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Neuigkeiten

Als Rätselbuch …

… bezeichnet Thomas Meyer in seiner ausführlichen, gerade in der »Süddeutschen« erschienenen Rezension Leo Strauss’ berühmtes Werk »Naturrecht und Geschichte«: »Denn bei Strauss, das lässt ihn bis heute bei vielen gefährlich erscheinen (…), ist nichts so, wie es auf den ersten Blick scheint.« Meyer nennt Strauss den vielleicht letzten Philosophen, der an der Sprengung der Moderne gearbeitet habe, die er als einen Irrweg begriff, weil sie von der klassischen Philosophie weggeführt habe: »Wer mit und gegen Strauss denkt, der schärft die Sinne für die Zumutungen von Gedanken.« Und er empfiehlt das Nachwort des Herausgebers, Heinrich Meier, als »die erste wirklich adäquate Deutung des Buches«.

16.11.2022
Demokratie braucht Streitkultur

Die Streitkultur ist ein grundlegendes Demokratieprinzip, und doch stellt sich gerade dieser Tage wieder die Frage, wie konfliktfähig Demokratie überhaupt ist, wie viel Konflikt sie als politisches System zu ertragen imstande ist, gerade auch im Hinblick auf die Souveränität des Einzelnen. Jean Yhee geht diesen Fragen in seinem Band »Konfliktfähig – Die politische Streitkultur in Nietzsches Spinoza-Rezeption« nach. Seine Analyse von Nietzsches Auseinandersetzung mit Spinozas Denken und den daraus entstehenden Motivationen und Denkanstößen macht deutlich, dass Demokratie eine rege Streitkultur braucht, um zu funktionieren, um sich zu erneuern und um geschätzt zu werden. Kartoniert. 310 Seiten. 

15.11.2022
Von Fake News zur ›Großen Lüge‹

»Die wirksamsten Lügen sind jene, die die Wahrheit in sich tragen«, stellt Slavoj Žižek in seinem Beitrag zu dem gerade erschienenen und höchst aktuellen Band Fakten und Verunsicherung fest. Jenseits der binären Unterscheidung zwischen Tatsachen und klar davon abzugrenzenden Fiktionen loten die Essays in diesem Band die Frage nach der Bedeutung von Fakten in Politik, Medien und Kunst und Literatur neu aus. Denn nicht nur aktuelle Debatten über den Krieg, den Klimawandel oder die Covid-19-Pandemie werden von einem diffusen Gefühl der Verunsicherung über den Status von Wahrheit, Wirklichkeit und Faktizität begleitet. Mit Beiträgen von Slavoj Žižek, Oswald Egger, Elisabeth Bronfen, Kathrin Röggla, Peter Waterhouse, Dirk Baecker u.a. Blaue Reihe. 385 Seiten. Kartoniert. 26,90 Euro. 

11.11.2022
Protest gegen das »Satzungenpapsttum«

Johann Gottfried Herder hat mit seiner Metakritik zur Kritik der reinen Vernunft eine scharfe und umfangreiche Kritik von Kants theoretischem Hauptwerk verfasst, die – lange vergessen – nun in einer vorzüglich eingeleiteten Ausgabe in der »Philosophischen Bibliothek« wieder vorliegt. Sie zeigt, dass Herders Ablehnung von Kants kritischer Transzendentalphilosophie in einer eigenständigen Metaphysik und Erkenntnistheorie begründet liegt, die es zu entdecken gilt: neben dem sprachgewaltigen und lebendigen Schreibstil Herders, der ihn zu einem exzellenten philosophischen Schriftsteller macht. PhB 760. Herausgegeben von Martin Bojda und Holger Gutschmidt. LXXVIII, 338 Seiten. Leinen. 68,00 Euro. 

27.10.2022
Freies, harmonisches Leben als Bestimmung der Menschheit

Dass Karl Christian Friedrich Krause, einer der wirkmächtigsten Philosophen der klassischen deutschen Philosophie, heute kaum mehr bekannt ist, muss eigentlich erstaunen: Denn der kosmopolitische Denker, frühe Verteidiger von Frauen- und Kinderrechten und Vordenker einer kritischen Gesellschaftstheorie hinterließ ein umfassendes und verblüffend zeitgemäßes philosophisches Werk. Eines seiner wichtigsten Bücher, Das Urbild der Menschheit, liegt nun in einer vorzüglich eingeleiteten Ausgabe in der »Philosophischen Bibliothek« vor. PhB 756. Hg. von Benedikt Paul Göcke und Johannes Seidel. CXVIII, 442 Seiten. Leinen. 78,00 Euro. 

27.10.2022