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Reden an die deutsche Nation


Herausgegeben von Alexander Aichele
Philosophische Bibliothek 588. 2008. 254 Seiten.
978-3-7873-2045-5. E-Book (PDF)
DOI: 10.28937/978-3-7873-2045-5
EUR 17,99
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In den berühmten "Reden an die deutsche Nation" (1808) entwickelt Fichte das Ideal eines auf philosophische Prinzipien gegründeten Staates, dessen höchstes Ziel die allgemeine Erziehung seiner Mitglieder zur Sittlichkeit im gemeinschaftlichen Handeln darstellt. Fichte begründet die Notwendigkeit der Erhebung der Deutschen gegen Napoleon nicht aus der Einheit der nationalen Herkunft, sondern unter Hinweis auf einen fortschrittlicheren Begriff des Staates.

Mit seinen Berliner Reden an die deutsche Nation (1808), in denen er - unter den Augen der französischen Besatzer - dem Widerstand gegen Napoleon und dem erwachenden nationalen Bewußtsein in Deutschland eine philosophische Begründung lieferte, errang Fichte (nachdem ihm auf dem Felde der theoretischen Philosophie Schelling längst den Rang abgelaufen hatte) bei seinen Zeitgenossen noch einmal große Anerkennung und Achtung. Dabei begründet Fichte die Notwendigkeit der Erhebung der Deutschen gegen Napoleon nicht etwa aus der Einheit der nationalen Herkunft, sondern aus dem philosophischen Begriff eines fortschrittlicheren Staates.

In den Augen vieler Kritiker aus späterer Zeit "haben die erfolgreichen Reden den Nachruhm des Philosophen eher verdunkelt - vor allem im Ausland. Daran ist freilich in erster Linie die Benutzung der Reden durch den deutschen Nationalsozialismus des 20. Jahrhunderts schuld - ein Beispiel für den Mißbrauch eines 'Klassikers'. Denn Fichte verkündet weniger politischen Nationalismus als eine moralischkulturelle Sendung der Deutschen [...]. Zeitgenossen wie Goethe, Jean Paul und Tieck waren davon nicht unbeeindruckt - die Gegenwart ist hoffentlich darüber hinweg." (Ludwig Siep).

Die Neuausgabe der Reden an die deutsche Nation in der 'Philosophischen Bibliothek' aus Anlass der zweihundertjährigen Wiederkehr des Datums der Erstpublikation bietet den Text nach der textkritischen Edition von Reinhard Lauth mit einer neuen Einführung von Alexander Aichele zur heutigen Beurteilung der Schrift.
Die Neuauflage der 'Reden an die deutsche Nation' ist mit einer Einleitung von Alexander Aichele vorzüglich eingeführt, die die 'Reden' in Fichtes Philosophie einordnet, den zeitgenössischen Hintergrund und Rezeptionsgeschichte erörtert. Gerade aus heutiger Sicht, die philosophische und politische Prinzipien vertritt, die im deutlichen Kontrast zu Fichtes Auffassungen stehen, lohnt eine (erneute) Lektüre der 'Reden'.
Prof. Dr. Dietmar Herz

Die Berliner Reden Fichtes bilden ein wichtiges Kapitel der Einheitsbestrebungen der Deutschen, die vor 20 Jahren mit der Vereinigung von Ost- und Westdeutschland einen Endpunkt markierte. Die erfolgreichen Reden haben den Nachruhm des Philosophen wegen der Nazi- Zeit verdunkelt - vor allem im Ausland. Dabei verkündet Fichte keinen politischen Nationalismus. Er beeindruckte Zeitgenossen wie Goethe, Jean Paul und Tieck - die Neuausgabe in der Philosophischen Bibliothek des Meiner-Verlages ist ein Muss im Jahr der deutschen Einheit.
Kölner Stadtanzeiger 23.2.2009

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