Fehler gefunden?
Erweiterte Suche
English Deutsch

Zeitschrift für Kulturphilosophie 2007/1: Fortschritt in den Kulturwissenschaften?


Zeitschrift für Kulturphilosophie (ZKph) 2007/1. 2007. 194 Seiten.
2366075920071. eJournal (PDF)
DOI: https://doi.org/10.28937/ZKph-2007-1
EUR 44,00


Im Buch blättern

Abstracts

Konersmann, Ralf; Krois, John Michael; Westerkamp, Dirk: Editorial.

Konersmann, Ralf; Krois, John Michael; Westerkamp, Dirk: Fortschritt in den Kulturwissenschaften?

Mattenklott, Gert: Was heißt Fortschritt in den Kulturwissenschaften?

Die Leitfrage des Beitrags gilt Konzeptionen von Entwicklung und Fortschritt in einigen exemplarischen Beiträgen zur Kulturgeschichtsschreibung aus dem 19. und 20. Jahrhundert: Theodor Mommsen, Andrea Carandini, Max Weber, Isaiah Berlin. In welchem Verhältnis stehen derartige Konzeptionen zum epistemologischen Selbstverständnis der Wissenschaftler im Rahmen von Wissenschaftstheorie und -geschichte? In kritischer Auseinandersetzung mit diesen Beispielen wird Ernst Cassirers Modell von Geschichtsschreibung als einer kulturelle Handlungswissenschaft zur Diskussion gestellt.

Schnädelbach, Herbert: Sprache als Thema und Medium der Philosophie.

Wenn heute von »postanalytischer Philosophie« die Rede ist, scheint die Wendung zur Sprache (linguistic turn), die die Analytische Philosophie seit Russell und Wittgenstein vollzogen hatte, zurückgenommen und widerrufen zu sein, und in der Tat gewinnt der Rekurs auf »reine«, d.h. prälogische und vorsprachliche Bewußtseinstatsachen neue Attraktivität. Demgegenüber ist darauf zu bestehen, daß zumindest für die Philosophie die Sprache nicht nur das primäre Thema, sondern zugleich das unhintergehbare Medium ist, was man vor allem durch die Kritik am traditionell instrumentellen Sprachverständnis zeigen kann, die bis auf Herder und Humboldt zurückgeht. Das analytische Philosophieprojekt bleibt dann auch nach seiner imponierenden Selbstkritik als ein sprachkritisches Programm aktuell – als ein unentbehrlicher Aspekt philosophischer Aufklärung.

Schwemmer, Oswald: Technologien des Geistes. Zur Medialität der symbolischen Formen

Als »Technologien des Geistes« lassen sich die verschiedenen Weisen verstehen, in denen die symbolischen Medien der Artikulation genutzt werden. Diese Medien sind kulturelle Gegebenheiten, deren innere Struktur in all unsere Artikulationsleistungen – in unsere Gefühle, Wahrnehmungen und Gedanken – eingeht. Versteht man in dieser Sicht unsere geistigen Leistungen als ein dynamisches Wechselverhältnis zwischen dem symbolischen Repertoire einer Kultur und dem individuellen Verhalten zu diesem Repertoire in unserer Artikulationsarbeit, dann können wir »Geist« nur erforschen, wenn wir die Kultur, in der er sich formt, zur Kenntnis genommen haben.

Fluck, Winfried: Die Kulturwissenschaft und die Pluralisierung von Anerkennungsansprüchen.

Kultur ist in modernen westlichen Gesellschaften zum Instrument einer Ausweitung von Geltungs- und Anerkennungsansprüchen geworden. Bereits Tocqueville hatte erkannt, daß mit dem Gleichheitspostulat moderner Gesellschaften auch das Problem einer Unterscheidung von anderen entsteht und damit eine Suche nach neuen Quellen der Anerkennung in Gang gesetzt wird. Kulturelle Formen haben sich dafür als besonders brauchbar erwiesen und die Kulturwissenschaft – insbesondere in ihrer angelsächsischen cultural studies-Variante – scheint ihre Aufgabe zunehmend darin zu sehen, dieser Pluralisierung Rechnung zu tragen. Dabei läuft sie Gefahr, gesellschaftliche Prozesse der Ausdifferenzierung lediglich nachzuvollziehen und sie unter der Hand zur stillschweigenden Norm zu erheben, anstatt sie zu reflektieren.

Recki, Birgit: Ideen, Geschichte, Geist. Was die Kulturwissenschaft von Ernst Cassirer lernen könnte

Ritter, Henning: Kulturen der Wissenschaft. Ralf Konersmann im Gespräch mit Henning Ritter

Władysław Tatarkiewicz (1886–1980).

Tatarkiewicz, Władysław: Über die Vollkommenheit.

Konersmann, Ralf: Säkularisierung als Sonderweg. Wiederholte Spiegelungen zwischen Religions- und Kulturkritik. Thomas M. Schmidt / Matthias Lutz- Bachmann (Hrsg.), Religion und Kulturkritik, Darmstadt, Wissenschaftliche Buchgesellschaft 2006, 150 S.

Kertscher, Jens: Kunst als Organon der Medienphilosophie? Dieter Mersch führt in die Medientheorien ein. Dieter Mersch, Medientheorien zur Einführung, Hamburg, Junius Verlag 2006, 250 S.

Alloa, Emmanuel: Begriffe retten. J. Rüsen spricht über »Bildung«, »Identität«, »Humanismus« und »Geist«. Jörn Rüsen, Kultur macht Sinn. Orientierung zwischen Gestern und Morgen, Köln, Böhlau 2006, 269 S.

Clemens, Manuel: Netzwerke des Subjekts. Andreas Reckwitz erfaßt die Ungedachte Tiefendimension. Andreas Reckwitz, Das hybride Subjekt. Eine Theorie der Subjektkulturen von der bürgerlichen Moderne zur Postmoderne, Weilerswist, Velbrück 2006, 704 S.