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Mons aureus

Transformationen einer philosophischen Metapher


Zurück zum Heft: Archiv für Begriffsgeschichte. Band 60/61
DOI: 10.28937/9783787338597_4
EUR 16,90


Das Bild des »goldenen Berges« (mons aureus) geht zurück auf geographische Angaben und Beschreibungen, die in der Antike als glaubwürdig angesehen wurden. In der Literatur illustriert die Metapher das Bedeutungsspektrum von Reichtum, Wohlergehen, Überfluss und Glück, spricht aber auch Warnungen aus. Dagegen werden in den philosophischen Interpretationen (im Rahmen der griechisch-lateinisch-arabischen Rezeptionen der Aristotelica) vor allem Konstitutionsprobleme des Fiktiven, auch der entia rationis, thematisiert. Die Metapher exemplifiziert Objekte, die logisch möglich sind, aber nicht wirklich existieren. In der Philosophiegeschichte – bis in die aktuellen Analysen der non-existent objects hinein – wurdedas Bild des »goldenen Berges« daher stets mit der Frage verbunden, welche Instanzen wir als »wirklich«, »möglich« oder »unmöglich« rechtfertigen können. Als Beispiel spiegelt die Metapher die Transformationen, in denen sich das Wirklichkeitsverständnis der philosophischen Tradition wie in einem Prisma gebrochen hat.