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The Universality of Aesthetic Effects

An Empirical and Historical Assessment of a Persistent Idea


Zurück zum Heft: Zeitschrift für Ästhetik und Allgemeine Kunstwissenschaft Band 68/2
DOI: 10.28937/9783787345656_13
EUR 16,90


Wir untersuchen die Annahme, dass die ästhetische Wirkung von Linien, Farben und Formen universell ist. Durch eine interdisziplinäre Kooperation von Kunstgeschichte und empirischer Ästhetik zeigen wir, dass die Zuordnung ästhetischer Wirkungen zu bestimmten Linien oder Farben gelegentlich zutreffen kann, was aber nicht ausreicht, um Universalität zu beanspruchen. Die Analyse erfolgt in vier Schritte. Wir führen die Idee der ästhetischen Wirkung ein, wie sie in Goethes Tradition definiert wurde. Wir zeigen, dass bereits im 19. Jahrhundert die Universalität ästhetischer Wirkungen bezweifelt wurde und dass das Konzept der ästhetischen Sensibilität um 1900 eingeführt wurde, um individuelle Unterschiede zu erklären. Wir besprechen den Visual Aesthetic Sensitivity Test, der in den 1960er Jahren von Karl Otto Götz, Daniel Berlyne und Hans-Jürgen Eysenck entwickelt wurde, als Beleg für das Fortbestehen der Universalitätsannahme und, damit einhergehend, der Sensibilität zur Erklärung von Abweichungen. Neue empirische Studien untersuchen interpersonelle Übereinstimmungen in Bezug auf ästhetische Wirkungen. Die Ergebnisse deuten auf geringe Übereinstimmungen zwischen den Teilnehmenden. Das lässt erhebliche Zweifel an der Universalität aufkommen. Abschließend schlagen wir deswegen eine schwache Theorie der intersubjektiven Übereinstimmung von ästhetischen Wirkungen vor.