Fehler gefunden?
Erweiterte Suche
English Deutsch

Zur immanenten Polarität bürgerlicher Geschichtstheorie


Zurück zum Heft: Exit! Krise und Kritik der Warengesellschaft
DOI: 10.28937/9783987373381_8
EUR 6,90


Jan Luschach ist es in seinem Beitrag »Zur immanenten Polarität bürgerlicher Geschichtstheorie« darum zu tun, einige Grundannahmen der modernen Geschichtstheorie, wie sie im 19. Jahrhundert in Hegels Fortschrittsmetaphysik einerseits und dem sogenannten Historismus andererseits ihren Niederschlag gefunden haben, aus einer wert-abspaltungs-kritischen Perspektive zu problematisieren. Dabei soll aufgezeigt werden, dass sich beide Theorieansätze im Rahmen derselben Denkform bewegen und in ihr jeweils nur die entgegengesetzten Pole von ›Begriff‹ und ›Anschauung‹ besetzen. Kann Hegels teleologische und ontologische Geschichtsphilosophie als eine Verselbständigung des Begriffs gewertet werden, der von seinem Gegenstand völlig unberührt bleibt, so geriert sich die historistische Geschichtsauffassung als besonders gegenstandsnah, erweist sich jedoch als eine bloße Hypostase von geschichtlicher Kontingenz. Sie verliert sich im Erkenntnismodus einer reinen Anschauung und Intuition, der eine kritische Begriffsbildung verunmöglicht. In Rekurs auf Robert Kurz Überlegungen zur Geschichte als einer ›Geschichte von Fetischverhältnissen‹, die zuerst in seinen Texten zur »Geschichte als Aporie«38 entfaltet wurden, sollen gegen diese falschen Alternativen die Fragen nach Kontinuität und Diskontinuität, Gemeinsamkeiten und Differenzen kapitalistischer und vormoderner Verhältnisse diskutiert werden.