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Form und Mimesis

Elemente frühromantischer Kunsttheorie bei Husserl, Benjamin und Adorno 


Zurück zum Heft: Zeitschrift für Ästhetik und Allgemeine Kunstwissenschaft Band 60. Heft 2
DOI: https://doi.org/10.28937/1000106269
EUR 14,90


Der Aufsatz diskutiert einen Begriff ästhetischer Form als werkimmanente Reflexion bei Benjamin und Adorno (Abschnitt I). Anhand der Eröffnungspassage von Novalis’ Hymnen an die Nacht wird dieser Begriff, der selbst frühromantischer Provenienz ist, exemplarisch verdeutlicht. Dabei zeigt sich, dass ästhetische Formcum-Reflexion an eine spezifische Ähnlichkeitsbeziehung oder Mimesis gebunden ist (Abschnitt II). Mittels Ressourcen der Husserlschen Theorie des ästhetischen Bildbewusstseins lässt sich dieses Verhältnis von Mimesis und Form genauer fassen (Abschnitt III). Demnach konvergiert die Reflexion der Form mit einer mimetischen Bewegung zwischen dem Dargestellten und dem (sich) Darstellenden in einem Bild (Abschnitt IV). Der Aufsatz macht so eine vernachlässigte Entwicklungslinie frühromantischen Formdenkens im 20. Jahrhundert sichtbar, dessen Paradigma einer Korrelation von Form und Mimesis Bildwissenschaft wie Ästhetik transdisziplinär prägt.

The article discusses a notion of form as reflection in Benjamin and Adorno that can be traced back to early German Romanticism. A reading of Novalis’s Hymns to the Night exemplifies the notion and shows that form-as-reflection amounts to a mimetic relation between Dargestelltem and Darstellendem in a work of art. It is further argued that Husserl’s theory of the image, too, discusses this relation and allows to clarify the account of form in Benjamin and Adorno. The article thus reveals a neglected development of a romantic paradigm of form in 20th century image theory and aesthetics.