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Irrungen und Wirrungen

Theorie und Praxis der experimentellen Ästhetik


Zurück zum Heft: Zeitschrift für Ästhetik und Allgemeine Kunstwissenschaft Band 57. Heft 2
DOI: https://doi.org/10.28937/1000107597
EUR 14,90


Die Analyse ästhetischer Phänomene mit naturwissenschaftlichen Methoden verschleiert in ihrem Resultat zuweilen die Problematik einer experimentellen Ästhetik. In der Studie zu Bill Violas Videoinstallation The Greeting konkretisiert sich exemplarisch die Diskrepanz von theoretischem Anspruch und experimenteller Wirklichkeit. Das hochgesteckte Ziel einer Aufschlüsselung der (emotional-ästhetischen) Rezeption von The Greeting folgt den Standards experimenteller/empirischer Forschung. Die entsprechende Datenlage aber bietet nicht nur bestätigende Korrelationen, sie überrascht und zugleich ernüchtert auch mit interpretativen Sackgassen und nötigt zur Revision der These. Mit geklärtem Rückblick auf das abgeschlossene Experiment und gezieltem Seitenblick auf verwandte Untersuchungen bestätigt sich der Verdacht, dass die Erprobung ästhetischer Erfahrung mit den Mitteln der Naturwissenschaft zwar aufschlussreich, aber ebenso limitiert ist.

The analysis of aesthetic phenomena using scientific methods sometimes conceals the difficulties of experimental aesthetics. In the study with Bill Viola’s videoinstallation The Greeting, the discrepancy of theoretical claim and experimental reality takes shape exemplarily. The ambitious aim of dissecting the (emotional-aesthetic) perception of The Greeting follows the standards of experimental/empirical research. The data, however, offers not only confirming correlations, but also unexpected findings and interpretive impasses that force a revision of the thesis. With a retrospective view on the completed experiment, the suspicion is confirmed that proving aesthetic experience with the means of the natural sciences is informative, but also limited.