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Ich sehe was, was du nicht siehst – Zur Auflösung des Bildes


Zurück zum Heft: Zeitschrift für Ästhetik und Allgemeine Kunstwissenschaft Band 58. Heft 2
DOI: https://doi.org/10.28937/1000106219
EUR 14,90


Die Geschichte der Fotografie formiert sich nicht allein anhand der Vielfalt verschiedener Techniken und Materialien, Motive und Stile. Ein wesentlicher Teil dieser Geschichte sind wir selbst – als die Betrachter fotografischer Bilder. Denn das, was sich auf einer Fotografie sehen lässt, wird auf weitreichende Weise durch unsere eigenen Erwartungen und Annahmen über die Leistungskraft eben dieser Bilder geprägt. Zum Einsatz gelangen hierbei noch immer Techniken der Betrachtung, die sich bis in die Anfangsphase fotografischer Bildlichkeit zurückverfolgen lassen. Bildersehen wird hierbei als eine Handlung verständlich, die sich in doppelter Weise auf die Auflösung der Fotografie richtet: zunächst als Merkmal der Mikrostruktur des Bildes; schließlich aber als ein Effekt, der gerade diese Formen in ein bedeutungsloses Rauschen überführt.

The history of photography is more than just a variety of techniques, materials, motives and styles. We the spectators of photographs, also figure as a crucial part of that history. What can be perceived in a photograph is shaped in a far-reaching manner by our own expectations and assumptions of photography’s capacity to show us something. Thus we continue to make use of techniques of observation that were established in the medium’s formative years. Looking at these pictures can be seen as an operation that deals with a tension between resolution and decomposition. In the end, our interest in the microstructure of photographic imagery produces visual forms without any denotation.