Seit Aurelius Augustinus (354-430), dem bedeutendsten Denker der Spätantike, ist die Rückbindung der Frage nach der Wahrheit an die Frage nach dem Ich, also an die Selbsterkenntnis, ein Grundthema der Philosophie; nach Platon, dem Begründer der abendländischen Philosophie, war Augustinus der zweite große Denker der Antike von bis heute prägender Kraft.
In den beiden hier vorgelegten Bänden wird die Wirkungs- und Rezeptionsgeschichte seines Werks von den Anfängen bis in die Gegenwart umfassend und kompetent erfaßt und zur Darstellung gebracht. Im ersten Band wird die direkte Wirkung des Augustinischen Denkens auf seine unmittelbaren und späteren Nachfolger deutlich herausgearbeitet. Der zweite Band gibt Aufschluß über die nachhaltige Spätwirkung des Augustinischen Werks seit Beginn der Neuzeit, die bis in die Gegenwart anhält.
Beide Bände empfehlen sich als explizite Kompendien zur Wirkungsgeschichte Augustins und als anregende Wegweiser für das Studium seines Werks nach der Maßgabe des Kenntnisstandes der neueren Forschung.
- | Kapitel kaufen InhaltV
- | Kapitel kaufen Vorwort zum zweiten BandIX
- | Kapitel kaufen Norbert Fischer: Iudex ratio. Einleitung1
- | Kapitel kaufen Rainer Schäfer: Gründe des Zweifels und antiskeptische Strategien bei Augustinus und René Descartes (1596 – 1650)25
- | Kapitel kaufen Albert Raffelt: Blaise Pascal (1623 – 1662) als Schüler Augustins45
- | Kapitel kaufen Hartmut Rudolph: »Je suis du sentiment de S. Augustin …« Leibniz’ (1646 – 1716) Nähe und Distanz zu Augustinus59
- | Kapitel kaufen Norbert Fischer: Augustinische Motive in der Philosophie Immanuel Kants (1724 – 1804)89
- | Kapitel kaufen Matthias Koßler: »Eine höchst überraschende Uebereinstimmung«. Zur Augustinus-Rezeption bei Arthur Schopenhauer (1788 – 1860)111
- | Kapitel kaufen Johannes Schaber OSB: Kirchenvater oder Vater der Scholastik? Das Augustinus-Bild der katholischen Tübinger Schule...127
- | Kapitel kaufen Martin Ohst: Augustinus-Deutungen des protestantischen Historismus147
- | Kapitel kaufen Matthias Vollet: Dimensionen der Zeitlichkeit bei Augustinus und Henri Bergson (1859 – 1941)197
- | Kapitel kaufen Peter Reifenberg: »Unité totale de vue et de vie …« Augustinus und Maurice Blondel (1861 – 1949)211
- | Kapitel kaufen August Stahl: ›Salus tua ego sum‹. Rilke (1875 – 1926) liest die ›Confessiones‹ des heiligen Augustinus229
- | Kapitel kaufen Friedrich-Wilhelm von Herrmann: Begegnungen mit Augustinus in den Phänomenologien von Edmund Husserl (1859 – 1938), Max Scheler (1874 – 1928) und Martin Heidegger (1889 – 1976)253
- | Kapitel kaufen C. Agustín Corti: Philosophie aus religiöser Erfahrung. Karl Jaspers (1883 – 1969) interpretiert Augustinus265
- | Kapitel kaufen Jakub Sirovátka: Die gefährdete Subjektivität. Paul Ricoeurs (1913 – 2005) Verhältnis zum Denken Augustins281
- | Kapitel kaufen Florian Bruckmann: Rezeption durch den Autor und aus der Sicht des Lesers. Lektüren von Augustinus und Jacques Derrida (1930 – 2004)293
- | Kapitel kaufen Cornelius Petrus Mayer OSA: Augustinus im Denken von Joseph Ratzinger / Papst Benedikt XVI. (*1927)309
- | Kapitel kaufen Siglenverzeichnis321
- | Kapitel kaufen Quellen- und Literaturverzeichnis325
- | Kapitel kaufen Namenregister353
In seinen sich durchwegs auf hohem inhaltlichem und methodischem Niveau bewegenden Einzelbeiträgen, die den Forschungsgegenstand teils bilanzieren, teils auch vorantreiben, dokumentiert der Doppelsammelband auf anschauliche - bisweilen auch frappierende - Weise, mit welch beachtlichen Unterschieden eine grundsätzlich positiv anknüpfende Aneignung Augustins jeweils im Detail ausfallen kann.
Theologische Revue Nr. 3, Jg. 106 (2010)