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Die Kulturwissenschaft und die Pluralisierung von Anerkennungsansprüchen


Zurück zum Heft: Zeitschrift für Kulturphilosophie 2007/1: Fortschritt in den Kulturwissenschaften?
DOI: 10.28937/2366075920071_6
EUR 14,90


Kultur ist in modernen westlichen Gesellschaften zum Instrument einer Ausweitung von Geltungs- und Anerkennungsansprüchen geworden. Bereits Tocqueville hatte erkannt, daß mit dem Gleichheitspostulat moderner Gesellschaften auch das Problem einer Unterscheidung von anderen entsteht und damit eine Suche nach neuen Quellen der Anerkennung in Gang gesetzt wird. Kulturelle Formen haben sich dafür als besonders brauchbar erwiesen und die Kulturwissenschaft – insbesondere in ihrer angelsächsischen cultural studies-Variante – scheint ihre Aufgabe zunehmend darin zu sehen, dieser Pluralisierung Rechnung zu tragen. Dabei läuft sie Gefahr, gesellschaftliche Prozesse der Ausdifferenzierung lediglich nachzuvollziehen und sie unter der Hand zur stillschweigenden Norm zu erheben, anstatt sie zu reflektieren.