Oliver Precht zeichnet in seiner Studie nach, wie Heidegger das ebenso klassische wie unmögliche Projekt einer totalen Selbstbestimmung zu seinen letzten Konsequenzen treibt. Er zeigt auf, inwiefern die Unmöglichkeit dieses Projekts eine philosophische Politik erforderlich macht, deren Kern in einer Selbstpräsentation besteht, gemäß der es Heideggers Philosophie nicht um ihr eigenes Sein, sondern um etwas ganz anderes geht: um die Wahrheit des Seins.
Im Spannungsfeld zwischen der unmöglichen Selbstbestimmung und der allgegenwärtigen Selbstpräsentation entwickelt Precht eine Gesamtinterpretation, die nicht nur alle wesentlichen Aspekte, sondern auch die wendungsreiche, eng mit der Geschichte des 20. Jahrhunderts verflochtene Entwicklung dieses Denkens umspannt. Diese im Verlauf der systematischen Untersuchung entwickelte Perspektive lässt Heideggers vieldiskutiertes Engagement für den Nationalsozialismus ebenso in einem neuen Licht erscheinen wie den für das ganze Projekt fundamentalen Eurozentrismus.
"Oliver Precht greift Heidegger nur selten an und wenn, dann eher ironisch-sarkastisch – das ist einer von mehreren Vorzügen seiner Studie, die ihren Honig aus fast dem gesamten, doch immerhin außerordentlich umfangreichen Werk zieht. (...) Prechts Buch verrät eine enorme Textkenntnis, und seine Einsichten werden auf eine übersichtliche Weise (...) präsentiert, so dass die Lektüre immer angenehm bleibt – auch dank des unpolemischen Tons. " Stefan Diebitz, kultur-port.de
"Die wohl wichtigste Interpretation Heideggers, die in den letzten gut zehn Jahren vorgelegt wurde: Oliver Prechts (...) Buch über die "Selbst- und Fremdbestimmung" von Heideggers Philosophie bietet eine brillante Rekonstruktion des denknotwendigen Umschlags von totaler Seinsbesinnung in totale Politik." Thomas Meyer, Süddeutsche Zeitung
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