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Grundzüge der Völkerpsychologie und Kulturwissenschaft


Herausgegeben von Klaus-Christian Köhnke
Philosophische Bibliothek 551. 2003. Herausgegeben und mit einer Einleitung versehen von Klaus Christian Köhnke. XLII, 290 Seiten. Unveränderter Print-on-Demand-Nachdruck der Auflage von 2003
978-3-7873-1632-8. Gebunden
EUR 30,00


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Der Band versammelt den ersten Programmaufsatz zu einer "Völkerpsychologie" (1851) und die drei grundlegenden Texte (1862, 1862, 1865) von Moritz Lazarus, die in ausführlich kommentierter Form erstmals wieder abgedruckt werden.

Auf Lazarus gehen alle Theorien des 'objektiven' Geistes zurück. Denn bei ihm wurde erstmals unter 'objektivem Geist' resp. 'objektiver Kultur' die Gesamtheit aller kulturellen Güter, Leistungen und Sachverhalte zum Thema der Philosophie. 'Kultur' meinte nun nicht mehr nur die 'höhere Bildung', sondern ebenso den ungeheuren Schatz der Kulturgüter, der gesellschaftlichen Verkehrsformen und Institutionen. Der Begriff 'Völkerpsychologie' ist zu verstehen als 'Psychologie der geistigen Verhältnisse' innerhalb und zwischen Völkern, was bereits von den Zeitgenossen mit 'Sozialpsychologie' oder 'Kulturphilosophie' gleichgesetzt bzw. übersetzt wurde.

Wie und unter welchen Bedingungen gelingt resp. mißlingt die Aneignung von Kultur - eigener und fremder? In welcher Stellung steht das Individuum zur Gesamtheit resp. zu den vielfältigen Artefakten der umgebenden kulturellen Verhältnisse, d.h. zu Sprache und Wissenschaft, materieller Kultur und Institutionen, zu Formen der Geselligkeit und des Umganges?

Mit diesen Fragen umriß und projektierte Lazarus eine heute wieder höchst aktuelle 'Kulturwissenschaft', die nicht mehr einseitig nur nach der Genese oder Geschichte der kulturellen Gegebenheiten und Probleme fragt, sondern vor allem den Funktionsweisen von Kultur und sozialen Formen nachspürt. Deshalb war und wurde er zum Lehrer oder Anreger von Georg Simmels Soziologie der Formen der Vergesellschaftung und seiner Theorie der Tragödie der Kultur, an die wiederum Ernst Cassirer und viele andere anknüpften, aber auch von Wilhelm Diltheys Aufbau der geschichtlichen Welt in den Geisteswissenschaften und nachfolgenden Theorien des 'objektiven Geistes' bis hin zu Hans Freyer.
Die Ausgabe der Texte hat alle Vorzüge der Philosophischen Bibliothek: historische Einleitung, erläuternde Anmerkungen, Register, Bibliographie. Prof. Dr. Dr. h.c. Bernhard Lang
"Bestimmte philosophische Erkenntnisse, mit denen die Philosophen Wilhelm Dilthey, Georg Simmel und Ernst Cassirer arbeiten, sind zuerst von Lazarus formuliert worden, dessen Urheberschaft von seinen Rezipienten aber verschwiegen bzw. marginalisiert wurde. Lehrkräfte der Fächer Philosophie und Ethik laden die vier Aufsätze des Kulturphilosophen aus dem 19. Jahrhundert dazu ein, mit Schülerinnen und Schülern im Unterricht über Kultur, Geschichte, Identität und Technik zu reflektieren." Marcel Remme, lehrerbibliothek.de, 17.02.2020

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