Claus-Artur Scheier (Jg. 1942) promovierte in seinen Studienfächern Medizin und Philosophie zum Dr. med. und Dr. phil., habilitierte sich 1979 und ist seit 1982 Professor für Philosophie an der TU Braunschweig mit den Schwerpunkten Klassische Philosophie, Deutscher Idealismus und antimetaphysisches Denken im 19. und 20. Jhd. Nach Kierkegaards Ärgernis (Freiburg 1983) und Nietzsches Labyrinth (Freiburg 1985) folgten mit Ecce auctor eine kommentierte Ausgabe der Vorreden Nietzsches von 1886 (Philosophische Bibliothek 422, Hamburg 1990), Wittgensteins Kristall (Freiburg 1991) und Ästhetik der Simulation. Formen des Produktionsdenkens im 19. Jahrhundert (Hamburg 2000). Scheier ist Herausgeber von Friedrich Nietzsche: »Philosophische Werke in sechs Bänden« (Hamburg 2013).
Die Streitschrift "Zur Genealogie der Moral" wurde 1887 dem letztveröffentlichten "Jenseits von Gut und Böse" zur Ergänzung und Verdeutlichung beigegeben; sie schließt den Bogen der neuen Akzentuierung seiner wertkritischen philosophischen Schriften im Rahmen der Neuen Ausgabe von 1886/87. In der "Götzen-Dämmerung" gibt Nietzsche dann noch einmal ein Resümee seiner Kritik der überkommenen Werte.
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Für die Neue Ausgabe seiner philosophischen Schriften 1886 erhob Nietzsche die 1879/1880 als Anhänge zu seinem ersten "Buch für freie Geister" publizierten Aphorismen über "Vermischte Meinungen und Sprüche" und "Der Wanderer und sein Schatten" zu einem eigenständigen zweiten Band seiner freigeistigen Betrachtungen unter dem Titel "Menschliches, Allzumenschliches".
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In den 575 Aphorismen dieses Bandes geht es Nietzsche in lockerer Folge um die Kritik der moralischen Vorurteile. Kritisiert werden die religiösen und die metaphysischen Begründungen der Moral, sowohl unter theoretischem Aspekt als auch im Sinne einer historischen Entlarvung der ausgebildeten Moralbegriffe als Verschleierungen einer auf das Spiel von Macht und Schwäche gegründeten Sittlichkeit. mehr dazu
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