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Der Deutsche in der Landschaft – Borchardt und Benjamin



Im Ausgang von Walter Benjamins methodologischer Kritik an Rudolf Borchardts Anthologie "Der Deutsche in der Landschaft" zeigt der Aufsatz, in welchem Maße der jeweilige Zugriff auf ‚Geistesgeschichte‘ mit einem spezifischen Verständnis von Natur und ‚geistiger Zugehörigkeit‘ verbunden ist. Führt die Einheitlichkeit der Naturbetrachtung nach Goethe’schem Vorbild bei Borchardt zu einem Verständnis von Geschichte als epochenübergreifender Kontinuität und wiederzugewinnender Tradition, bricht beiBenjamin unter dem Vorzeichen des Faschismus das Anschauungskontinuum organisch gewachsener Kulturalität zusammen – ‚Heimat‘ wird in natürlicher wie in geistiger Hinsicht prekär. Das ‚erfahrungssatte Dasein in der Landschaft‘ ist nurmehr im Modus des ‚Eingedenkens‘ möglich, als Zeugnis seines eigenen Untergangs.