Bild und Vorstellung von Kultur hängen in hohem Maße davon ab, was wir unter anderem als Kunst wahrnehmen, auswählen und institutionalisieren. Dies ist einer der Bausteine der Konzeption von Kultur. Als anerkannte Ware mit geradezu transzendentalen Fähigkeiten, und damit unvergleichbar und fern von jeglicher anderen Art von Gütern, ist die Kunst erfolgreich darin, eine ganz auf sie ausgerichtete globale Kunstwelt zu bespielen. Das Abwesende zu verhandeln bedeutet in diesem Zusammenhang den Wunsch nach der Inszenierung eines Systems der Verklärung jenseits des Trivialen der Warenwelt, nach der Begegnung mit dem Schöpferischen. Somit sind die Mechanismen der Institutionalisierung innerhalb der Strukturen des Kunstbetriebs, wie wir ihn heute erfahren, das essentielle Vehikel dieser Verhandlungen. Dementsprechend sollen im vorliegenden Essay ebendieses System wie dessen Strukturen der Geltendmachung von künstlerischen Positionen als auch von Diskurs benannt werden, um schließlich den Status des »Schocks« als Thema wie auch soziale Form zu verstehen, wie dieser gleichsam Eingang in die Verhandlungen um »Weihung« im heutigen globalen Kunstbetrieb gefunden hat.
The image and imagining of culture are highly dependent on what we perceive, choose and institutionalize as art, as one of the building bricks in culture’s conception. As approved commodity with literally transcendent powers, art, thus incomparable and beyond any other kind of good, succeeded in serving an entire, increasingly globalized art world. Negotiating the absent, in this regard, is the wish for and the enactment of a system of transfiguration beyond the trivial of the good, encountering the “tracing” of creation. In this context, mechanisms of institutionalization within the structures of the art industry, as we are facing it nowadays, are the essential vehicle of these negotiations. Hence, in the present essay, that system and its structures of enforcement of artistic positions and discourse shall be denominated in order to comprehend the status of shock as subject and artistic as well as societal form which equally has found entrance to the negotiations of common “consecration” within the by now global “Kunstbetrieb.”
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- | Kapitel kaufen Burkhard Liebsch: Perspektivität, Pluralität, geteilte Welt - Ästhetik, Politik und menschliche Sensibilisierbarkeit in der Philosophie Jacques Rancières11
- | Kapitel kaufen René Boomkens: Smile or Die! On the Future of Cultural Studies39
- | Kapitel kaufen René Thun: Kant und König über Schönheit - Eine sprachphilosophische Überlegung57
- | Kapitel kaufen Birgit Mersmann: Ekphratische Schichtarbeit und die Ikonoklasmen der Übermalung in Heiner Müllers Bildbeschreibung71
- | Kapitel kaufen Stephanie Marchal: Julius Meier-Graefe und die plurale Logik der Bilder97
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- | Kapitel kaufen Gunnar Hindrichs: Die Autonomie des Klangs – Eine Philosophie der Musik, Frankfurt a. M.: Suhrkamp 2014. 272 S. und Christian Grüny: Kunst des Übergangs – Philosophische Konstellationen zur Musik, Weilerswist: Velbrück Wissenschaft 2014 (Richard Klein)151
- | Kapitel kaufen Romano Pocai: Philosophie, Kunst und Moderne – Überlegungen mit Hegel und Adorno, Berlin: Xenomoi Verlag 2014 (Harry Lehmann)160
- | Kapitel kaufen K. Ludwig Pfeiffer: Fiktion und Tatsächlichkeit – Momente und Modelle funktionaler Textgeschichte (= Sammlung Flandziu No 1), Hamburg: Shoebox House 2015 (Nicolas Pethes)164