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Im Wechselbad der Gefühle

Zur Emotionsvielfalt im filmischen Melodram – Eine Mikroanalyse


Zurück zum Heft: Zeitschrift für Ästhetik und Allgemeine Kunstwissenschaft Band 56. Heft 2
DOI: https://doi.org/10.28937/1000106181
EUR 14,90


In diesem Aufsatz untersuchen wir die erstaunliche Emotionsvielfalt des filmischen Melodrams. Mithilfe einer detaillierten Analyse einer tief bewegenden Szene aus dem Film 21 Grams von Alejandro Gonzáles Iñárritu versuchen wir, einem verkürzten Verständnis der emotionalen Wirkung dieses Genres entgegenzutreten. Melodramen lassen sich nicht auf Traurigkeit oder Mitleid reduzieren; sie gehen nicht auf in Tränenseligkeit. Vielmehr rühren die bewegenden Effekte des Melodrams gerade daher, dass es seine Betrachter in ein Wechselbad sehr unterschiedlicher Gefühle zu stürzen versteht.

In this article we investigate the astonishing variety of emotions evoked by filmic melodramas. Closely analyzing a deeply moving scene from Alejandro Gonzáles Grams, we criticize the limited view of the emotional effects of this genre. We show that melodramas elicit more than just sadness or pity; they cannot be reduced to their tear-jerking potential. Melodramas move their viewers precisely because they send them on a rollercoaster ride with ups and downs of very different emotions.