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»Kritische Kritik« und »pathische Projektion«

Elemente des modernen Antisemitismus bei Bruno Bauer


Zurück zum Heft: Zeitschrift für kritische Theorie, Heft 50/51
EUR 6,90


Andreas Greiert untersucht das Werk Bruno Bauers als Musterbeispiel für den Umschlag wissenschaftlicher Rationalität in Irrationalität. Greiert geht von einem antithetischen Befund aus: Die Kritik am Antisemitismus gehört demnach genauso zur Moderne wie sein Fortbestehen in transformierter Gestalt, die sich an bürgerliche Wirtschaftsund Herrschaftsverhältnisse anpasst. Greiert vergegenwärtigt den Diskurs über das Judentum bei Hegel, Bauer und Marx. Er zeigt, wie sich Bauers ›dezidiert unvernünftiger‹ Hass auf die Juden ›dezidiert aufklärerisch‹ als wissenschaftliche Vernunft verkleidet hat. Bauer stilisierte das Ur-Christentum, das angeblich »noch nicht ›jüdisch‹ verfälscht [...]« gewesen sei, zu einem »sozialrevolutionären [...] Vorbild für die Gegenwart«. In diesem Manöver erkennt Greiert den Vorläufer gegenwärtiger Gestalten des Populismus.