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Wahrnehmung ≠ Form. Konrad Fiedler und das Prinzip Arabeske


Zurück zum Heft: Zeitschrift für Ästhetik und Allgemeine Kunstwissenschaft Band 67. Heft 1
DOI: 10.28937/9783787343089_6
EUR 16,90


Ausgehend von Konrad Fiedlers Theorie des menschlichen Sehens gilt dieser Aufsatz dem Unterschied zwischen Wahrnehmung und Form am Beispiel der Arabeske. Um Phänomene der Wirklichkeit genauer zu erfassen und das Sehen selbst
zu erhellen, wird hier auf die Strukturierungsf ähigkeit der Arabeske rekurriert. Bei Fiedler ist in diesem Kontext der Begriff der Ausdrucksbewegung zentral. Diese ist in seinen Augen ein kreativer Prozess, in dem die künstlerische Aneignung
von Wirklichkeit eine Entwicklung erf ährt. Diese kann sie laut Fiedler nur über die künstlerische Tätigkeit erfahren, die sich aus dem Zusammenspiel von Auge und Hand – visueller Kognition und manueller Fertigkeit – ergibt. Das Resultat
ist ein Sichtbares, das anders verfasst ist als die optisch sichtbare Natur. Das künstlerische Werk erlangt über das Spiegeln der Realität hinausgehend einen Grad der Autonomie. Es scheint möglich, Fiedlers Zugang zu Wahrnehmungsvorgängen
in der Kunst in die Tradition der Arabeske als Reflexionsform von Wirklichkeit einzuordnen. In Fiedlers Theorie gibt es analoge Ansätze des Denkens.