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Kants »Kritik der Urteilskraft« und die Philosophie der Aufklärung


Zurück zum Heft: Zeitschrift für Ästhetik und Allgemeine Kunstwissenschaft Band 55. Heft 1
DOI: https://doi.org/10.28937/1000106172
EUR 14,90


Der Aufsatz diskutiert die Frage nach der Relation von Kants ästhetischer Theorie zur Philosophie der Aufklärung anhand zweier zentraler Komplexe der Kritik der Urteilskraft: Zur Analytik des Erhabenen wird vertreten, daß sich aus Kants Argumenten heraus die Auffassung entwickeln konnte, die Erfahrung des (spezifisch modernen) Kunstschönen sei ein Vehikel, den Menschen mit einem Bewußtsein seiner selbst als rationalem Wesen auszustatten. Zum Komplex der ›ästhetischen Ideen‹ wird argumentiert, daß sich bei Kant der Gedanke von der Erfahrung des Kunstschönen als einer Kompensation des Rationalitätsdrucks der im 18. Jahrhundert einsetzenden Moderne entwickelt.

This paper seeks to examine the relation between Kant’s aesthetic theory and the philosophy of Enlightenment. My study will focus on two central aspects from the Critique of Judgment: In connection with the Analytic of the Sublime, I will argue that Kant’s discussion of the concept enabled the development of the opinion that experiencing the specifically modern artistic beauty works as a means to equip us with an awareness of ourselves as beings equipped with reason. The second aspect I want to discuss is that of the aesthetic ideas. I will show that in the Third Critique, the idea of experiencing artistic beauty functions as a compensation for the pressure of rationality that sets in together with modernity in the 18th century.