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Gefährliche Sinnverschiebungen

Zu Kultur(en) und Geometrie(en) in der Philosophie der Zwischenkriegszeit


Zurück zum Heft: Zeitschrift für Ästhetik und Allgemeine Kunstwissenschaft Band 62. Heft 2
DOI: https://doi.org/10.28937/1000108013
EUR 16,90


In den ersten Jahrzehnten des zwanzigsten Jahrhunderts sehen Philosophen Geometrie und Anschauung auseinanderdriften und ziehen daraus divergierende (auch) kulturphilosophische Schlussfolgerungen. Liegt hier eine Krise der Geometrie vor, weil sie sich der Anschauung entfremdet? Oder nicht vielmehr eine Krise der Anschauung? Oder ist auch diese Krise nur eine in Anführungszeichen? Ist der Prozess einer der Entfremdung oder der Emanzipation? Mein Beitrag, der auf so unterschiedliche Autoren wie u.a. Frege, Husserl, Spengler, Cassirer, Hahn und Waismann eingeht, zeigt auch am Beispiel der visuellen Linie die Bandbreite der damaligen Positionen. In the first decades of the 20th century, philosophers observed a widening gap between geometry and intuition. Divergent conclusions were drawn, also with different implications for the philosophy of culture(s). Was this to be understood as a crisis of geometry, alienating itself from intuition? Or was it rather a crisis of intuition? Or was it just some sort of ›mock-crisis‹? Was it a process of alienation or rather of emancipation? My contribution, which deals with authors as diverse as Frege, Husserl, Spengler, Cassirer, Hahn and Waismann, demonstrates the broad spectrum of stances held at the time based on the example of the visual line.