um zwei grosse Gelehrte und Freunde des Hauses, die u.a. maßgeblich die historisch-kritische Ausgabe der Werke von G.W.F. Hegel befördert haben.
2008
- Unter der bewährten Herausgeberschaft von Berthold Wald erscheint der die Edition "Josef Pieper Werke" abschließende Band 8.2. incl. einer CD-ROM sämtlicher Texte der Gesamt-Ausgabe (cf. 1995)
- Horst D. Brandt ist seit dreißig Jahren als Lektor für den Verlag tätig.
- Die ersten 30 Titel aus dem aktuellen Verlagsprogramm werden in einer elektronischen Version als eBook verfügbar gemacht. Dazu gehören aus der "Philosophischen Bibliothek" z.B. Texte von Augustinus, Baumgarten, Bayle, Cassirer, Descartes, Kant, Leibniz, Merleau-Ponty, Ricoeur, Schelling und Spinoza sowie das "Wörterbuch der philosophischen Begriffe".
- Im August erscheint erstmals das "Deutsche Jahrbuch Philosophie" (hrsg. von der Deutschen Gesellschaft für Philosophie) mit dem von Peter Janich herausgegebenen Band "Naturalismus und Menschenbild" (Beiträge u.a. von Carl Friedrich Gethmann und Jürgen Habermas).
- Mit "Erkenntnis und Interesse" von Jürgen Habermas erscheint in der "Philosophischen Bibliothek" (Band 589) erstmals das Werk eines noch lebenden Philosophen.
- Nach den Druckschriften und Manuskripten, die die Bände 1 - 22 der Akademieausgabe der "Gesammelten Werke" Hegels ausmachen (cf. 1968), erscheint der erste Band der "zweiten Abteilung", die den Vorlesungen gewidmet sein wird (Band 25.1: Vorlesungen über die Philosophie des subjektiven Geistes. Teilband 1. Nachschriften zu den Kollegien der Jahre 1822 und 1825).
2009
- Herr Hans Frieden bereist im Auftrag des Verlages künftig ausgewählte Buchhandlungen in Deutschland und Österreich.
- Die beiden ersten der auf insgesamt dreizehn Bände angelegten vollständigen Neuübersetzung der Quaestiones disputatae des hl. Thomas erscheinen. Unter der Leitung von Rolf Schönberger, Professor am Philosophischen Institut der Universität Regensburg, werden die einzelnen Bände der Ausgabe von einer Gruppe von Fachgelehrten je selbständig übersetzt und durch ein kommentierendes Nachwort erschlossen.
- Das Predigtwerk des Cusanus bietet den reichhaltigsten und exaktesten Einblick in die Gesamtentwicklung seiner Theologie und Philosophie. Mit den Indizes zum zweiten Band (vol XVII/0) liegt die Gesamtausgabe der "Sermones", die 1970 begonnen worden war, vollständig vor.
- Nach zwei Jahrzehnten in äußerlich gleicher Gestalt erscheinen künftig alle neuen Bände der Philosophischen Bibliothek nach Entwürfen des "Büro für Gestaltung QART" mit renoviertem Umschlag-Layout und in deutlich anderem Grün. Den Anfang macht die Neuauflage von Kants "Kritik der reinen Vernunft".
- Drei ganz neu erarbeitete Textausgaben bereichern die "Philosophische Bibliothek": Averroes "Entscheidende Abhandlung über das Verhältnis von Gesetz und Philosophie", die Neuübersetzung von Descartes "Meditationen" und die "Schriften zur Philosophie der symbolischen Formen" von Ernst Cassirer.
- Eines der ersten Foren für die erstarkende medien- und kulturwissenschaftliche Forschung ist die neue Zeitschrift für Medien- und Kulturforschung (ZMK), die auf eine fächerübergreifende Diskussion einer Theorie der Kulturtechniken sowie medienphilosophischer Problemstellungen zielt. Das erste Heft hat das Schwerpunktthema Angst.
- Mit Erscheinen des Registerbandes (incl. CD-ROM mit dem gesamten Textbestand) findet die - vor zwölf Jahren vom Verlag initiierte - 26-bändige Ausgabe der Werke von Ernst Cassirer ihren Abschluss.
2010
- Mit dem "Lehrgedicht über den mittleren Weg" von Nagarjuna (2./3. Jhdt.) erscheint erstmals ein buddhistischer Text in der Philosophischen Bibliothek. Thema: Was Leiden überhaupt bedeutet und worin das Ziel des Heilsweges Buddhas überhaupt bestehen kann.
- Im Rahmen der Cassirer-Nachlass-Ausgabe (cf. 1995) erscheint ein Band mit Erstveröffentlichungen von Vorlesungen und Vorträgen aus den Jahren 1907 bis 1945. Damit liegen jetzt 10 der insgesamt geplanten 18 Bände der Edition vor.
- Nach 50 Bänden "Archiv für Begriffsgeschichte" legt der Jubiläums-Sonderband „Schlüsselbegriffe der Philosophie des 20. Jahrhunderts“ Zeugnis davon ab, wie sehr das vergangene Jahrhundert von Begriffen geprägt wurde und wie diese in die Gegenwart fortwirken.
- Als wichtigstes geisteswissenschaftliches Sachbuch des Herbstes bezeichnet die Berliner Zeitung die von Hans-Jörg Sandkühler herausgegebene neue „Enzyklopädie Philosophie" (3 Bände mit 3.152 Seiten), ein Gemeinschaftswerk von rd. 350 Autorinnen und Autoren. Die Liste der behandelten Stichwörter ist um 50% gegenüber der vorangegangenen Auflage gewachsen (cf. 1999).
- Gut achtzig Jahre nach ihrem Start erscheint der die historisch-kritische Akademie-Ausgabe "Nicolai de Cusa Opera Omnia" abschließende Band mit den "Scripta Mathematica" (vol. XX). Mit dem für 2011 zu erwartenden Faszikel "Opuscula Bohemica" (vol. XV/2) wird die Edition nach den steten und gemeinsamen Bemühungen dreier Forscher- und Verleger-Generationen komplett sein.
2011
- Mit Ankündigung der "Chronik der philosophischen Werke von der Erfindung des Buchdrucks bis ins 20. Jahrhundert"; des dreibändigen Werkes zur Philosophie der Antike "Den Anfang denken" von Alfons Reckermann; der ebenfalls dreibändigen Quellensammlung zum Verhältnis von Philosophie, Naturwissenschaft, Religion und Weltanschauung im 19. Jahrhundert; neuer Textausgaben von Aristoteles, Bergson, Descartes, Marx, Nelson, Reichenbach und Reinhold und weiteren Neuerscheinungen, wie z.B. einem voluminösen Band der Gesamtedition des bedeutendsten Prokloskommentars aus dem Mittelalter von Berthold von Moosburg (Corpus philosophorum teutonicorum medii aevi 6,5), einer Ausgabe der Fragmente aus dem Nachlaß von Paul Ricoeur "Lebendig bis in den Tod" und dem streitbaren Essay von Reinhard Brandt "Wozu noch Universitäten?" starten wir ins Jubiläumsjahr. - Das vollständige Programm können Sie der Vorschau des Frühjahrs bzw. des Herbstes entnehmen, jeweils versehen mit einen Editorial von Manfred Meiner.
- Am 1. April reisen MitarbeiterInnen, Familienangehörige und Freunde des Verlages für ein Jubiläums-Wochenende an den Gründungsort Leipzig. Auf dem Programm stehen u.a. Besuche im alten graphischen Viertel, bei der Deutschen Nationalbibliothek und der Universitätsbibliothek, dem Grassi-Museum, der Museum der bildenden Künste und dem Gewandhaus.
- Aus Anlass des Jubiläums erhält die Universitätsbibliothek Leipzig Akten und Archivalien des Verlages aus der Zeit zwischen dem Totalverlust Ende 1943 und dem Todesjahr von Felix Meiner 1965. Wissenschafts- und buchhandelsgeschichtlich interessant erscheinen die Archiv-Bestände z.B. zur Zensurpraxis in der SBZ, zur Entwicklung des Programms nach Kriegsende und im Anschluss an die Übersiedlung nach Hamburg, zur Kooperation mit Verlagen im In- und Ausland, zur Projektadministration, zu den Förderpraktiken der DFG etc. pp.
- Mit einer Zusammenschau zum Stand der Akademieausgabe "G.W.F. Hegel, Gesammelte Werke" und der Ankündigung neuer Textausgaben von Aristoteles, Cassirer, Kant, Krochmal, Mill, William of Sherwood und Theophrast, weiteren Bänden in der "Blauen Reihe", in der Bruno-, Jacobi- und der Thomas-Ausgabe sowie Monographien und Sammelbänden u.a. zu Hegel, Kant und Rorty gehen wir in die zweite Hälfte des Jubiläumsjahres.
- Einer der bedeutendsten Texte der Philosophie der Neuzeit erscheint in einer gänzlich neu erstellten Übersetzung: die von Christian Wohlers besorgte zweisprachige Ausgabe von René Descartes' "Discours de la Méthode" bietet neben dem französisch-deutsch präsentierten Text mit der frühen Traumerzählung Olympica und dem späten Brief an Picot wichtige Zeugnisse der Selbsterläuterung Descartes' und dokumentiert so die Stadien seines Denkens.
- Vor 50 Jahren wurden die "Hegel-Studien" gegründet. Ziel war, der internationalen Hegel-Forschung einen Raum zu bieten und die verschiedenen Richtungen, die sich um Hegel bemühen, miteinander ins Gespräch zu bringen. Im Jubiläumsjahr erscheint Band 45.
- Alfons Reckermanns in drei Bänden in der Philosophischen Bibliothek erscheinendes Werk "Den Anfang denken" macht es möglich, anhand thematisch aufeinander bezogener, vom Autor erläuterter Originaltexte, den Weg nachzuverfolgen, den die großen Philosophen der Antike mit dem Ziel gegangen sind, das menschliche Denken und Handeln am Anfang aller Dinge zu orientieren.
- Die wichtigsten Texte von Hans Reichenbach (1891-1953), Mitbegründer des Logischen Empirismus und der modernen Wissenschaftstheorie, gibt Nikolay Milkov unter dem Titel "Ziele und Wege der heutigen Naturphilosophie" für die Philosophische Bibliothek heraus.
- 1931 erstmals bei Felix Meiner in Leipzig verlegt, erscheint Schweitzers intellektuelle und ganz persönlich gehaltene Autobiographie „Aus meinem Leben und Denken“, das bislang auflagenstärkste Buch des Verlages, als Jubiläumsausgabe zur Buchmesse. In Auszügen beigegeben sind Teile aus dem umfangreichen, bislang unveröffentlichtem Briefwechsel zwischen Autor und Verleger.
- John Stuart Mill, der wohl prominenteste englische Denker des 19. Jahrhunderts, ist jetzt auch mit seiner Autobiographie in der "Philosophischen Bibliothek" präsent. Brillant geschrieben, schildert er seine tiefe Abneigung gegen alle Art von Bevormundung und gegen die Unterdrückung der Frauen und plädiert für eine Synthese von Utilitarismus und Liberalismus mit sozialem Gewissen.
- Zum Jahresende erscheinen zwei weitere Bände der Akademie-Ausgabe der Werke Hegels: der die Edition der Rechtsphilosophie abschließende Band mit dem Anhang (GW 14,3) und der zweite Teilband der Vorlesungen über die Philosophie des subjektiven Geistes (GW 25,2); beides staunenswerte Ergebnisse langjähriger editorischer Arbeit.
- Kleine Schriften von Friedrich Heinrich Jacobi aus den Jahren 1787-1817 entschlüsselt Band 5,2 der Jacobi Werke-Ausgabe. Er enthält den editorischen Bericht und den Kommentar zu den bereits in Band 5,1 veröffentlichten 17 Texten zu besonderen Lebenssituationen oder philosophischen Problemlagen aus seiner zweiten Lebenshälfte.
2012
- Mit Wirkung zum 1. Januar treten Jakob Meiner (*14.8.1982) und Johann Meiner (*12.2.1985) als Gesellschafter in den Verlag ein.
- Vier gänzlich neu erarbeitete Textausgaben bereichern die Philosophische Bibliothek im ersten Quartal: Über Logik und Universalienlehre von Albert dem Großen, Paradoxien des Unendlichen von Bernard Bolzano, Syncategoremata von William of Sherwood und der Versuch einer neuen Theorie des menschlichen Vorstellungsvermögens Band 1 von Karl Leonhard Reinhold bzw. Band 2.
- Im zweiten Quartal folgen der Führer der Verwirrten der Zeit, Band 1 von Nachman Krochmal und Band 2, einem der geistigen Väter der jüdischen Aufklärung, sowie - ebenfalls erstmals in deutscher Übersetzung - die Metaphysik des Aristotelesschülers Theophrast.
- Bis Ende des Jahres erscheinen Auswahlausgaben der zentralen Texte der großen Debatten, an denen sich das Verhältnis von Philosophie, Naturwissenschaft, Religion und Weltanschauung im 19. Jahrhundert ablesen lässt: der Materialismus-Streit, der Darwinismus-Streit und der Ignorabimus-Streit (PhB 618-620).
- Aristoteles´ Politik erscheint als völlig neue Studienausgabe in der Übersetzung von Eckart Schütrumpf.
- Mit dem Theologisch-politischen Traktat vollendet Wolfgang Bartuschat seine Neuübersetzung der Werke von Spinoza.
- Erste vollständige deutsche Übersetzung des Traktates Über das Glück von Thomas von Aquin.
- Lange angekündigt, noch länger erwartet: Hegels "Grundlinien der Philosophie des Rechts" liegen im Rahmen der Akademieausgabe vollständig vor. "Das Warten hat sich gelohnt: Wir haben eine Meisterleistung vor uns, hinter die es keinen wissenschaftlich vertretbaren Weg zurück gibt." (Hermann Klenner in den "Hegel-Studien")
- Mit der ersten Lieferung des zweiten Bandes werden die "Acta Cusana" fortgesetzt (cf. 2000).
- Nach Lehr- und Wanderjahren u.a. in den Verlagen C.H. Beck und Klett-Cotta übernimmt Johann Meiner (*1985) in dem von seinem Urgroßvater gegründeten Verlag zum 1. Oktober Aufgaben in Marketing und Vertrieb, insbesondere elektronischer Publikationen.
2013
- Das neue Jahr beginnt mit Schwergewichten: Julian Nida-Rümelin und Elif Özmen führen uns in die »Welt der Gründe« (Deutsches Jahrbuch für Philosophie, Band 4). Britta Caspers sucht nach der »Schuld in Hegels Handlungslehre« (Hegel-Studien Beiheft 58). Mario Brandhorst & Co. fragen, ob wir »Bürger zweier Welten« seien (Kant-Forschungen Band 20). Frauke Berndt und Daniel Fulda widmen sich den »Sachen der Aufklärung« (Studien zum 18. Jahrhundert Band 34).
- In zwei neuen Bänden der »Blauen Reihe« bedenken Jakub Sirovátka u.A. »Endlichkeit und Unendlichkeit« des menschlichen Lebens und Norbert Fischer entfaltet die »Gottesfrage in der Philosophie von Emmanuel Levinas«. Die Reihe wächst in den kommenden Monaten weiter mit von Reinhard Brandt, Stefania Centrone, Daniel Schubbe und anderen herausgegebenen Büchern.
- Der Februar bringt drei neue Textausgaben im klassischen Gewand (garantiert auch noch in hundert Jahren ohne Datenmigration zu lesen): Henri Bergsons brillant geschriebenes und nobelpreisgekröntes Hauptwerk »Schöpferische Evolution« (Philosophische Bibliothek Band 639); Giordano Brunos »Kerzenzieher«, ein literarisches Bravourstück und bedeutender Quellentext europäischer Kultur (G. Bruno, Werke Band 1) und René Descartes’ »Entwurf der Methode« in erster vollständiger deutscher Ausgabe (Philosophische Bibliothek Band 643).
- Mendelssohns bewegende Übertragung von Platons Dialog »Phaidon« in die Sprache und Denkweise der Spätaufklärung folgt in neuer Edition mit zahlreichen ergänzenden Texten im Wonnemonat Mai (Philosophische Bibliothek Band 595).
- Von den insgesamt 18 Bänden der Edition »Ernst Cassirer: Nachgelassene Manuskripte und Texte« (ECN) ist ab Juni der dreizehnte lieferbar: Band 16 mit den Vorlesungen zu Hegels Philosophie der Moral, des Staates und der Geschichte; allesamt Texte aus der Emigrationszeit des Autors (cf. 1995).
- Im August erscheinen die neue Studienausgabe von Hegels »Grundlinien der Philosophie des Rechts« (Philosophische Bibliothek Band 638) auf der Grundlage der historisch-kritischen Edition und die systematische Studie »Individuum und Kosmos in der Philosophie der Renaissance« (Philosophischen Bibliothek Band 650), mit der Ernst Cassirer die kulturhistorische Epochenbezeichnung Renaissance erstmalig auf den Begriff bringt.
- Zum fünften Mal präsentiert sich der Verlag auf der Internationalen Buchmesse in Beijing und knüpft eine Vielzahl persönlicher Verbindungen zu Bibliothekaren, Buchhändlern und Professoren.
- »Die Philosophie der Dauer« könnte als Motto für unser Verlagsprogramm herhalten. Im Herbst erscheint die geniale Textauswahl, die Gilles Deleuze aus dem Werk von Henri Bergson getroffen hat (Philosophische Bibliothek Band 662).
- Zum Jahresende geht Friedrich Nietzsches Wunsch (»Die Bücher heraus aus diesem Winkel!!!«) vom August 1885 in Erfüllung: seine »Angelhaken« sind ab sofort in der Philosophischen Bibliothek in einer wohlfeilen Ausgabe lieferbar: »Friedrich Nietzsche: Philosophische Werke in sechs Bänden«, herausgegeben von Claus-Artur Scheier.
- Meilensteine sind von der Akademieausgabe »G.W.F. Hegel, Gesammelte Werke« zu vermelden: Band 22 »Exzerpte und Notizen (1809-1831)« beschließt die erste Abteilung der Edition. Mit den »Vorlesungen über die Wissenschaft der Logik« (Band 23,1) wurde die zweite Abteilung der Ausgabe mit Hegels Vorlesungen eröffnet (cf. 1968).
2014
- Pirmin Stekelers dialogischer Kommentar zu Hegels Phänomenologie des Geistes ist ein Novum in der „Philosophischen Bibliothek“. Damit wird das Konzept der Reihe erweitert: die beiden Teilbände enthalten neben dem vollständigen Text Hegels einen durchgängigen, gut verständlichen Kommentar. Zitat und Auslegung können so unmittelbar nachvollzogen werden.
- In bekannt prägnanter und stilsicherer Übersetzung legt Christian Wohlers als weiteren Band seiner Descartes-Gesamtübersetzung die "Passionen des Seele" vor.
- Alfred C. Ewing, als Widersacher Wittgensteins bekannt, im deutschen Sprachraum bislang nur den wenigsten ein Begriff, wird mit seinem erstmals von Bernd Goebel ins Deutsche übersetzten Text "Ethik. Eine Einführung" in die "Philosophische Bibliothek" aufgenommen.
- Einhundert Jahre nach der Erstveröffentlichung in der "Philosophischen Bibliothek" erscheint Marsilio Ficinos "Über die Liebe", ein Hauptwerk des Renaissanceplatonismus, in gänzlich neu erarbeiteter Ausgabe.
- Parmenides’ Lehrgedicht „Vom Wesen des Seienden" füllt eine lange in der "Philosophischen Bibliothek" beklagte Lücke.
- Hundert Jahre nach der Erstveröffentlichung erscheint Max Schelers Hauptwerk „Der Formalismus in der Ethik und die materiale Wertethik. Neuer Versuch der Grundlegung eines ethischen Personalismus“ in kritischer Ausgabe erstmals in der „Philosophischen Bibliothek“.
- Wolfgang Bartuschat gibt Baruch de Spinozas "Kurzen Traktat" in einer völlig neuen Ausgabe heraus. Die voran gegangenen Ausgaben stammen aus den Jahren 1869, 1874, 1907, 1922, 1959, 1965, 1980 und 1991.
- In seinem lange erwartenden Opus magnum "Analytische Philosophie" untersucht Michael Otte die Komplementarität der Analytischen Philosophie, die er nicht nur als eine dominante Schulrichtung beschreibt: auch die Reduktion aller Erkenntnis auf logische Regeln bleibe daran gebunden, dass die Wirklichkeit immer geteilt sei in die komplexe Welt der Dinge und deren Spiegelung in der Welt der einfachen Zeichen.
- Ein „Muss-Buch für Wissenschaftler" nennt 3sat Mark Roches neue Streitschrift "Was die deutschen Universitäten von den amerikanischen lernen können und was sie vermeiden sollten". Die Lektüre dieses Buches müsse zur Pflicht für Hochschulpolitiker werden, meint die FAZ.
- Der „Grundriss Heidegger“ von Helmuth Vetter findet sofort große Beachtung. Das Buch sei "hervorragend zur Orientierung geeignet" schreibt die Berliner Zeitung, und Gert Scobel ergänzt auf 3sat: "Dicht am Text aber dennoch erläuternd hilft Helmuth Vetter einem, die zentralen Perspektiven von Heideggers Werk zu verstehen. Vetter schlägt eine Schneise in den Wald der Heideggerschen Begriffe, so dass man ahnt, was es bedeutet, irgendwann die Lichtung des Seins zu betreten."
- Die Begegnung zwischen Cassirer und Heidegger 1929 in Davos hat eine umfangreiche Legendenbildung hervorgerufen. Band 17 der Nachlassausgabe Cassirers bietet endlich die der Forschung bislang weitestgehend unbekannt gebliebenen Materialien sowie seine Vorträge über Hermann Cohen und dessen Briefe an Cassirer aus den Jahren 1901-1929.
- 1927 nach einer Anregung von Ernst Cassirer bei Meiner in Leipzig ins Leben gerufen, nähert sich die Ausgabe "Nicolai de Cusa Opera Omnia" 87 Jahre später mit Erscheinen der "Opuscula Bohemica" ihrer Vollendung. Die bislang erschienenen 50 Bände der Edition sind sämtlich lieferbar.
- Seit Jahrzehnten von der Forschung erwartet, seit den Achtzigern des 20. Jahrhunderts geplant, von Einem zum Anderen weitergereicht, erscheinen nach sechzehn Jahren Herstellungszeit die "Frühen Schriften II" Hegels in den „Gesammelten Werken“ (GW 2). Im Laufe des Jahres folgen der erste Teilband der „Vorlesungen über die Philosophie des Rechts“ (GW 26,1) sowie der zweite Teilband der „Vorlesungen über die Philosophie der Natur“ (GW 24,2).
- Vierzig Jahre nach Ihrem Beginn kommt die Gesamtedition des bedeutendsten Proklos-Kommentars aus dem Mittelalter, verfasst von dem Dominikaner Berthold von Moosburg, zum Abschluss. Daraus ergeben sich Konturen einer philosophischen Debatte, die nach dem Tod Alberts des Großen in der intellektuellen Welt Deutschlands stattfand.
- "Die ersten hundert Jahre der Philosophischen Bibliothek (1868-1968)" nimmt eine Ausstellung der Leipziger Universitätsbibliothek Albertina unter dem Kurztitel: "Philosophie in Grün" vom 26. Juni bis 5. Oktober in den Blick.
- Seitensprünge wagt der Verlag mit dem "Philosophischen Kalender" für das Jahr 2015 sowie Andrea Büttners Künstlerbuch "Immanuel Kant. Kritik der Urteilskraft", erschienen in Kooperation mit dem Museum Ludwig in Köln und in kürzester Zeit vergriffen.
- Seit Jahresbeginn werden im Rahmen des Programms „Books on Demand“ eine Vielzahl zwischenzeitlich vergriffener Titel wieder verfügbar gemacht. Dabei handelt es sich um auf Bestellung in Einzelfertigung gedruckte, solide gebundene Bücher aus allen Bereichen des Verlages. Bei Jahresende umfasst das Angebot rd. 200 Titel.
2015
- Marcel Simon-Gadhof (51) übernimmt zum 1.4.2015 die Position des Cheflektors und folgt damit Horst D. Brandt (67), der gleichzeitig in den Ruhestand verabschiedet wird.
- Am 1. Juli 2015 übernimmt Jakob Meiner (32), seit 2012 mit seinem Bruder Johann Meiner (30) Mitgesellschafter des Verlages, für die Entwicklung neuer Geschäftsfelder Verantwortung.
- Gleichzeitig geht die völlig neu gestaltete Verlagswebsite mit einer Fülle zusätzlicher Funktionen, insbesondere für den Vertrieb elektronischer Publikationen, online.
- In der Akademieausgabe „G.W.F. Hegel: Gesammelte Werke“ erscheinen im Jahresverlauf fünf weitere Bände: GW 23,2: Vorlesungen über die Wissenschaft der Logik II - Nachschriften zu den Kollegien der Jahre 1828, 1829 und 1831 – GW 26,2: Vorlesungen über die Philosophie des Rechts II. Nachschriften zu den Kollegien der Jahre 1821/22 und 1822/23 - GW 26,3: Vorlesungen über die Philosophie des Rechts III. Nachschriften zu den Kollegien der Jahre 1824/25 und 1831 – GW 27,1: Vorlesungen über die Philosophie der Weltgeschichte I.
- Nachschriften zu dem Kolleg des Wintersemesters 1822/23 - GW 28,1: Vorlesungen über die Philosophie der Kunst I. Nachschriften zu den Kollegien der Jahre 1820/21 und 1823.
- Die neue Studienausgabe „G.W.F. Hegel: Hauptwerke“ in sechs Bänden bietet alle vom Autor selbst zum Druck gebrachten Werke in historisch-kritischer Edition, seitengleich mit der Akademieausgabe. Damit stehen die treuesten und maßgeblichen Zeugnisse des Denkens des wohl wichtigsten Philosophen der Klassischen deutschen Philosophie in gediegener Ausstattung zu einem unschlagbaren Preis zur Verfügung.
- Einen Überblick über die „Schlüsselbegriffe der Philosophie des 19. Jahrhunderts“ - von "Bewusstsein" über "Klasse" bis "Wissenschaft" - gibt der neue Sonderband zum »Archiv für Begriffsgeschichte«.
- Im Laufe des Jahres erscheinen in der Philosophischen Bibliothek 13 ganz neue Bände:
- Die erste textkritische Edition (arabisch-deutsch) und erste Übersetzung ins Deutsche dreier Texte von Avempace (Ibn Baddscha): „Über das Ziel des menschlichen Lebens“.
- Die überhaupt erste deutsche Übersetzung des „Kompendiums für das Studium der Philosophie“ von Roger Bacon.
- In völlig neuer Übersetzung: „Materie und Gedächtnis" von Henri Bergson, sein wichtigstes Buch und Grundwerk der Gegenwartsphilosophie.
- Das Werk des byzantinischen Theologen und Philosophen Bessarion „Über Natur und Kunst“, zentrales Zeugnis für die Übertragung der platonischen Philosophie in die Welt der Renaissance. Erstveröffentlichung dreisprachig griechisch - lateinisch – deutsch.
- Eine Studienausgabe der philosophischen Werke von Dante in einem Band.
- Erstmals vollständig in deutscher Übersetzung mit den französischen Originalen: der "Briefwechsel von René Descartes mit Elisabeth von der Pfalz". Außerdem sein erster umfassender philosophischer Entwurf: „Die Welt“, zweisprachig französisch-deutsch in vollständiger Neuübersetzung.
- Die erste vollständige deutsche Übersetzung von Johannes Duns Scotus’ Auseinandersetzung „Über das Individuationsprinzip“.
- Die „Discorsi“ von Galileo Galilei.
- Anarchie und Auflösung staatlicher Gewalt sind Thema von Thomas Hobbes' „Behemoth“, in völlig neuer Ausgabe.
- Das Gründungsdokument der Technikphilosophie aus dem Jahre 1877: eine Neuedition der „Grundlinien einer Philosophie der Technik“ von Ernst Kapp.
- Die vollständigste und geschlossenste Darstellung der neuplatonischen Metaphysik, Proklos „Theologische Grundlegung“, umfangreich kommentiert, zweisprachig griechisch-deutsch.
- In textkritischer Erstausgabe das kürzlich aufgefundene Manuskript der letzten Vorlesung von Johann Nicolaus Tetens über „Metaphysik“.
- Am 29. Dezember urteilt das „Börsenblatt“: Die Philosophische Bibliothek aus dem Hause Meiner ist ein Glücksfall für alle, die sich mit großen Denkern befassen möchten.
2016
- Seit 1976 erscheinen - parallel zu den Opera Omnia - die Quellen zur Lebensgeschichte des Nikolaus von Kues "Acta Cusana". In chronologischer Ordnung werden hier alle von ihm verfassten bzw. herausgegebenen Äußerungen (Briefe, Verfügungen, Urkunden, Notizen) sowie an ihn gerichtete oder über ihn berichtende Äußerungen von Zeitgenossen veröffentlicht. Ein weiteres Jahr Lebensgeschichte von Nikolaus von Kues erschließt die zweite Lieferung des zweiten Bandes der Acta Cusana (1. Juni 1453 - 31. Mai 1454). Mit dem Fortgang dieser Jahrhundertedition werden jetzt die bisher verfügbaren Dokumente auch digital "Open Access" verfügbar gemacht.
- Die Philosophische Bibliothek wächst weiter: In den "Stuttgarter Privatvorlesungen", die Schelling 1810 vor einem kleinen Kreis hoher Staatsbeamter hielt, wird ein klar gegliederter Systementwurf erkennbar, der einen Überblick auf das breite Themenspektrum des Philosophen ermöglicht.
- Nüchtern, sachorientiert, argumentationsscharf, dabei auch literarisch ein Meisterwerk: Humes "Dialoge über natürliche Religion" gelten als Klassiker der modernen Religionsphilosophie. Die Neuausgabe darf als die bestkommentierte Edition dieses Werkes gelten.
- Ein kleiner großer Text: in seinem Essay "Du mensonge“, veröffentlicht 1942 unter erschwerten Bedingungen im Vichy-Frankreich, setzt sich Vladimir Jankélévitch mit dem Zusammenhang zwischen Lüge, Bewusstsein, Verstehen und Rhetorik auseinander.
- Ebenfalls neu in der Philosophischen Bibliothek: "Zeit und Freiheit" von Henri Bergson sowie William James´ "Pragmatismus", Grundlagentexte der Philosophie des 20. Jahrhunderts.
- Im Mai findet in Bochum der Internationale Hegel-Kongress zum Abschluss der historisch-kritischen Ausgabe "G.W.F. Hegel, Gesammelte Werke" statt. 1968 begonnen, sind bis heute sechsunddreißig (Teil)-Bände erschienen. Die endgültige Fertigstellung der Ausgabe soll trotz Ende der Förderung seitens der "Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste" in den nächsten fünf Jahren erfolgen. Der Verlag legt dazu den Katalog "Hegels Gesammelte Werke" vor. Im Berichtsjahr erscheinen die Bände GW 24,3: Vorlesungen über die Philosophie der Natur. Sekundäre Überlieferung - GW 25,3: Vorlesungen über die Philosophie des subjektiven Geistes. Anhang – GW 30,1: Vorlesungen über die Geschichte der Philosophie. Nachschriften zu den Kollegien 1819 und 1820/21.
- In der Ernst-Cassirer-Nachlassausgabe (ECN) erscheinen die im Exil in Oxford, Reading und Yale gehaltenen "Vorlesungen und Vorträge zu Kant", die u.a. Kants Moralphilosophie, seine Kritische Philosophie sowie die Grundsätze der Kantischen Philosophie zum Gegenstand haben.
- Mit Erscheinen des Kommentarbandes zum Roman "Eduard Allwill" geht die Jacobi Werke-Ausgabe (JWA) ihrer Vollendung entgegen. Es fehlt noch der entsprechende Band zum "Woldemar“.
- Zum internationalen Leibniz-Kongress erscheint in der "Blauen Reihe" eine umfassende Darstellung aller wichtigen Bereiche des Leibniz’schen Denkens von Hans Poser "Leibniz' Philosophie. Über die Einheit von Metaphysik und Wissenschaft".
- Mit Titeln wie "Der Affe stammt vom Menschen ab" von Günter Fröhlich, "Luhmanns Schatten" von Claus-Artur Scheier oder auch "Wo denn bin ich?" von Steen O. Welding findet die "Blaue Reihe" auch außerhalb von Universitäten zunehmend Aufmerksamkeit.
- Am 9. April verstarb im Alter von 92 Jahren Sigrid Meiner, die jüngste Tochter von Felix Meiner (1883-1965). Von 1951 bis 1987 für den Verlag tätig, erwarb sich Sigrid Meiner bei dessen Umsiedelung von Leipzig und dem Wiederaufbau des Hauses in Hamburg als Gesellschafterin und Prokuristin unschätzbare Verdienste.
2017
- Zu Jahresbeginn wird Johann Meiner (31) neben seinem Vater Manfred Meiner (65) in die Geschäftsleitung des Verlages berufen. Sein Bruder Jakob Meiner (34) übernimmt die Leitung von Vertrieb und Marketing.
- Die Philosophische Bibliothek wird kontinuierlich erweitert und modernisiert: Die zweisprachige Neuausgabe von Aristoteles »De anima« bietet den Text auf Griechisch und in neuer deutscher Übersetzung. - Platons »Timaios« wird in einer Neuübersetzung vorgelegt. - Roger Bacons »Opus maius«, eines der prägnantesten wissenschaftlichen Reformprogramme des Mittelalters, erscheint erstmals in deutscher Übersetzung. - Thomas Hobbes »Vom Bürger« kommt in vollständiger Neuübersetzung und erstmals in editionskritischer Übereinstimmung mit dem Original heraus. - Der »Briefwechsel« vollendet die Neuübersetzung der Werkausgabe von Baruch de Spinoza. - Die »Vorlesungen über Ästhetik« von Karl Wilhelm Ferdinand Solger erscheinen als Erstedition. - Hegels »Grundlinien der Philosophie des Rechts« werden vollständig neu auf der Grundlage der historisch-kritischen Edition vorgelegt. - »Die Metaphysik der Sitten« markiert den Beginn der vierbändigen Studienausgabe der »Vorlesung über Die gesamte Philosophie« von Arthur Schopenhauer. - Rudolph Hermann Lotzes »Mikrokosmos« erscheint neu in drei Bänden.
- Im Rahmen der historisch-kritischen Ausgabe »G.W.F. Hegel, Gesammelte Werke« erscheinen im Berichtsjahr die Bände GW 23,3: Vorlesungen über die Wissenschaft der Logik III. Sekundäre Überlieferung. Anhang - GW 29,1: Vorlesungen über die Philosophie der Religion und Vorlesungen über die Beweise vom Dasein Gottes. Nachschriften zu den Kollegien 1821 und 1824 - GW 31,1: Die Bibliothek Georg Wilhelm Friedrich Hegels I. Abteilungen I-III - GW 31,2: Die Bibliothek Georg Wilhelm Friedrich Hegels II. Abteilungen IV-IX, Anhang.
- Über die Lebensgeschichte von Nicolaus Cusanus im Zeitraum vom 1. Juni 1454 bis zum 31. Mai 1455 berichtet ein weiterer Faszikel der Acta Cusana (Band II, Lieferung 3).
- Thomas Leinkauf gelingt es mit seinem Opus Magnum »Grundriss Philosophie des Humanismus und der Renaissance«, historische Erzählung und philosophische Argumentation der Zeit zwischen 1350 und 1600, also zwischen dem Frühhumanismus Francesco Petrarcas und dem späten Renaissancedenken Giordano Brunos, miteinander zu verbinden und spannungsreich darzustellen.
- Die aufwändig gestaltete dreibändige Edition »Hermann von Helmholtz: Philosophische und populärwissenschaftliche Schriften« soll die aktuellen Diskussionen zur Erkenntnistheorie und Wissenschaftsphilosophie sowie zur Stellung der Wissenschaft in der Gesellschaft anregen und bereichern.
- Der »Grundriss Wissenschaftsphilosophie« führt auf breiter Basis in die Philosophie der Wissenschaften ein.
- Die »Blaue Reihe« bietet ein weites Spektrum philosophischer Reflexion mit einem Buch zu Derek Parfits praktischer Philosophie; den Arbeiten von Wolfgang Bartuschat über »Spinozas Philosophie«; der »Einführung in die Metaphysik« von Wilfried Kühn; dem Essay von Gregory Fuller über »Das Ende«; einer Kritik der Idee der Menschenwürde von Achim Lohmar unter dem Titel »Falsches moralisches Bewusstsein« und den von Klaus Viertbauer und Thomas Hanke herausgegebenen Aufsätzen zum Thema »Subjektivität denken«.
- Mit dem am 7. September verkündeten »Gesetz zur Angleichung des Urheberrechts an die aktuellen Erfordernisse der Wissensgesellschaft - Urheberrechts-Wissensgesellschafts-Gesetz - UrhWissG« schränkt die Bundesregierung das Urheberrecht in den Bereichen Bildung und Wissenschaft deutlich ein. Damit können Publikationen für Unterricht und Wissenschaft künftig in bestimmtem Umfang lizenz- bzw. vergütungsfrei genutzt und so die Leistungen von AutorInnen und ihren Verlagen in erheblichem Maße entwertet werden.
2018
- Anlässlich des 150jährigen Bestehens der Philosophische Bibliothek erscheinen zu Beginn des Jahres Texte von Aristoteles, Platon, Thomas von Aquin, Descartes, Hobbes, Spinoza, Kant, Hegel, Husserl und Cassirer sowie das „Wörterbuch der Philosophischen Begriffe“ und die „Disziplinen der Philosophie“ als besonders preisgünstige Sonderausgaben.
- Die Philosophische Bibliothek erfährt im Jubiläumsjahr eine Vielzahl gewichtiger Erweiterungen und Erneuerungen. In bunter Reihenfolge: Die erste vollständige historisch-kritische Edition vom »Fliegenden Brief« des radikalen Aufklärers Johann Georg Hamann (1730-1788) – Das für die Ästhetik und Kunstphilosophie zentrale Werk einer der wichtigsten Philosophinnen des 20. Jahrhunderts, Susanne Langers »Feeling and Form«, erstmals auf Deutsch – Die berühmten »Neunhundert Thesen« von Pico della Mirandola aus dem Jahr 1486, ein „radikales Plädoyer für Vielfalt und Pluralismus im philosophischen und religiösen Denken“ (Süddeutsche Zeitung) - Die Griechisch/Lateinisch-Deutsche Erstedition aller aus der Zeit zwischen dem 4. Jhdt. vor und dem 6. Jhdt. nach Christus überlieferten Texte zur Auseinandersetzung um Aristoteles´ Lehre vom Geist - Die Erstausgabe von Schleiermachers Ästhetik von 1832/33 - Die erste kritische Ausgabe von Max Schelers »Stellung des Menschen im Kosmos«. - F.W.J. Schellings »Aphorismen über die Naturphilosophie«, ein Schlüsseltext des Deutschen Idealismus – Das Hauptwerk von Luis de Molina (1535-1600) »Göttlicher Plan und menschliche Freiheit«, einer der geistreichsten Texte zum Thema Willensfreiheit. - »Der Liebesbegriff bei Augustin« von Hannah Arendt aus dem Jahr 1928 über die Frage, inwieweit wir zu einer Liebe befähigt sind, die uns als gemeinschaftliche Wesen ausweist. – Aristoteles´ »De motu animalium« (Über die Bewegung der Lebewesen), eine biologische Erklärung, in der Seelenlehre und physikalische Bewegungstheorie miteinander verknüpft werden, aus bislang unbekannter Überlieferung ediert, neu übersetzt, philologisch eingehend begründet und philosophische umfassend erläutert. - Schopenhauers »Metaphysik des Schönen«, eine aus den Handschriften erarbeitete Studienausgabe als weiterer Band der »Vorlesung über Die gesamte Philosophie«.
- Zum Jubiläum konstatiert die „Süddeutsche Zeitung“: „Verlage haben es heute schwer. Doch das Beispiel des Meiner-Verlags zeigt: Relevant bleibt, wer innovativ ist.“ Der „Buchmarkt“ findet: „Die Philosophische Bibliothek ist die grüne Weide, die die eigentliche kulturelle Allmende ist.“ Das „Börsenblatt“ meint: „Wer ihre Bücher in die Hand nimmt, sich in sie vertieft (und sie erwirbt), begibt sich in die Herzkammer des philosophischen Denkens.“ Das Magazins „brand eins“ stellt fest, dass der Verlag „den buchhandelsüblichen Rhythmus ignoriert und in großen Zeitspannen denkt" und „kein Ort für tagesaktuelle Aufregung“ sei.
- Die Neuauflage von Hegels Hauptwerken in sechs Bänden eröffnet einen praktischen und jetzt noch preisgünstigeren Weg, um die vom Autor selbst autorisierten Texte mit dem Komfort der historisch-kritischen Edition (seitengleich und einschließlich der Apparate und Anmerkungen) nutzen und zitieren zu können.
- Im Rahmen der historisch-kritischen Ausgabe »G.W.F. Hegel, Gesammelte Werke« erscheint der zweite Teilband der »Vorlesungen über die Philosophie der Kunst« mit den Nachschriften zum Kolleg des Jahres 1826 (Griesheim plus Varianten; GW 28,2).
- Die »Wissenschaft der Logik« von G.W.F. Hegel gilt als eines der schwierigsten und unzugänglichsten Bücher der Philosophiegeschichte. Der von Michael Quante und Nadine Mooren herausgegebene Kommentar bietet mit kommentierenden Interpretationen ein systematisches Gerüst zum besseren Verständnis.
- Über die Lebensgeschichte von Nicolaus Cusanus im Zeitraum vom 1. Juni 1455 bis zum 31. Mai 1456 berichtet ein weiterer Faszikel der Acta Cusana (Band II, Lieferung 4). Die Akribie dieser Edition sei bewundernswert, befand die Kritik; sie biete „über die Biographie des Cusanus hinaus für eine Analyse von Alltags- und Lebenspraktiken, von Kultur und Zeitumständen des 15. Jahrhunderts eine Fülle von anregenden Details.“
- Als vorletzter Band der Ausgabe »Giordano Bruno: Werke« erscheinen die »Heroischen Leidenschaften«, Höhepunkt und Summa der italienischen Dialoge und der lateinischen Traktate (GBW 7).
- Mit Band 14 der Nachlassausgabe von Ernst Cassirer (ECN), der Vorlesungen und Vorträge zur rationalistischen Philosophie von Descartes, Leibniz und Spinoza enthält, nähert sich die 1995 begonnene Edition ihrem Abschluss.
- »Die Philosophie Ernst Cassirers« von Christian Möckel führt zu einem zusammenhängenden Bild der Grundzüge, Eigenheiten und innovativen Einsichten von Cassirers Philosophie und ist Resultat der wechselseitigen Befruchtung der Editions- und Forschungstätigkeit.
- Norbert Schneider gibt in seinem »Grundriss der Geschichte der Metaphysik« eine quellenbasierte, verständlich geschriebene Geschichte metaphysischen Denkens von den frühesten griechischen Philosophen bis ins 20. Jahrhundert.
- In der Blauen Reihe stellt Thoma Kriza in seinem Durchgang durch die Philosophiegeschichte »Die Frage nach dem Sinn des Lebens«; kritisiert Jörg Volbers mit »Die Vernunft der Erfahrung« pragmatisch die Rationalität; stellt Ferdinand Fellmann „Lebensgefühle“ in den Mittelpunkt seiner Überlegungen, wie es ist, ein Mensch zu sein; argumentiert Wolfgang Detel für eine Religiosität ohne Gott; gibt Alfons Reckermann in »Überzeugen. Rhetorik und politische Ethik in der Antike« einen deutlichen Hinweis auf die Anschlussfähigkeit antiker Positionen heute.
- Die neue »Meiner eLibrary« bietet einen komfortableren Zugang zu über 900 eBooks aus allen Programmbereichen des Verlages.
- Johann Meiner wird für die Amtsperiode von Oktober 2018 bis Oktober 2021 in den Verleger-Ausschuss des Börsenvereins des deutschen Buchhandels gewählt.
2019
- Mit Beginn des Jahres hat die vierte Generation Meiner die Leitung des Verlages (gegr. 1911) übernommen. Manfred Meiner (*1952) ist aus der Geschäftsführung ausgeschieden und hat seinen Söhnen Jakob (*1982) und Johann (*1985) die Verantwortung für den Fortbestand und die Weiterentwicklung des Unternehmens übergeben.
- 150 Jahre nach ihrer Gründung ist die »Philosophische Bibliothek« weiterhin ein äußerst lebendiger Ort: Im Berichtsjahr sind eine Fülle neuer Studienausgaben erschienen, so von Aristoteles, Baumgarten, Bergson, Bolzano, Robert Filmer, Marcus Herz, Jacobi, Leibniz, Machiavelli, Marx, Ménage, Platon, Schlick, Schopenhauer, Sidgwick und Christian Wolff; nach dem viel beachteten Kommentar zu Hegels Phänomenologie des Geistes von Pirmin Stekeler ferner der einführende Kommentar zu Aristoteles’ Politik von Gustav Adolf Seeck.
- Die »Blaue Reihe« mit inzwischen rd. einhundert Bänden zu aktuellen philosophischen Fragestellungen, Themen oder Prozessen ist zu einem Schwerpunkt im Programm geworden. »Hegels Philosophie« von Walter Jaeschke und »Jacobis Philosophie« von Birgitt Sandkaulen eignen sich vorzüglich als Einführungen. Heideggers »Sein und Zeit« wird von Marion Heinz u.a. neu verhandelt; »Die Gestaltbarkeit der Geschichte« bzw. die Frage, ob die Geschichte gestaltbar sei, beschäftigen Kurt Bayertz u.a.; Burkhard Liebsch thematisiert »Europäische Ungastlichkeit und ›identitäre‹ Vorstellungen«; Simon Varga erkundet in »Leben in Gemeinschaft« anhand von Hesiods politischer Anthropologie, was es bedeutet, Mensch zu sein; und Hartmut von Sass liefert neue Beiträge aus der Erkenntnistheorie, Hermeneutik und Ethik zum Thema »Perspektivismus«.
- In unserem neuen Programmbereich »Philosophiedidaktik« erscheint ein Kompendium zur Orientierung über die wichtigsten Ansätze in der modernen philosophiedidaktischen Debatte: »Moderne Philosophiedidaktik«, hg. von Jörg und Martina Peters. Band 1 der Reihe »Methoden im Philosophie- und Ethikunterricht« ist dem Thema »Philosophieren mit Filmen im Unterricht« gewidmet. Sebastian Lufts Buch »Philosophie lehren« bietet eine Handreichung für Lehrende der Philosophie an der Hochschule.
- Im Rahmen der historisch-kritischen Ausgabe »G.W.F. Hegel, Gesammelte Werke« erscheinen die Vorlesungsnachschriften zum Kolleg des Wintersemesters 1824/25 über die Philosophie der Weltgeschichte (GW 27,2) sowie der die Vorlesungen über die Philosophie des Rechts abschließende Band mit dem »Anhang« (GW 26,4).
- Mit dem »Aschermittwochsmahl« (GBW 2) findet die von Thomas Leinkauf herausgegebene Ausgabe »Giordano Bruno, Werke« nach zwölf Jahren ihren Abschluss.
- Mit Band IX der Ausgabe »Thomas von Aquin: Quaestiones disputatae«, seinem in philosophischer Hinsicht bedeutendsten Werk, liegt die erste deutsche Gesamtübersetzung von »De potentia Dei / Über das Vermögen Gottes« vollständig vor.
- Nach Jahresfrist erscheint ein weiterer Faszikel (Band II, Lieferung 5) der »Acta Cusana«, in dem dokumentarisch die Lebensgeschichte des Nikolaus von Kues in der Zeit vom 1. Juni 1456 bis zum 31. Mai 1457 nachgezeichnet wird.
- Ein neues gedrucktes Gesamtverzeichnis ermöglicht, nach Programmbereichen und Themen gruppiert sowie ausführlich annotiert, eine Zusammenschau sämtlicher in gedruckter Form lieferbarer und demnächst erscheinender Titel des Verlags.
- Während der Frankfurter Buchmesse wird uns der Deutsche Verlagspreis 2019 zuerkannt.
2020
- Das neue Jahr begann mit einem herben Schlag: Trotz aller Sicherheitsvorkehrungen legte ein Hackerangriff die Website des Verlages wochenlang lahm. Kaum war dieses Problem mit hohem Aufwand beseitigt, schlug im März die Corona-Pandemie zu: Alle Arbeitsabläufe mussten neu organisiert, mobile Arbeitsplätze eingerichtet und die Programmplanung auf den Prüfstand gestellt werden; Axel Kopido, seit über 30 Jahren in hervorragender Weise für den Verlag als Hersteller und Lektor tätig, erkrankte schwer an Covid-19 und verstarb Ende Juli an den Folgen.
- Allen Widrigkeiten zum Trotz gelang es, die »Philosophische Bibliothek« um eine Vielzahl neuer Textausgaben zu bereichern, so mit dem »Opus tertium« von Roger Bacon, Meister Eckharts »Die rede der unterscheidunge«, den sog. »Frühen Schriften« von Hegel, den »Elements of Law« von Thomas Hobbes, John Lockes »Gedanken über Erziehung«, Charles Mayo Ellis’ »Essay über den Transzendentalismus«, mit »Das Richtige und das Gute« von W.D. Ross, dem »Gorgias« von Platon, »Plotins Schriften« in zwei kompakten Bänden mit der berühmten Übersetzung von Richard Harder, Arthur Schopenhauers »Die Welt als Wille und Vorstellung« (in einer kritischen Edition der ersten Auflage von 1819 mit den Zusätzen aus seinem Handexemplar), Georg Simmels faszinierenden »Essays zur Kulturphilosophie« und nicht zuletzt (nach seinen viel beachteten Kommentaren zu Hegels »Phänomenologie« sowie der »Seinslogik«) mit dem Wesenslogik-Kommentar zu »Hegels Wissenschaft der Logik« von Pirmin Stekeler.
- Mit dem Erscheinen der »Philosophie der Renaissance« (ECN 13) erfährt die Ausgabe »Ernst Cassirer: Nachgelassene Schriften Manuskripte und Texte« fünfundzwanzig Jahre nach Beginn ihren vorläufigen Abschluss; 2022 wird der umfangreiche, von Christian Möckel erarbeitete Registerband folgen, der die vorliegenden 18 Textbände detailliert erschließt.
- Die historisch-kritische Ausgabe »G.W.F. Hegel, Gesammelte Werke« schreitet zügig voran: Es erscheinen der zweite Teilband der »Vorlesungen über die Geschichte der Philosophie« mit den Nachschriften zum Kolleg des Wintersemesters 1823/24 (GW 30,2); der dritte Teilband der »Vorlesungen über die Philosophie der Kunst« (GW 28,3) mit den Nachschriften zum Kolleg des Wintersemesters 1828/29 sowie der vierte Teilband der »Vorlesungen über die Philosophie der Weltgeschichte« (GW 27,4) mit den Nachschriften zum Kolleg des Wintersemesters 1830/31.
- Nach Jahresfrist wird ein weiterer Faszikel (Band II, Lieferung 6) der »Acta Cusana« vorgelegt, in dem dokumentarisch die Lebensgeschichte des Nikolaus von Kues in der Zeit vom 1. Juni 1457 bis zum 30. Mai 1458 nachgezeichnet wird. Zwei Schlüsselereignisse sind dafür prägend: die bis an die Schwelle physischer Gewalt getriebenen Angriffe auf den Bischof während seiner Reise zur herzoglichen Residenz nach Innsbruck im Juni/Juli 1457 und die als ‚Schlacht im Enneberg‘ berühmt gewordene Niederlage einer Söldnertruppe des Klosters Sonnenburg gegen bischofstreue Bauern im April 1458.
- Die 9-bändige Werkausgabe der Schriften von Leonard Nelson (1882-1927), der sich nicht nur als Philosoph, sondern auch als Pädagoge und politischer Aktivist verstand, steht wieder gedruckt und erstmals auch digital zur Verfügung.
- In der »Blauen Reihe« legt Heiner Hastedt eine philosophische Spurensuche über die »Macht der Korruption« vor. Lara Huber untersucht in »Relevanz. Über den Erkenntniswert wissenschaftlicher Forschung« deren zentrale Bedeutung. Oliver Precht brilliert mit »Heidegger. Zur Selbst- und Fremdbestimmung seiner Philosophie«. Frederick Neuhouser unternimmt in seiner glänzend geschriebenen Studie »Kritik der Ungleichheit« eine genaue Rekonstruktion von Rousseaus »Diskurs über die Ungleichheit«, einem der meistgelesenen Texte europäischer Philosophie. Franz-Hubert Robling entwirft in »Rhetorische Ethik« einen neuen Teilbereich der philosophischen Ethik. David Meißner zeigt in »Natur, Norm, Name«, dass philosophisch reich belohnt wird, wer sich auf die Auseinandersetzung mit Platons »Kratylos« einlässt. »Das schweigende Tier« von Dirk Westerkamp bringt zum Bewusstsein, dass die Erkenntnisse der sich rasant entwickelnden Tierverhaltensforschung mit einem dürftigen Sprachbegriff einhergehen. Dass Michael Ende nicht nur Autor großartiger Romane war, sondern auch ein eigenständiger philosophischer Denker, zeigt Alexander Oberleitner in »Michael Endes Philosophie«.
- Das Internationale Kolleg für Kulturtechnikforschung und Medienphilosophie (IKKM) in Weimar wird aufgelöst. Seit 2008 als Projekt des BMBF (Bundesministerium für Forschung und Bildung) der Erforschung der Verhältnisse zwischen Menschen und Dingen in der technisierten Medienkultur des 20. und 21. Jahrhunderts gewidmet, war das Kolleg Träger der »Zeitschrift für Medien- und Kulturforschung« (ZMK), deren Erscheinen mit dem letzten Heft (ZMK 11/2020) »Schalten und Walten« eingestellt werden musste.
- Der britische Philosoph Rupert Read und der australische Nachhaltigkeitsforscher Samuel Alexander weisen in »Diese Zivilisation ist gescheitert« Wege aus der Umweltkrise.
- Eine fundierte Kritik der philosophischen Grundlagen westlicher Sinologie im 20. Jahrhundert liefert Hermes Spiegel mit »China liegt nah«.
- Unser Programmbereich Philosophiedidaktik mit Büchern für den Einsatz im Philosophie- und Ethikunterricht wurde erweitert: »Philosophieren mit Dilemmata« behandelt zahlreiche solcher Zwickmühlen, »Philosophieren mit Gedankenexperimenten« bietet u.a. eine Sammlung an Gedankenexperimenten für die Unterrichtsgestaltung.
- Nachdem uns bereits 2019 der Deutsche Verlagspreis verliehen wurde, zählen wir auch 2020 zu den Preisträgern.
- Ende des Jahres zeichnet uns die Freie und Hansestadt Hamburg mit der „Zukunftsprämie für unabhängige Verlage“ aus.
2021
- Das Jahr ist erneut geprägt von der globalen Pandemie. In der Blauen Reihe greift Rainer Marten mit seinem Essay »Die Pandemie. Eine philosophische Perspektive« das Thema auf. In »Demokratie der Gefühle« untersucht Josef Früchtl, warum im politischen Diskurs Gefühlen eine wachsende Bedeutung zukommt. Winfried Schröder beschäftigt in »Atheismus. Fünf Einwände und eine Frage«, was eigentlich gegen Atheismus spricht. Ralf Becker stellt in »Qualitätsunterschiede. Kulturphänomenologie als kritische Theorie« fest, dass Philosophie quantitative Maßverhältnisse nicht kennt. Andreas Dorschel bietet in »Wortwechsel« eine Theorie des philosophischen Dialogs. Burkhard Liebsch und Bernhard H. F. Taureck setzen sich in »Trostlose Vernunft?« mit Jürgen Habermas’ jüngstem Werk »Auch eine Geschichte der Philosophie« auseinander. In »Was ist chinesische Philosophie?« nimmt Fabian Heubel die Dynamik des philosophischen Diskurses mit und in China in den Blick. »Ethik und ihre Grenzen« von Wilhelm Vossenkuhl führt in grundlegende moralphilosophische Fragestellungen ein. In »Was gilt« schreibt er über den Zusammenhang zwischen dem, was ist, und dem, was sein soll. Andreas Arndt zeigt in »Schleiermachers Philosophie«, dass dessen Werk integraler Bestandteil der Klassischen deutschen Philosophie und keine Randerscheinung ist. Christian Bermes belegt in seinem Essay »Meinungskrise und Meinungsbildung«, warum Meinungen nicht nur willkürliche subjektive Äußerungen privater Natur sein dürfen. »Der intime Widerstand«des katalanischen Philosophen Josep Maria Esquirol thematisiert die Conditio Humana unter den Bedingungen einer zunehmend technifizierten Welt. Der Text wurde mit dem Spanischen Nationalpreis für Essayistik ausgezeichnet.
- In seiner fulminanten Untersuchung »Postdigital. Medienkritik im 21. Jahrhundert« unternimmt Peter Schmitt eine wegweisende, kritische Bestandsaufnahme unserer Mediengesellschaft.
- Der Band »Philosophieren mit Comics und Graphic Novels« aus der Reihe Methoden für den Philosophie- und Ethikunterricht ist den Chancen und Grenzen des Einsatzes von Comics und Graphic Novels im Unterricht gewidmet.
- In dem Band »Ethik in Szene setzen. Die Nikomachische Ethik als Lehrstück in der Unterrichtspraxis« entwickelt Mario Ziegler ein neues Konzept, um SchülerInnen in die zentralen Aspekte der aristotelischen Ethik einzuführen.
- In der Philosophischen Bibliothek erscheint eine weitere Hobbes-Ausgabe: der »Dialog zwischen einem Philosophen und einem Juristen über das englische Common Law«, herausgegeben und kommentiert von Peter Schröder. In langjähriger Arbeit hat Gottfried Heinemann einen Grundtext der europäischen Philosophietradition neu übertragen: Die »Physik« des Aristoteles (Bücher I bis IV). Pirmin Stekelers »Dialogischer Kommentar zu Hegels Rechtsphilosophie« enthält neben dem Text Hegels einen absatzweisen Kommentar, der die Rechtsphilosophie in heutige Debatten einbettet. Die historisch-kritische Ausgabe von Johann Georg Hamanns ersten Schriften »Sokratische Denkwürdigkeiten« und »Wolken« enträtselt deren zahlreiche subtile Anspielungen. Erstmals erscheinen Moritz Schlicks »Texte zur Quantentheorie« in gesammelter Form, hrsg. von Fynn Ole Engler. »Was ist Philosophie?« fragt Wilhelm Windelband in seinem Hauptwerk »Präludien«, neu ediert von Jörn Bohr und Sebastian Luft. Wolfgang Detel legt zweisprachig die »Elemente der Rhythmik« von Aristoxenos von Tarent vor, der als einer der einflussreichsten Musiktheoretiker der europäischen Geschichte gilt. Der »Traktat über Verträge« aus dem 13. Jhdt. vonPetrus Iohannis Olivi setzt bis heute Maßstäbe für die Wirtschaftsethik, jetzt erstmals in deutscher Übersetzung hrsg. von Giuseppe Franco.
- Eine kompakte Orientierung in Schopenhauers Werk und Denken bietet der von Peter Welsen verfasste »Grundriss Schopenhauer«. Kernstück des Bandes ist ein einzigartiges Lexikon, das von »a priori« bis »Zweck« die zentralen Begriffe der Schopenhauerschen Philosophie erläutert und analysiert.
- Mit Hegels spekulativer Dialektik (der für dessen Systemphilosophie grundlegenden Methode) beschäftigt sich Lars Heckenroth in »Konkretion der Methode«. Ferner erscheint in den Beiheften zu den Hegel-Studien »Individuum est effabile. Spekulativ logische Erkenntnis des Einzelnen in Hegels Wissenschaft der Logik« von Thomas Auinger.
- Die Reihe Paradeigmata bietet zwei weitere, herausragende Forschungsarbeiten: Dennis Borghardt untersucht in »Kraft und Bewegung« die Bedeutung des antiken Erbes für die Ausbildung der frühneuzeitlichen Ästhetik. Daniel Elon geht in »Die Philosophie Salomon Maimons« dessen komplexer Beziehung zum Denken Spinozas nach und schlägt einen völlig neuen Zugang zum Werk des Philosophen vor.
- In den Kant-Forschungen erschließt eine Quellenedition den Diskussionszusammenhang zu »Kants Freiheitsbegriff« aus der Zeit vor 1800, hrsg. von Silvan Imhof und Jörg Noller.
- In der Werkausgabe Georg Wilhelm Friedrich Hegels, herausgegeben von Walter Jaeschke, erscheinen die Nachschriften zu den Kollegien über Religionsphilosophie aus den Jahren 1827, 1829 und 1831 (GW 29,2).
- In den Acta Cusana, Quellensammlung zur Lebensgeschichte des Nikolaus von Kues, hrsg. von Johannes Helmrath und Thomas Woelki, wird mit Lieferung 7 der zweite Band fertiggestellt, der die Jahre zwischen 1452 und 1458 umfasst.
- Die 8-bändige Edition des Prokloskommentars von Berthold von Moosburg »Expositio super elementationem theologicam Procli«wird mit dem Registerband zum Abschluss gebracht (CPTMA 6,9).
- Die bis 2020 erschienene Zeitschrift für Medien- und Kulturforschung wird Teil des Open-Access-Angebots in der Meiner eLibrary.
- Der zu Klampen! Verlag stellt einen Teil seines eBook-Programms sowie die Zeitschrift für kritische Theorie (ZkT)) in der Meiner eLibrary bereit.
- Elektronische Publikationen und Campuslizenzen gewinnen - nicht zuletzt durch die corona-bedingten Zugangsbeschränkungen der Bibliotheken - an Bedeutung. Der Verlag nimmt Konsortialverhandlungen mit dem Hochschulbibliothekszentrum des Landes Nordrhein-Westfalen auf.
- Johann Meiner wird für eine weitere Amtsperiode in den Verleger-Ausschuss des Börsenvereins des deutschen Buchhandels gewählt.
- Ende des Jahres beendet unser Verlagsvertreter Hans Frieden aus Altersgründen seine Tätigkeit. Die Nachfolge übernimmt Jessica Reitz.
2022
Während die akuten Folgen der Corona-Pandemie langsam in den Hintergrund treten, droht der Weltgemeinschaft durch die heraufziehende Ukraine-Krise weiteres Ungemach. Putins Angriffskrieg verändert das Gefüge in Europa nachhaltig, die Furcht vor Gasknappheit geht um und die Inflation treibt die Lebenshaltungskosten auf neue Höchststände. Davon nicht unbeeindruckt - aber durchaus unbeirrt - führt der Verlag seine Publikationstätigkeit kontinuierlich fort:
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Einen Einblick in Pirmin Stekeler-Weithofers umfangreiches Denken bietet der Band »Das Wissen der Person. Eine Topographie des menschlichen Geistes«, herausgegeben von Leander Berger, Jakob Kümmerer und Max Stange. Jenseits der binären Unterscheidung zwischen Tatsachen und klar davon abzugrenzenden Fiktionen lotet der Band »Fakten und Verunsicherung« mit Beiträgen von Slavoj Žižek, Oswald Egger, Elisabeth Bronfen, Kathrin Röggla, Peter Waterhouse, Dirk Baecker u.a. die Frage nach der Bedeutung von Fakten in Politik, Medien und Kunst und Literatur neu aus. Welche höchst unterschiedlichen Antworten die Philosophie auf die Fragen zu geben versucht hat, ob Aufklärung durch Wissenschaft möglich bzw. trotz Wissenschaft nötig ist und ob Religion trotz Aufklärung und Wissenschaft noch nötig und möglich ist, zeigt Rainer Enskat in »Aufklärung -Wissenschaft -Religion«. Eine kleine Ästhetik der Schriftbildakte formuliert Dirk Westerkamp in seinem Buch »Schrift – Bild – Handlung«. Marco Tamborini erläutert in seinem Band »Entgrenzung« die Zirkulation morphologischen Wissens zwischen Biologie, Ingenieurwissenschaft und Architektur seit dem frühen 20. Jahrhundert. Oliver Hallich zeigt in seinem luziden Essay »Anders handeln können«, dass eine genaue Untersuchung von Ausdrücken wie »Sie konnte anders handeln« und »Sie hätte anders handeln können« die Debatte über »Willensfreiheit« voranbringen kann. Anhand dreier Fallstudien zu Euripides’ »Bakchai«, zu Shakespeares »King Lear« und zu Kafkas »Process« sowie einer Vielzahl anderer Beispiele beschäftigt sich Andreas Dorschel in seinem bemerkenswerten Buch »Mit Entsetzen Scherz« mit dem Tragikomischen. Werner Stegmaier und Burkhard Liebsch wagen in »Orientierung und Ander(s)heit« etwas Ungewöhnliches. In sechs abwechselnd geschriebenen Kapiteln umkreisen sie aus jeweils eigener Perspektive die Frage: Kann oder soll man sich an Anderen orientieren, auch wenn sie sich als ›ganz anders‹ herausstellen und es keinerlei Gemeinsames zu geben scheint? (Alle: Blaue Reihe)
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Mit dem dritten und letzten Band vervollständigt Pirmin Stekeler-Weithofer seinen dialogischen Gesamtkommentar zu Hegels »Wissenschaft der Logik« (PhB 690-692). Die von Daniel Schubbe vollständig neu erarbeitete, vierbändige Studienausgabe der Manuskripte zu Schopenhauers Berliner Vorlesung über »Die gesamte Philosophie« findet mit Erscheinen des ersten Teils zur Erkenntnistheorie und Logik Ihren Abschluss (PhB 701-704). Mit Stephan Schützes »Versuch einer Theorie des Komischen« von 1817, herausgegeben von Alexander Kling und Johannes F. Lehmann, erscheint eine für ein Verständnis des Lächerlichen, Komischen und Witzigen einschlägige Untersuchung als Band 753 der PhB. Eines der wichtigsten Bücher Karl Christian Friedrich Krauses, »Das Urbild der Menschheit«, liegt nun in einer vorzüglich eingeleiteten Ausgabe als PhB 756 vor, herausgegeben von Benedikt Paul Göcke und Johannes Seidel. Johann Gottfried Herders lange vergessene »Metakritik zur Kritik der reinen Vernunft« erscheint in einer vorzüglich eingeleiteten Ausgabe von Martin Bojda und Holger Gutschmidt als PhB 760. Eine neue Edition mit einer »ausführlichen und grundgelehrten Einleitung« (SZ) präsentiert Kants »Träume eines Geistersehers«, hrsg. von Lothar Kreimendahl und Michael Oberhausen, erstmals in historisch-kritischer Gestalt und mit deutschen Übersetzungen der Stellen aus den »Arcana Coelestia«, die Kant in seinem Text kritisiert (PhB 747). Hegels »Philosophische Dissertation über die Planetenbahnen« (PhB 749) erscheint in einer lateinisch-deutschen Neuausgabe; Martin Walter zeichnet den wissenschaftsgeschichtlichen Hintergrund von Hegels oft verspotteter Schrift in seiner Einleitung präzise nach.Die Manuskripte zu Ernst Cassirers im Exil gehaltenen »Lectures on Ancient Philosophy«, erstmalig ediert durch Giacomo Borbone, erscheinen mit einem Geleitwort von Christian Möckel als PhB 750. Der Band erscheint zweisprachig als PhB 751.Eine »exzellente Edition« sei, so die FAZ, der Band mit dem Briefwechsel zwischen Albert Einstein und Moritz Schlick, den Fynn Ole Engler, Mathias Iven und Jürgen Renn als PhB 754 vorgelegt haben. Als Georg Büchner den »Hessischen Landboten« in Umlauf brachte, hörte er als Gießener Student eine Vorlesung über »Naturrecht und allgemeine Politik« des Philosophen Joseph Hillebrand. Dank einer Mitschrift eines Kommilitonen Büchners kann diese nun als PhB 757, mit einer Einleitung und Anmerkungen herausgegeben von Doreen Haring, Udo Roth und Gideon Stiening nachgelesen werden.
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Als Resultat des internationalen Großprojekts »Schriften aus dem Nachlass von Rudolf Carnap« erscheinen - mustergültig ediert von Christian Damböck - die ersten beiden Bände der hochinteressanten Tagebücher dieser Schlüsselfigur der Philosophie des 20. Jahrhunderts.
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Die renommierte Ausgabe der Gesammelten Schriften von Leo Strauss (Hg.: Heinrich Meier) wird im Felix Meiner Verlag fortgesetzt. Gleichzeitig mit der 3., durchgesehenen Auflage von Band 3 (»Hobbes’ politische Wissenschaft und zugehörige Schriften – Briefe«) erscheint neu Band 4: »Naturrecht und Geschichte«.
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In langjähriger, akribischer Arbeit hat Christian Möckel ein detailliertes Register für die »Nachgelassenen Manuskripte und Texte« Ernst Cassirers (ECN) erstellt. Damit ist die 1995 mit Cassirers Manuskripten zur Metaphysik der symbolischen Formen begonnene Ausgabe abgeschlossen.
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In den Quellen zur Lebensgeschichte des Nikolaus von Kues (Acta Cusana) erscheint der dritte Band, Lieferung 1. Der Philosoph wird zum Kurienkardinal erhoben, der den Papst in allen weltlichen Angelegenheiten vertritt. Gleichzeitig entstehen weitere wichtige philosophische Werke.
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Auch der Abschluss der historisch-kritischen Hegel-Ausgabe (GW) schreitet weiterhin zügig voran. Band 29,2 enthält zum einen Nachschriften zu den Kollegien über Religionsphilosophie aus den Jahren 1827 und 1831, zum anderen eine hier erstmals edierte, vollständige Nachschrift zu Hegels Kolleg über die Beweise vom Dasein Gottes aus dem Sommersemester 1829 sowie weitere Varianten dazu.
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Nach langjähriger, kongenialer Übersetzungsarbeit durch Ulrich Forderer liegt Anne Chengs epochemachende »Geschichte des chinesischen Denkens« endlich auch auf Deutsch vor. Chengs Darstellung der Hauptlinien der chinesischen Ideengeschichte setzt Maßstäbe für eine schlüssige und zugleich facettenreiche Philosophiegeschichtsschreibung.
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Ob und inwiefern Kopieren moralisch verwerflich ist und worin der Unterschied zwischen der Kopie eines Spielzugs im Fußball und der Fälschung eines »fischer-Dübels« besteht, zeigt Amrei Bahr in ihrem neuen Buch »Was ist eine Kopie?«.
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Jean Yhee geht der Frage, wie konfliktfähig Demokratie überhaupt ist, in seinem Buch »Konfliktfähig – Die politische Streitkultur in Nietzsches Spinoza-Rezeption« nach.
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Mit Erscheinen von Band 56 der Hegel-Studien gibt es einen Wechsel in der Herausgeberschaft zu vermelden: Zukünftig wird das Jahrbuch von Brady Bowman und Birgit Sandkaulen herausgegeben, leitender Redakteur und Herausgeber der Buchkritik bleibt Johannes-Georg Schülein.
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»Geisteswissenschaft at its best!«, so urteilt Matthias Löwe (Universität Jena) über den Schwerpunkt »Die Erfindung der Aufklärung« von Band 64,1 des Archivs für Begriffsgeschichte.
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Verlag und Familie trauern um gleich zwei langjährige Herausgeber und enge Freunde: Im Juli verstirbt Walter Jaeschke, der sich mit seinem unermüdlichen Engagement für die historisch-kritische Gesamtausgabe der Werke Hegels für die Hegelforschung hochverdient gemacht hat. Im August folgt ihm mit Wolfgang Bartuschat ein führender Kopf der internationalen Spinoza-Forschung, unter dessen Herausgeberschaft die bei Meiner seit Verlagsgründung betriebene Spinoza-Ausgabe zu unübertroffener Blüte gedieh.
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Nach einer zweijährigen Pause präsentiert sich der Verlag wieder mit einem Stand auf der Frankfurter Buchmesse.
2023
Philosophische Bibliothek (PhB)
- In welche Kontroversen Descartes in der Zeit zwischen der Entstehung seiner Werke verstrickt war und wie empfindlich er manchmal auf Kritik reagierte, lässt sich seinen Kleinen Schriften 1618–1649 entnehmen, erschienen in zwei dicken Bänden als PhB 758 a/b mit Personen- und Sachverzeichnis und ausführlichen Anmerkungen des Herausgebers Christian Wohlers.
- Im Italienischen Kulturinstitut Berlin wird PhB 759, „Die Erste Neue Wissenschaft (1725)“ von Giambattista Vico in der Übersetzung des Herausgebers Jürgen Trabant vorgestellt.
- Der italienische Philosoph Luigi Pareyson zählt neben Hans-Georg Gadamer und Paul Ricœur zu den wichtigsten Vertretern der modernen philosophischen Hermeneutik. Eines seiner Hauptwerke, »Wahrheit und Interpretation«, erscheint als PhB 761 zum ersten Mal auf Deutsch, übersetzt und herausgegeben von Gianluca De Candia.
- In seinem neuen Kommentar Hegels Realphilosophie (PhB 762) zur Idee der Natur und des Geistes in der »Enzyklopädie« zeigt Pirmin Stekeler, wie zukunftsweisend Hegels Beiträge eigentlich sind und dass sie von der »philosophy of mind« noch kaum eingeholt wurden. PhB 762.
- Ebenfalls erstmals in deutscher Übersetzung (durch den Herausgeber Alfred J. Noll) erscheint Thomas Hobbes‘ Über Freiheit und Notwendigkeit, ergänzt um eine Besprechung von G.W. Leibniz, als PhB 764.
- Rudolf Eucken war der erste und einzige deutsche Philosoph, der den Literaturnobelpreis bekam. Seine heute kaum noch bekannte Geschichte der philosophischen Terminologie (1879), das Gründungsdokument der Begriffsgeschichte, ist jetzt zum ersten Mal seit ihrem Erscheinen in einer modernen, wissenschaftlichen Ansprüchen genügenden Ausgabe verfügbar als Phb 765 verfügbar.
- Klaus Steigleder hat zur Kant’schen »Grundlegung zur Metaphysik der Sitten« einen durchlaufenden Kommentar (PhB 770; begleitend zur Studienausgabe PhB 519) verfasst, wie er ihn »gerne zur Hand gehabt hätte, als ich während meines Studiums zum ersten Mal die ›Grundlegung‹ zu lesen versucht habe«.
Blaue Reihe (BR)
- In „Die Sache der Logik“ zeigt Andreas Arndt, dass Hegel die Logik der Sache keineswegs, wie Marx meinte, der Sache der Logik aufgeopfert hat. Vielmehr hat er in der »Wissenschaft der Logik« selbst begründet, weshalb die logischen Bestimmungen in der Realität nur gebrochen erscheinen und diese Realität daher auch nicht aus der Logik ableitbar ist.
- Jean-Michel Le Lannous Essay „»Die Macht zu sein« stellt sich den grundlegendsten Fragen der Philosophie: der Frage nach dem Ursprung des Seins überhaupt, vor allem aber der Frage nach der Entstehung des Endlichen, weshalb wir dieses für unsere »Natur« halten und wie wir diesen Glauben aufbrechen können.
- Inwiefern die Zeit nur unzulänglich begriffen wird, wenn nicht auch die Zeit des Anderen miteinbezogen wird, untersucht Emil Angehrn in seinem luziden Essay Die Zeit des Anderen. Geteilte Erinnerung, gestohlene Zukunft, geschenkte Zeit.
- Der Begriff des Absoluten gehört von Beginn an zu den fundamentalen Begriffen der Philosophie. Hegel war sogar der Meinung, die Philosophiegeschichte sei »die Geschichte der Entdeckung der Gedanken über das Absolute, das ihr Gegenstand ist«. Der schmale Band, den Christian Krijnen unter dem Titel Das Absolute. Ein Essay über Einheit vorgelegt hat, behandelt das philosophische Problem par excellence: nicht in Form einer umständlichen Abhandlung, sondern als kurzgefasstes, in 128 Paragraphen gegliedertes Meisterstück.
- Was ist Politik und was sollte sie sein? Diese Grundfrage der politischen Philosophie beantwortet Ulrich Steinvorth in seinem Buch Unterdrückung durch Beglückung in Auseinandersetzung mit Denkern wie Rawls, Locke und Weber auf neue Weise.
- Gregory Fuller erkundet in Ästhetik in Krisenzeiten die Konsequenzen der in der digitalen Moderne sich wandelnden ästhetischen Erfahrung für eine zeitgemäße ästhetische Theorie.
Gesammelte Werke (GW)
- Mit Band 28,4 liegt nun der Anhangsband zu den Nachschriften der Vorlesungen über die Philosophie der Kunst vor, hrsg. von Bernadette Collenberg-Plotnikov. Klaus Grotsch hat mit Band 30,3 weitere Nachschriften zu den Vorlesungen über die Geschichte der Philosophie ediert.
Corpus
- Auch das »Corpus Philosophorum Teutonicorum Medii Aevi« (CPTMA), schreitet weiter voran. Mit dem Abschlussband liegt das 2.500 Druckseiten umfassende Meisterwerk »De summo bono« des Ulrich von Strassburg nun vollständig vor.
- Zudem sind zwei weitere Bände der »Goldenen Kette des Seins«, der Catena aurea entium des Heinrich von Herford, erschienen. Durch die Publikation der mineralogischen und der botanischen Teile der »Catena« erweitert sich der Horizont des CPTMA auf naturwissenschaftliche Themen, die in der Tradition des Albertus Magnus standen und die Kultur des spätmittelalterlichen Deutschlands prägten.
MPEU
- »Philosophieren mit Spielen« erörtert die Chancen und Grenzen des Einsatzes von Spielen im Unterricht, stellt unterschiedliche Spiele-Kategorien vor (u.a. Computerspiele) und bietet konkrete Ansätze für die unterrichtliche Umsetzung an. Dazu erscheint mit »Das Argumentationsspiel«, welches aus dem Band hervorgegangen ist.
Monographien
- Matthias Perkams hat mit seinem Grundriss Philosophie in der Antike. Von den Vorsokratikern bis zur Schule von Nisibis die erste Gesamtdarstellung der antiken Philosophie verfasst, die deren interkulturelle Dimension explizit zum Thema macht.
- In dem handbuchartigen Überblick Geschichtskritik nach ›1945‹ werden 36 Denkerinnen und Denker (u.a. Adorno, Agamben, Alexijewitsch, Arendt, Blumenberg, Habermas, Koselleck, Levinas, Patočka, Susman) vorgestellt, die sich nach dem Epochenbruch 1945 ›geschichtskritisch‹ geäußert haben. Der von Burkhard Liebsch herausgegebene Band zeigt auch, wie unterschiedlich die Einzelnen sich zu einer Zeit außerordentlicher geschichtlicher Umbrüche verhalten, in der wir weniger denn je wissen, wie es weltweit, mit ›uns‹, mit Europa, mit der Menschheit ›weitergeht‹.
- In seiner von der European Academy of Religion mit dem »Giuseppe Alberigo Award« ausgezeichneten Grundriss Nikolaus von Kues rekonstruiert Enrico Peroli den historischen, politischen und kulturellen Kontext, in dem sich Cusanus‘ Denken entwickelt hat.
- August Boeckhs Vorlesung über »Encyklopädie der Philologie« liegt erstmals in einer historisch-kritischen Ausgabe vor: Christiane Hackel hat in jahrelanger Arbeit Boeckhs ursprüngliches Vorlesungsmanuskript sowie sämtliche Beilagen, Randbemerkungen und Zettel mustergültig ediert.
Neue Reihe „Acta Cusana Beihefte“
- Mit dem Abschluss des zweiten Bandes der Acta Cusana im Jahr 2020 steht ein inzwischen etwa 3.300 Stücke umfassendes Quellenmaterial aus dem Spätmittelalter zur Verfügung, das der Erforschung harrt. Dies bietet den Anlass, die Reihe »Studien zum zweiten Band der Acta Cusana« , herausgegeben von Johannes Helmrath und Thomas Woelki, zu begründen. Diese bietet künftig monographischen Studien und Sammelbänden einen Platz, die diese Quellenvielfalt nutzen, um die Welt des Cusanus weiter und tiefer zu erschließen.
Neue Reihe: Studienausgaben chinesischer Philosophie
- Nach langjähriger Vorbereitung startet mit Band 1 der Sino-philosophica eine neue Reihe mit chinesisch-deutschen Studienausgaben. Herausgegeben von Rafael Suter, Wolfgang Behr, Fabian Heubel, Richard King, Joachim Kurtz, Martin Lehnert und Kai Marchal werden in den kommenden Jahren wichtige Quellentexte der chinesischen Philosophie vom Altertum bis in die Gegenwart in zweisprachigen Ausgaben erscheinen, jeweils sorgfältig ediert und übersetzt mit Einleitung und erläuterndem Apparat.
Neue Zeitschrift KWZ: Ein offenes Forum für kulturwissenschaftliche Debatten
- Als „offenes Forum für kulturwissenschaftliche Debatten“ versteht sich die 2016 gegründete »Kulturwissenschaftliche Zeitschrift« – herausgegeben von der Kulturwissenschaftlichen Gesellschaft –, die historische wie gegenwartskulturelle Themen, Theorien und Forschungsansätze aus allen Bereichen der Kulturwissenschaften verhandelt. Mit Ausgabe 14 erscheint diese nicht mehr bei De Gruyter Poland/Sciendo, sondern im Felix Meiner Verlag, erstmals sowohl im Gold-Open-Access-Format als auch als Printausgabe mit Abo-Option.
eLibrary
- Die Meiner eLibrary präsentiert sich nach dem Relaunch im Sommer 2023 in einem neu gestalteten Design, mit erweiterten Funktionalitäten und einer optimierten Benutzerführung. Neben den elektronischen Publikationen des Felix Meiner Verlages sind erstmalig auch die eBooks und eJournals der Partnerverlage Helmut Buske Verlag und zu Klampen! Verlag zusammen auf einer Plattform vertreten.
Todesfälle
- Verlag und Familie Meiner trauern um Christian Möckel (1952-2023). Seit 2014 Herausgeber der Edition „Ernst Cassirer, Nachgelassene Manuskripte und Texte“, die 2022 abgeschlossen werden konnte, hat sich Christian Möckel unschätzbare Verdienste um das philosophische Erbe Ernst Cassirers erworben.