Francisco Suárez wird 1548 in Granada geboren und beginnt bereits als Dreizehnjähriger das Studium der Jurisprudenz in Salamanca. Drei Jahre später tritt er den Dominikanern bei und beginnt Philosophie und Theologie zu studieren. Verschiedene Lehrtätigkeiten führen ihn über Segovia und Valladolid an Collegium Romanum, doch wird er mehrfach wegen Abweichungen von der herrschenden Lehrmeinung zurechtgewiesen. Die Metaphysischen Disputationen erscheinen 1597 in zwei Bänden. Als Kommentar zur aristotelischen Metaphysik angelegt, bricht Suárez mit dem Interpretationskanon und prägt durch seine Auslegungsweise sowohl formell als auch inhaltlich die Entstehung und Gestaltung der neuzeitlichen Metaphysik von Descartes über Leibniz bis Kant. Als „doctor eximius“ wird der bedeutendste Vertreter der spanischen Spätscholastik zwar mehrfach bei der Inquisition angezeigt, dann aber von Philipp II 1597 auf den Lehrstuhl für Theologie in Coimbra berufen. Suárez unterstützt 1613 die päpstliche Auseinandersetzung mit dem englischen König mit der Kampfschrift Defensio fidei catholicae. Der Scharfsinn seines philosophischen Denkens befördert nicht nur an katholischen sondern auch an reformierten Universitäten Europas die Verbreitung seines Werkes als letztes systematisches Kompendium der scholastischen Metaphysik. Suárez stirbt 1617 in Lissabon.
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