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Flüchtig Oder Dauerhaft?

Materialität und Medialität der Schrift am Beispiel von E.T.A. Hoffmanns Lebens-Ansichten des Katers Murr


Zurück zum Heft: Zeitschrift für Ästhetik und Allgemeine Kunstwissenschaft Band 54. Heft 1
DOI: https://doi.org/10.28937/1000106153
EUR 14,90


Mein Artikel thematisiert die Bedeutung der Materialität von Sprache und Schrift für das Verständnis von Literatur und untersucht das Zusammenspiel von Materialität und Medialität unter poietischen Aspekten. Anhand von E.T.A. Hoffmanns Lebens-Ansichten des Katers Murr wird exemplarisch gezeigt, wie Literatur durch neue Schreibverfahren auf technische Umwälzungen in der Bücherproduktion und auf damit zusammenhängende juristische Debatten antwortet. Hoffmanns Roman wird als intertextuelle Auseinandersetzung mit Johann Gottlieb Fichtes Beweis der Unrechtmäßigkeit des Büchernachdrucks gelesen, der die juristische Diskussion über geistiges und materielles Eigentum um 1800 maßgeblich bestimmte. Hoffmann differenziert Fichtes Vorschlag über materielle und mediale Anteile am Eigentum aus und entwickelt aus dem Zusammenspiel von Materialität und Medialität ein neues Schreibverfahren.

This article points out the significance of the materiality of written language for the understanding of literature and aspects of poiesis. For this purpose it is necessary to consider the interaction of materiality and mediality from a general point of view. Reading E.T.A. Hoffmann’s novel »Lebens-Ansichten des Katers Murr« (The Life and Opinions of the Tomcat Murr), this paper explores how literature reacts to technical changes in the production of books and subsequent juridical debates. I read the novel as an intertextual play in reaction to an article by Johann Gottlieb Fichte on literary property (»Beweis der Unrechtmäßigkeit des Büchernachdrucks«). In trying to work through Fichte’s proposals concerning materiality and mediality, Hoffmann generates a new style of writing.