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Musikästhetik für den Homo oeconomicus

Adam Smith über Gefühle, Markt und Musik


Zurück zum Heft: Zeitschrift für Ästhetik und Allgemeine Kunstwissenschaft Band 58. Heft 1
DOI: https://doi.org/10.28937/1000106213
EUR 14,90


Autonome Musik ist nur als Ware denkbar. Diese treffende Einsicht liegt bereits der Musikästhetik Adam Smiths zugrunde, darf jedoch nicht missverstanden werden als ein auf die Musik gerichteter ökonomischer Determinismus. Vielmehr unterliegt Smiths ökonomische Theorie selbst in hohem Maße einer Ästhetisierung. Beide Ebenen, Ästhetik und Ökonomie, sind strukturell aneinander gekoppelt. Besonders deutlich wird dies an Smiths musikästhetischen Überlegungen. Er unterscheidet strikt zwischen Vokal- und Instrumentalmusik, wobei die Vokalmusik durch die Kommunikation von Sympathierelationen charakterisiert ist, während die Instrumentalmusik lediglich sich selbst kommuniziert, also autonom ist und damit der Denkfigur der unsichtbaren Hand entspricht, die in der Instrumentalmusik tatsächlich ihren präzisesten Ausdruck findet.

Autonomous music is conceivable only as a commodity. This striking insight is already underlying Adam Smith’s aesthetics of music, but it should not be misunderstood as an economic determinism on music. Rather, Smith’s economic theory itself is subject of aestheticisation. Both levels, aesthetics and economics, are structurally coupled. This is particularly evident in Smith’s musical-aesthetic considerations. He distinguishes clearly between vocal and instrumental music. While vocal music is characterised by the communication of relations of sympathy, instrumental music communicates only itself and is therefore autonomous. Thus it corresponds to the figure of the invisible hand, which actually has its most precise expression in instrumental music.