Neuigkeiten
Editorische Großtat
August Boeckhs Vorlesung über »Encyklopädie der Philologie« (gehalten von 1809 bis 1865) ist eine der bedeutendsten und wirkungsmächtigsten philologischen Fachenzyklopädien. Boeckh konzipiert hier die Philologie erstmals als »Alterthumswissenschaft« und Metatheorie aller philologisch-historischen Wissenschaften und begründet gleichsam den Gegenstandsbereich der Alten Geschichte. Wie die nicht abreißende Rezeptionsgeschichte zeigt, verfügt der Text bis heute über eine ungebrochen fortwirkende Strahlkraft und Faszination. Nun liegt die »Encyklopädie« erstmals in einer historisch-kritischen Ausgabe vor: Christiane Hackel hat in jahrelanger Arbeit Boeckhs ursprüngliches Vorlesungsmanuskript sowie sämtliche Beilagen, Randbemerkungen und Zettel mustergültig ediert. 1.217 Seiten in 3 Bden. Mit einer Einleitung, Kommentar und Personenglossar. Leinen. 248,00 Euro.
Meisterstück
Der Begriff des Absoluten gehört von Beginn an zu den fundamentalen Begriffen der Philosophie. Hegel war sogar der Meinung, die Philosophiegeschichte sei »die Geschichte der Entdeckung der Gedanken über das Absolute, das ihr Gegenstand ist«. Der schmale Band, den Christian Krijnen jetzt unter dem Titel Das Absolute. Ein Essay über Einheit vorgelegt hat, behandelt also das philosophische Problem par excellence: allerdings nicht in Form einer umständlichen Abhandlung, sondern als kurzgefasstes, in 128 Paragraphen gegliedertes Meisterstück. Blaue Reihe. 113 Seiten. Kartoniert. 19,90 Euro.
Neuer Kant-Kommentar
In der »Grundlegung zur Metaphysik der Sitten« von 1785 bietet Kant eine neue Konzeption der Moralphilosophie, die keine ernsthafte Beschäftigung mit Ethik seither mehr ignorieren kann. Klaus Steigleder hat dazu einen durchlaufenden Kommentar verfasst, wie er ihn »gerne zur Hand gehabt hätte, als ich während meines Studiums zum ersten Mal die ›Grundlegung‹ zu lesen versucht habe«. In seinem Buch, das begleitend zur Studienausgabe PhB 519 angelegt ist, geht er den Kant’schen Text Abschnitt für Abschnitt, oft aber auch in kleineren Einheiten durch und nicht über das hinweg, was schwierig ist. Der Kommentar ist so geschrieben, dass er sich sowohl als zusammenhängender Text lesen als auch als Verständnishilfe zu einzelnen Stellen heranziehen lässt. PhB 770. 232 Seiten. Kartoniert. 19,90 Euro.
Die Sache der Logik
Der junge Karl Marx hatte 1843 kritisiert, Hegel interessiere sich nur für die Sache der Logik, jedoch nicht für die Logik der Sache. Was aber ist eigentlich die Sache der »Wissenschaft der Logik«? Und wie verhält sie sich zur Logik der Sache in der Realität der Natur und des Geistes? In seinem neuen Buch Die Sache der Logik zeigt Andreas Arndt, dass Hegel die Logik der Sache keineswegs, wie Marx meinte, der Sache der Logik aufgeopfert hat. Vielmehr hat er in der »Wissenschaft der Logik« selbst begründet, weshalb die logischen Bestimmungen in der Realität nur gebrochen erscheinen und diese Realität daher auch nicht aus der Logik ableitbar ist. Blaue Reihe. 287 Seiten. Kartoniert. 26,90 Euro.
Neuer Stekeler-Kommentar "Hegels Realphilosophie"
Hegels »Enzyklopädie der philosophischen Wissenschaften« (1817, 1827 u. 1830) ist eines der einflussreichsten Werke der philosophischen Weltliteratur. Im Zentrum steht die Kritik an jeder metaphysischen Weltbetrachtung, sowohl der traditionellen Theologie als auch der sich als wissenschaftlich verstehenden Aufklärung. An deren Stelle setzt Hegel eine umfassende Klärung des Naturbegriffs und eine vollständige Verweltlichung des Geistes. In seinem neuen Kommentar Hegels Realphilosophie zur Idee der Natur und des Geistes in der »Enzyklopädie«, der wie immer auch den Hegel’schen Text enthält, zeigt Pirmin Stekeler, wie zukunftsweisend Hegels Beiträge eigentlich sind und dass sie von der »philosophy of mind« noch kaum eingeholt wurden. PhB 762. 1.196 Seiten. Leinen. 98,00 Euro.