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Die operativen Ontologien der Kulturtechnik


Zurück zum Heft: ZMK Zeitschrift für Medien- und Kulturforschung 8/2/2017: Operative Ontologien
DOI: https://doi.org/10.28937/1000107975
EUR 0,00


Im Rahmen der technikphilosophischen, ethnologischen wie auch medien- und kulturwissenschaftlichen Debatte über die Handlungsmacht der Dinge ist es zu einer Konjunktur von Ontologien gekommen, die jedoch das traditionelle Konzept der Ontologie dekonstruiert bzw. verschiebt. Der Beitrag folgt dieser Verschiebung der Ontologie, die Medien und mediale Artefakte nicht mehr als Substanzen denkt, sondern als Verkettungen von Praktiken und Operationen, die diese Medien-Dinge allererst generieren. Nach ›operativen Ontologien‹ zu fragen bedeutet, nach den konkreten ontischen Operationen zu fragen, die allererst ontologische Unterscheidungen hervorbringen – z. B. zwischen Form und Materie, Bild und Gegenstand, Ding und Prozess, Figur und Grund. Diese ontischen Operationen bilden den Kern dessen, was man Kulturtechniken nennt. Anhand von beispielhaften Hybridobjekten aus dem Bereich der material culture des späten Mittelalters und der frühen Neuzeit zeigt der Beitrag, wie dies konkret zu verstehen ist.
The debate on the agency of objects, lead by philosophy, ethnology as well as cultural and media studies, has triggered a boom of ontologies, deconstructing the traditional concept of ontology. The contribution follows this shift of ontology, which no longer conceives of the media and media artifacts as substances, but as concatenations of practices and operations that are generated by media objects in the first place. To ask for ‘operational ontologies’ means to ask for the concrete ontical operations which first of all produce onto- logical distinctions – e. g. between form and matter, image and object, thing and process, figure and background. These ontical operations form the core of what we call cultural techniques. The contribution illustrates and explains this thesis with reference to hybrid objects from the material culture of the late Middle Ages and Early Modernity.