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»Das Posthorn tönt«. Zeit und ›Darstellung‹ bei Husserl


Zurück zum Heft: Zeitschrift für Ästhetik und Allgemeine Kunstwissenschaft Band 69/2
EUR 16,90


Husserls Analyse des Zeitbewusstseins hat sich gleichzeitig als eine der schwierigsten und als eine der produktivsten Herausforderungen seiner Phänomenologie erwiesen. Der vorliegende Beitrag möchte weniger die darin aufscheinenden Probleme diskutieren oder lösen, als dass er sich für das besondere Beschreibungsverfahren interessiert, mit dem Husserl sich diesen nähert. Als Ansatzpunkt dient dabei der in nachgelassenen Zeitanalysen mehrfach aufgegriffene Begriff der ›Darstellung‹, mit dem Husserl das Verhältnis einer einheitlichen Auffassung temporaler Objekte zur transitorischen Natur ihrer zeitlichen Gegebenheit im Sinne eines Verhältnisses lebendiger Repräsentation zu begreifen versucht. Ist damit eine traditionell poetologisch- rhetorische Vokabel in die Analyse des Zeitbewusstseins importiert, so verweist sie auf die Möglichkeit, das eigene deskriptive Vorhaben als analog verlaufendes ›Darstellungs‹-Verfahren zu begreifen. In den Blick gerät damit eine ›Verlaufspoetik‹ Husserls, in der sich der Textfluss des deskriptiven Verfahrens dem Erlebnisstrom des temporalen Bewusstseins anzunähern versucht.