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Was (wenn überhaupt etwas) ist falsch an der Perspektive?


Zurück zum Heft: Zeitschrift für Ästhetik und Allgemeine Kunstwissenschaft Band 63. Heft 2
DOI: https://doi.org/10.28937/1000108214
EUR 16,90


Dominique Laleg
Was (wenn überhaupt etwas) ist falsch an der Perspektive?
Ausgehend von Erwin Panofskys Aufsatz Die Perspektive als ›symbolische Form‹ rekonstruiertder Beitrag, wie die moderne Kritik der Perspektive einer perspektivischenLogik verpflichtet bleibt. Auf der Basis eines differenzierten Begriffs von»Kritik« lassen sich dabei grundlegende Unterscheidungen treffen, nämlich zwischeneiner transzendenten und einer immanenten Kritik der Perspektive. AmBeispiel der Anamorphose als einer transzendenten Kritik der Perspektive und derMalerei der Gegenwartskünstlerin Rebecca H. Quaytman als einer immanentenKritik der Perspektive lassen sich diese zwei Weisen der Perspektivkritik systematischunterscheiden und veranschaulichen. Diese Unterscheidung dient dazu, dieBedeutung der Perspektive in der ästhetischen Moderne zu überdenken, denn sieerlaubt es, die Zusammenhänge zwischen modernistischen Paradigmen der Selbstkritikund der perspektivischen Bildform neu zu konzipieren. Die Perspektive hältKapazitäten zur Reflexion und Selbstkritik bereit, deren Explikation im Momentder perspektivischen Form und Formatierung des Bildes und seines Bildträgerszum Tragen kommt.
Based on Erwin Panofsky’s »Perspective as a ›Symbolic Form‹« this article delineates howthe modern critique of perspective still remains committed to a perspectival logic. A nuancedconcept of ›critique‹ allows us to distinguish between a transcendent and an immanent critiqueof perspective. To systematically distinguish and illustrate these two approaches to criticize perspective,I want to examine two examples: Anamorphosis exemplifies a transcendental critiqueof perspective, while the paintings of contemporary artist Rebecca H. Quaytman represent animmanent critique of perspective. Perspective’s significance in aesthetic modernism can be rethoughtthrough this distinction as it can be utilized to re-conceptualize the relations between modernistic paradigms of self-critique and perspectival pictorial form. Perspective potentially contains in itself the possibilities for reflection and self-critique; through perspectival form and formatting of the picture and its material support.