Der iconic turn verstand sich weitgehend als Antithese zu einer bildervergessenen philosophischen Tradition. Diese Studie widerspricht einer solchen Sicht, indem sie Epistemologien des Bildlichen bei Kant und Hegel rekonstruiert: Kants Theorie der geometrischen Konstruktion verknüpft – im Sinne einer operativen Bildepisteme – das Operieren mit flächigen Diagrammen und die leibliche Orientierung im Raum. Hegels Theorie der Malerei denkt – im Sinne einer performativen Bildepisteme – das expressive Potenzial des menschlichen Körpers mit der Lebendigkeit bildlicher Darstellungen zusammen. Die Studie verbindet die Frage nach systematischen Grundlagen der Bildepistemologie in Ästhetik, Relationenlogik und Leiblichkeitsdenken mit jüngeren Debatten zu Kant und Hegel, die einer strikt logozentrischen Lesart dieser Denker widersprechen.
- | Kapitel kaufen CoverU1
- | Kapitel kaufen Inhalt5
- | Kapitel kaufen Vorwort und Danksagung 11
- | Kapitel kaufen Einleitung: Bildlogik und anschauliches Denken bei Kant und Hegel – ein Problemaufriss 13
- | Kapitel kaufen Verortung in der Forschungsdebatte 15
- | Kapitel kaufen Anschauung und anschauliches Denken 18
- | Kapitel kaufen Bildlichkeit und Bildlogik 19
- | Kapitel kaufen Kant und Hegel und der iconic turn 21
- | Kapitel kaufen TEIL I: Vom iconic turn zu Kant und Hegel 25
- | Kapitel kaufen 1. Sechs kritische Lektüren zum iconic turn 29
- | Kapitel kaufen 1.1 Die Wende zum Bild als Rationalitätskritik30
- | Kapitel kaufen 1.1.1 Mitchell: pictorial turn 30
- | Kapitel kaufen 1.1.2 Boehm: iconic turn33
- | Kapitel kaufen 1.2 Polarisierung und Alleinvertretungsansprüche37
- | Kapitel kaufen 1.2.1 Wiesing: die neue Bildmythologie37
- | Kapitel kaufen 1.2.2 Bredekamp: die Angst der Philosophie vor dem Bild 41
- | Kapitel kaufen 1.3 Asymmetrische Pluralisierungen47
- | Kapitel kaufen 1.3.1 Bogen: Schattenriss und Sonnenuhr 47
- | Kapitel kaufen 1.3.2 Boehm: starke Bilder und schwache Bilder 50
- | Kapitel kaufen 2. Vier Thesen zum iconic turn: eine andere Lesart 53
- | Kapitel kaufen 2.1 Eine anthropologische Fundierung 54
- | Kapitel kaufen 2.2 Die Pluralität menschlicher Grundverhältnisse55
- | Kapitel kaufen 2.3 Von der intellektualistischen Metaphysik zur Leiblichkeit 57
- | Kapitel kaufen 2.4 Von der Logik der Substanz zur Logik der Relation 58
- | Kapitel kaufen 3. Eine alternative Kartierung des Bilddiskurses 60
- | Kapitel kaufen 3.1 Die Anschaulichkeit der Welt und die operative Bildepisteme 60
- | Kapitel kaufen 3.2 Die Anschaulichkeit des Sozialen und die performative Bildepisteme63
- | Kapitel kaufen 3.3 Die Anschaulichkeit der Alterität und die energetische Bildepisteme 66
- | Kapitel kaufen 4. Bildtheorien bei Kant und Hegel 70
- | Kapitel kaufen 4.1 Drei Forschungsansätze 70
- | Kapitel kaufen 4.2 Ein alternativer Ansatz: Anschauung und anschauliches Denken 75
- | Kapitel kaufen 4.3 Kants Disegno und Hegels Colore 78
- | Kapitel kaufen TEIL II: Kant: Konstruktion81
- | Kapitel kaufen 1. Kants Geometrietheorie: eine diagrammatische Lesart 83
- | Kapitel kaufen 1.1 Die bildwissenschaftliche Rezeption 84
- | Kapitel kaufen 1.2 Die epistemologische und mathematikphilosophische Standardkritik 86
- | Kapitel kaufen 1.3 Logische, phänomenologische und diagrammatische Verteidigungen 91
- | Kapitel kaufen 2. Kants Konzeption der Anschauung 97
- | Kapitel kaufen 2.1 Kants Entdeckung des Eigenrechts der Anschauung 98
- | Kapitel kaufen 2.1.1 Kants Gegner: Leibniz’ intellektuelles System der Welt 98
- | Kapitel kaufen 2.1.2 Das Eigenrecht der Anschauung als Produkt der kopernikanischen Wende102
- | Kapitel kaufen 2.2 Die Eigenlogik der Anschauung bei Kant 105
- | Kapitel kaufen 2.2.1 Diskursiver Verstand und empirische Anschauung 105
- | Kapitel kaufen 2.2.2 Nichtempirische Anschauung als Anschauungsform und Medium anschaulichen Denkens 110
- | Kapitel kaufen 3. Die Anschauungsform: Verkörperter, perspektivischer und indexikalischer Weltbezug116
- | Kapitel kaufen 3.1 Verkörperte Perspektivität in der transzendentalen Ästhetik 117
- | Kapitel kaufen 3.2 Kants Kritik an Leibniz’ intellektuellem System der Welt 127
- | Kapitel kaufen 3.2.1 Leibniz: Prädikatenlogisches Identitätsprinzip und Stellenraum 127
- | Kapitel kaufen 3.2.2 Kant: Körperschema und Körpergefühl als Identitätsprinzip 132
- | Kapitel kaufen 3.3 Orientierung als Krise propositionalen Urteilens 136
- | Kapitel kaufen 3.4 Die soziale Logik der Anschauung: transzendentale Ästhetik und sensus communis142
- | Kapitel kaufen 3.5 Fazit und Überleitung: von der Anschauungsform zum Diagramm 147
- | Kapitel kaufen 4. Anschauliches Denken: Konstruktion151
- | Kapitel kaufen 4.1 Kants Mathematiktheorie als Kritik logizistischer Erkenntnisprogramme 152
- | Kapitel kaufen 4.2 Konstruktion: vier Eckpunkte156
- | Kapitel kaufen 4.2.1 Anschaulichkeit: Externalisierung und Figürlichkeit 158
- | Kapitel kaufen 4.2.2 Das Verfahren: iterative Transformationen 159
- | Kapitel kaufen 4.2.3 Der Inhalt: Anschauungsformen 162
- | Kapitel kaufen 4.2.4 Das Ziel: Explizitmachen des Impliziten166
- | Kapitel kaufen 4.3 Konstruktion: eine geistesgeschichtliche Verortung168
- | Kapitel kaufen 5. Bildlogik und Medialität: Kants Theorie des geometrischen Diagramms 173
- | Kapitel kaufen 5.1 Die Differenz von Figur und Grund: Relationalität und Operativität 173
- | Kapitel kaufen 5.1.1 Relationalität: Räumliche Differenzen und Äquivalenzen 176
- | Kapitel kaufen 5.1.2 Zwei Dimensionen diagrammatischer Bildlichkeit 180
- | Kapitel kaufen 5.1.3 Operativität: schöpferische und genetische Definitionen 183
- | Kapitel kaufen 5.1.4 Zwei Prinzipien: figürliche Synthesis und räumliche Einschränkung 191
- | Kapitel kaufen 5.2 Die Differenz von Schema und Bild: das Generalitätsproblem der Diagramme 201
- | Kapitel kaufen 5.2.1 Der Bildbegriff zwischen transzendentaler Logik und Methodenlehre 201
- | Kapitel kaufen 5.2.2 Das Schema: Konstruktionsanweisung und Relevanzfilter204
- | Kapitel kaufen 5.2.3 Wozu dann noch ›reine Anschauung‹ ? – ein Desiderat 211
- | Kapitel kaufen 5.3 Die Differenz von Form und Materie: die Physiklosigkeit operativer Bildmedien 224
- | Kapitel kaufen 5.3.1 Reine Anschauung als Physiklosigkeit 225
- | Kapitel kaufen 5.3.2 Eine Verteidigung der Imagination 229
- | Kapitel kaufen 5.3.3 Die zentrale Unterscheidung: Konstruktion vs. Experiment 235
- | Kapitel kaufen 5.3.4 Medienspezifik: Raumrelationen vs. physikalische Relationen 240
- | Kapitel kaufen 5.3.5 Exkurs: Physiklosigkeit und energetische Bildtheorien 249
- | Kapitel kaufen 6. Zwischenfazit und Überleitung: Leib und Bild bei Kant und Hegel253
- | Kapitel kaufen TEIL III: Hegel: Entäußerung257
- | Kapitel kaufen 1. Hegels Malereitheorie:eine verkörperungstheoretische Lesart 259
- | Kapitel kaufen 1.1 Die kunstgeschichtliche und bildwissenschaftliche Rezeption 260
- | Kapitel kaufen 1.2 Die philosophische Standardkritik an Hegels Ästhetik263
- | Kapitel kaufen 1.2.1 Der doppelte Logozentrismusvorwurf (Adorno, Derrida) 264
- | Kapitel kaufen 1.2.2 Der doppelte Anachronismus in Hegels Kunsttheorie 270
- | Kapitel kaufen 1.3 Verteidigungen und Modernisierungen Hegels272
- | Kapitel kaufen 1.3.1 Kunsttheoretische Lesarten 272
- | Kapitel kaufen 1.3.2 Verkörperungstheoretische Lesarten275
- | Kapitel kaufen 2. Hegels Konzeption der Anschauung 281
- | Kapitel kaufen 2.1 Hegels kritische Weiterentwicklung der Idee des Eigenrechts der Anschauung 282
- | Kapitel kaufen 2.1.1 Hegels Gegner: diskursiver Verstand und leere Vernunft bei Kant 282
- | Kapitel kaufen 2.1.2 Das Modell des intuitiven Verstands: Metaphysik oder Metaphysikkritik ? 288
- | Kapitel kaufen 2.2 Die Eigenlogik der Anschauung bei Hegel 292
- | Kapitel kaufen 2.2.1 Hegels Geistphilosophie: Anschauung als mediale Form 293
- | Kapitel kaufen 2.2.2 Geistdurchdrungene Anschauung: intelligibel ohne expliziten Begriff 296
- | Kapitel kaufen 2.2.3 Bild, Name, Symbol: Wo ist das anschauliche Denken bei Hegel ? 299
- | Kapitel kaufen 3. Lebensform und Anschauungsform: Expressive Leiblichkeit und visuelle Reziprozität 307
- | Kapitel kaufen 3.1 Hegels Kritik an Kants Metaphysik der Subjektivität 309
- | Kapitel kaufen 3.1.1 Kants intellektualistische Freiheitskonzeption 311
- | Kapitel kaufen 3.1.2 Hegels expressive Freiheitskonzeption314
- | Kapitel kaufen 3.2 Die Ästhetik der Subjektivität: Hegels Theorie expressiver Leiblichkeit 319
- | Kapitel kaufen 3.2.1 Menschliche Leiblichkeit als Sich-Zeigen320
- | Kapitel kaufen 3.2.2 Die Anthropologie: Selbstgefühl, Habitus und Einfühlung326
- | Kapitel kaufen 3.2.3 Die Ästhetik: Beseeltheit, Haut und Auge 331
- | Kapitel kaufen 3.3 Fazit und Überleitung: von der expressiven Leiblichkeit zum Kunstwerk338
- | Kapitel kaufen 4. Anschauliches Denken: Entäußerung 343
- | Kapitel kaufen 4.1 Hegels Kunsttheorie als Kritik des intellektualistischen Selbstbewusstseins344
- | Kapitel kaufen 4.2 Entäußerung: vier Eckpunkte348
- | Kapitel kaufen 4.2.1 Anschaulichkeit: Externalisierung und Figürlichkeit 350
- | Kapitel kaufen 4.2.2 Das Verfahren: expressive Ganzheiten352
- | Kapitel kaufen 4.2.3 Der Inhalt: Lebensformen 354
- | Kapitel kaufen 4.2.4 Das Ziel: Explitmachen des Impliziten 357
- | Kapitel kaufen 4.3 Entäußerung: eine geistesgeschichtliche Verortung 360
- | Kapitel kaufen 5. Bildlogik und Medialität: Hegels Theorie der figurativen Malerei367
- | Kapitel kaufen 5.1 Malerei als Kunst der Subjektivität 367
- | Kapitel kaufen 5.1.1 Hegels Theorie der Medienspezifik der Malerei 368
- | Kapitel kaufen 5.1.2 Romantische Kunst als innerästhetisches Fortschrittsmodell 374
- | Kapitel kaufen 5.2 Die Differenz von Figur und Grund: Relationalität und Performativität 384
- | Kapitel kaufen 5.2.1 Zwei Prinzipien: expressive Figuren und rahmende Kontexte385
- | Kapitel kaufen 5.2.2 Relationalität: Entfaltung und In-Beziehung-Setzen 389
- | Kapitel kaufen 5.2.3 Performativität: Inkarnation und Blickbeziehung397
- | Kapitel kaufen 5.3 Die Differenz von Inhalt und Form: die Partikularität der Malerei 413
- | Kapitel kaufen 5.3.1 Der Bildbegriff zwischen Geistphilosophie und Ästhetik 414
- | Kapitel kaufen 5.3.2 Das Generalitätsproblem der Malerei417
- | Kapitel kaufen 5.4 Die Differenz von Schein und Materie: Sichtbarkeit, Flächigkeit, Farbigkeit 425
- | Kapitel kaufen 5.4.1 Verflachung als Prinzip der Malerei426
- | Kapitel kaufen 5.4.2 Die Genese des Bildraums aus der Farbe433
- | Kapitel kaufen TEIL IV: Zusammenfassung und Diskussion 443
- | Kapitel kaufen 1. Kant und Hegel als Bildphilosophen 445
- | Kapitel kaufen 2. Anschauliches Denken: Metaphysikkritik, Epistemologie und Ästhetik 448
- | Kapitel kaufen 2.1 Anschauungstheorie und Metaphysikkritik 448
- | Kapitel kaufen 2.2 Die Epistemologie anschaulichen Denkens bei Kant und Hegel454
- | Kapitel kaufen Kant – ein abschließendes Fazit457
- | Kapitel kaufen Hegel – ein abschließendes Fazit463
- | Kapitel kaufen 2.3 Epistemologische Ästhetiken und Ästhetiken der Kraft 472
- | Kapitel kaufen 3. Bildlogik: die operative und performative Logik der Bilder477
- | Kapitel kaufen 4. Bildphilosophische Schlussfolgerungen 485
- | Kapitel kaufen Siglen und Abkürzungen489
- | Kapitel kaufen Kants Schriften 489
- | Kapitel kaufen Hegels Schriften 491
- | Kapitel kaufen Literaturverzeichnis 493