Fehler gefunden?
Erweiterte Suche
English Deutsch

Versuch einer neuen Theorie des menschlichen Vorstellungsvermögens. Teilband 2

Zweites und Drittes Buch. Anmerkungen. Register


Herausgegeben von Ernst-Otto Onnasch
Philosophische Bibliothek 599b. 2012. Mit einer Einleitung und Anmerkungen herausgegeben von Ernst-Otto Onnasch. X, 405 Seiten.
978-3-7873-1998-5. E-Book (PDF)
DOI: 10.28937/978-3-7873-1998-5
EUR 49,99
Beachten Sie vor dem Kauf die Hinweise zu den Nutzungsrechten und Formaten!


Im Buch blättern
Karl Leonhard Reinholds 'Versuch einer neuen Theorie des menschlichen Vorstellungsvermögens' (1789) ist aufgegliedert in eine lange Vorrede und drei Bücher. In der Vorrede und im ersten Buch stellt der Autor die epochale Bedeutung der kritischen Philosophie heraus. Im zweiten Buch folgt die eigentliche Theorie des Vorstellungsvermögens, von der aus im dritten Buch Kants wichtigste Entdeckungen in der 'Kritik der reinen Vernunft', nämlich die Unterscheidung von Sinnlichkeit, Verstand und Vernunft, neu dargestellt werden. Hier liefert Reinhold eine eigene und höchst originelle Ableitung der Kategorien und der Ideen.

Bereits mit seinen populären 'Briefen über die Kantische Philosophie' (1786/87) traf Reinhold den Nerv der Zeit und setzte damit die kritische Philosophie Kants für ein breiteres Publikum auf die philosophische Agenda. Nur wenige der Zeitgenossen lasen Kant im Original, die meisten bezogen ihr Urteil über Kant aus Reinholds 'Briefen'. Der 'Versuch einer neuen Theorie des menschlichen Vorstellungsvermögens 'ist dann sein erstes großes theoretisches Werk mit eigenem Anspruch. Reinhold präsentiert es als einen Versuch, die kritische Philosophie auf der Grundlage des Vorstellungsvermögens allgemein verständlich zu machen.

Karl Leonhard Reinhold (1757-1823) trifft mit seinen populären "Briefen über die Kantische Philosophie" (1786-1787) haarscharf den Nerv der Zeit und setzt damit die kritische Philosophie Kants für ein breiteres Publikum auf die philosophische Agenda. Der Versuch einer neuen Theorie des menschlichen Vorstellungsvermögens (1789) ist sein erstes großes theoretisches Werk. Reinhold präsentiert es als einen Versuch, die kritische Philosophie auf der Grundlage des Vorstellungsvermögens allgemeiner verständlich zu machen. Zugleich ist auch bereits beabsichtigt, für die an sich richtigen Resultate der kritischen Philosophie die von Kant selbst nicht gelieferte Begründung zu finden. Daraus entwickelt sich ab 1791 Reinholds Elementarphilosophie, für die die kritische Philosophie (seiner Ansicht nach) nur noch Propädeutik ist.

Reinholds Versuch besteht, neben einer langen "Vorrede", aus drei Büchern. In der "Vorrede" und im ersten Buch stellt der Autor die epochale Bedeutung der kritischen Philosophie heraus. Im zweiten Buch folgt die eigentliche Theorie des Vorstellungsvermögens, von der aus im dritten Buch Kants wichtigste Entdeckungen in der Kritik der reinen Vernunft (1781, 1787), nämlich die Unterscheidung von Sinnlichkeit, Verstand und Vernunft, neu dargestellt werden. Hierbei liefert Reinhold u.a. eine eigene und höchst originelle Ableitung der Kategorien und der Ideen.
In seiner Einleitung beschreibt der Herausgeber Reinhold in seiner philosophischen Entwicklung hin zu einem eigenständigen Denker mit einer ganz eigenen philosophischen Agenda, die er allerdings auf eine sehr geschickte Weise mit dem philosophischen Anliegen Kants zu verbinden vermochte. Damit wird das überkommene Reinhold-Bild nuanciert: Reinholds Philosophie war alles andere als epigonal. Dies wirft ein anderes Licht auf die enorme Bedeutung Reinholds für die spätere Entwicklung des deutschen Idealismus.

Die erste neue Ausgabe des Versuchs bietet einen behutsam modernisierten Text, mit den Textvarianten der Vorpublikationen in verschiedenen Zeitschriften. Ein ausführlicher Kommentar erschließt den Text.
The recently published first volume, edited by Ernst-Otto Onnasch, is an outstanding contribution to the study of German philosophy in general. It contains a substantive introduction, with a review of several recent debates in the growing contemporary literature on Reinhold and this impact of his work in Jena. That volume also contains an outstanding set of explanatory notes, with a detailed bibliography and illuminating accounts of the numerous figures who play a key role in the thought of the period.
Karl Ameriks, University of Notre Dame

Onnasch kommt hier das Verdienst zu, Einfluß bzw. Wirkmächtigkeit externer, kontingenter Faktoren bewußt zu machen und über ihr Interdependenzverhältnis zu Philosophisch-systematischen Größen zu reflektieren. Der weiteren Reinholdforschung weist Onnasch den Weg, wenn er feststellt: 'solange es uns nicht gelingt, Reinholds eigenes philosophisches Interesse mit Blick auf seinen Umgang mit der kritischen Philosophie genauer zu bestimmen, so lange muß uns der Versuch letztendlich ein versiegeltes Buch bleiben'.
Philosophischer Literaturanzeiger 63,1 (2010)

Indem es Onnasch gelingt, Reinhold in philosophischer Hinsicht neu im Kontext seiner Zeit zu verorten, darf sein Kommentar als ein wichtiger Beitrag zur Aufklärung Reinholds philosophischer Ursprünge gelten, wodurch nicht zuletzt dessen 'Versuch' in einem neuen Licht erscheint.
Philosophische Rundschau 59/2 (2012)

Nutzungsrechte in der eLibrary: Online lesen, unbegrenzt Texte herauskopieren, Volltext durchsuchen, Markieren, Notizen und Lesezeichen anlegen, Druck und Download (inkl. Wasserzeichen). Das eBook darf nur zu persönlichen Zwecken genutzt werden und nicht weiterverbreitet werden. Zuwiderhandlung ist strafbar. » Weitere Infos zur eLibrary.

Beachten Sie auch folgende Titel:

Beiträge zur Berichtigung bisheriger Mißverständnisse der Philosophen (II)
Reinhold, Karl Leonhard

Beiträge zur Berichtigung bisheriger Mißverständnisse der Philosophen (II)