Fehler gefunden?
Erweiterte Suche
English Deutsch

Seel und Schiller


Zurück zum Heft: Zeitschrift für Ästhetik und Allgemeine Kunstwissenschaft Band 68/2
DOI: 10.28937/9783787345656_8
EUR 16,90


In dem Beitrag soll gezeigt werden, dass die ästhetische Theorie von Martin Seel unter derselben unaufgelösten Spannung leidet, die auch in Schillers Briefen zur ästhetischen Erziehung des Menschen anzutreˆen ist: Auf der einen Seite wird der Kunst die Aufgabe zugewiesen, uns an einem Objekt die ungeschmälerte Komplexität seiner qualitativen Eigenschaften zur Anschauung zu bringen; auf der anderen Seite aber wird der Kunst auch die Rolle überantwortet, uns dank ihrer Verflüssigung aller unserer eingespielten Festlegungen und Bestimmungen in einen Zustand der »aktiven Bestimmbarkeit« zu versetzen und uns damit die Freiheit einer experimentellen Selbsterkundung zu ermöglichen. Beide Theorien scheitern daran, den argumentativen Übergang plausibel zu machen, der zwischen diesen zwei Aufgabenstellungen der Kunst eine Verknüpfung herstellen könnte.