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Das Dispositiv der Eignung

Elemente einer Genealogie der Prüfungstechniken 


Zurück zum Heft: ZMK Zeitschrift für Medien- und Kulturforschung 3/1/2012: Entwerfen
DOI: https://doi.org/10.28937/1000106352
EUR 0,00


Vieles spricht dafür, dass das Dispositiv der Schuld, das mit der Leitunterscheidung erlaubt/verboten operiert, im Verlauf des 20. Jahrhunderts in ein Dispositiv der Eignung umgebaut wurde, dessen Leitunterscheidung können/nichtkönnen lautet. In diesem Zusammenhang spielen die um 1900 aufkommende Angewandte Psychologie und die von ihr entwickelten Prüfungstechniken eine entscheidende Rolle. Der Aufsatz demonstriert dies exemplarisch an den Arbeiten von William Stern (Schülerauslese), Hugo Münsterberg (Betriebspsychologie) und Kurt Lewin(social management). Dabei zeigt sich, dass das Eignungsdispositiv auch solche psychologischen Techniken zu integrieren vermag, die ursprünglich nicht für die Eignungsprüfung konzipiert wurden.

This paper argues that during the 20th century the dispositive of guilt (which operates with the principal distinction permitted/forbidden) is restructured as a dispositive of aptitude, which relies on the principal distinction able/not able. In this context, the (applied psychology), which emerges at the turn of the century and the technologies of examination it developed play a significant role. This can be demonstrated with reference to the works of William Stern (selection of students), Hugo Münsterberg (work psychology) and Kurt Lewin (social management). Furthermore, it can be shown that the dispositive of ability can also integrate those psychological techniques that originally were not conceived for ability testing.