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Perspektivismus

Neue Beiträge aus der Erkenntnistheorie, Hermeneutik und Ethik


Herausgegeben von Hartmut von Sass
Blaue Reihe. 2018. 287 Seiten.
978-3-7873-3533-3. E-Book (PDF)
DOI: 10.28937/978-3-7873-3533-6
EUR 17,99


Auch als ePub (ISBN: 9783787336890) über unsere » Handelspartner verfügbar!

Obwohl der Perspektivismus als Etikett häufig anzutreffen ist, bemühen sich nur wenige Arbeiten um eine Ausarbeitung dieser Position. Genau dies ist das Anliegen dieses Band, in dem im Gespräch mit klassischen Autoren, aber auch zeitgenössischen Debatten den Perspektiven auf die Perspektive nachgedacht wird.
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Dass alles eine Frage der Perspektive sei, scheint selbst kaum mehr eine Frage der Perspektive zu sein. Die Vorschussplausibilität dieser Position verdeckt jedoch die Differenzen innerhalb des Perspektivismus. Zum einen kann damit die Gebundenheit unserer Sichtweisen gemeint sein, die je nach Standort wechseln; zum anderen kann zum Ausdruck gebracht werden, dass unterschiedliche Annahmen, Interessen oder Ziele dazu führen, ‚denselben‘ Gegenstand unterschiedlich zu betrachten; zudem haben wir es mit oft divergenten, ja unvereinbaren Überzeugungen zu tun, wie in einer bestimmten Situation zu handeln ist. Es lassen sich demnach verschiedene Versionen des Perspektivismus unterscheiden: eine epistemische, die die Unhintergehbarkeit der Perspektive verdeutlicht, zumal ohne sie gar nichts zu erkennen wäre; eine hermeneutische, die unterstreicht, dass ein Gegenstand nicht selbst bestimmt, wie er verstanden werden könnte; und eine moralische, die den Konflikt zwischen Überzeugungen und Werten verarbeitet. Lässt sich trotz dieser Differenzen eine einheitliche Position formulieren, die das Etikett des Perspektivischen verdient? Liegen hierin womöglich Chancen, die Alternative zwischen relativistischen und realistischen Positionen zu unterlaufen? Und diese Alternative ließe sich selbst noch einmal auf den Perspektivismus anwenden: Ist das Perspektivische eine Eigenschaft der betrachteten Gegenstände oder verdankt es sich unseres Zugriffs auf sie? Und wie steht es um die Grenzen des Perspektivismus: Wo und wann beendet das uns ganz Gewisse den Pluralismus perspektivischer Offenheit? Könnte man nicht zuletzt gar der Perspektivlosigkeit etwas abgewinnen? Mit Beiträgen von Christine Abbt, Johanna Breidenbach, Lisa Heller, Andreas Mauz, David Lauer, Anton Leist, Hartmut von Sass, Niko Strobach, Jakob Tanner, Holm Tetens, Dieter Thomä, David Weberman, Markus Wild und Véronique Zanetti.
„ein sehr bedeutender Beitrag zur Philosophie, an dem niemand, der zum Perspektivismus oder benachbarten Themen, Realismus und Relativismus, arbeitet, vorbeikommen kann. Man lernt durch gut aufeinander abgestimmte Aufsätze – die zusammen eine Mischform aus theoretischen Überlegungen zum Perspektivismus und angewandtem Perspektivismus bilden – sukzessiv neue interessante Aspekte der Perspektivität kennen: Die Lektüre kann insgesamt sicher sehr empfohlen werden.“

Michael Lewin in Philosophische Rundschau 68/1, S. 63-69.

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