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›Letzte Probleme‹ und ›eigne Füße‹

Walter Benjamin rezipiert Kants Geschichtsphilosophie


Zurück zum Heft: Zeitschrift für kritische Theorie, Heft 26/27
DOI: 10.28937/9783866748484_8
EUR 6,00


Andreas Greiert nimmt Benjamins Enttäuschung über Kants Geschichtsphilosophie zum Anlass, das Geschichtsdenken beider Autoren aufeinander zu beziehen. Er begründet zunächst, warum Kants Geschichtsauffassung um 1917, als Benjamin sie sich im Selbststudium erschloss, nicht mehr in den Veranstaltungen des universitären Lehrbetriebs zu finden war: Die emanzipatorische Ausrichtung von Kants Geschichtsphilosophie entsprach nicht dem zeitgenössischen Bedürfnis nach der Aufrichtung moderner Nationalgeschichten. Benjamins Enttäuschung, so Greiert, hatte jedoch einen anderen Grund. Sie beruhte u. a. darauf, dass Kant den Standpunkt des Beobachters der Geschichte nicht historisiert habe. Nach dem Durchgang durch Benjamins Geschichtsverständnis vergegenwärtigt der Autor dann noch einmal, wie die emanzipatorischen Gehalte des kantschen Geschichtsdenkens noch heute fruchtbar gemacht werden könnten.