Vertrauen hat zunächst einmal eine fundamentale Funktion in der sozialen Sphäre. Dementsprechend fungiert es als philosophischer Terminus vor allem in der Politischen, der Sozial- und der Moralphilosophie. Aber auch in der neueren Soziologie und Psychologie ist es zentral. Im Verweis darauf kann man das Vertrauensverhältnis zwischen Zuschauer und Leinwandheld als parasozial bezeichnen, als eine Als-ob- Interaktion. Für die neuere Filmphilosophie spezifisch interessant ist demgegenüber das ontologische Vertrauen. Statt es mit Deleuze im Sinne einer Kino-Metaphysik zu erklären, scheint es angemessener, die verschiedenen fachspezifischen Antworten noch einmal unter Kants Spielkonzept zusammenzubinden. Ästhetische Erfahrungen bestärken uns in der Einstellung, so zu tun, als ob wir in die Welt Vertrauen haben könnten.
At first trust plays a fundamental role within the social sphere. Accordingly, trust serves as philosophical term above all in Political, Social, and Moral Philosophy. But it is also central in recent Sociology and Psychology. Referring to these disciplines, the relationship of trust be- tween viewer and hero on the screen can be called ›parasocial‹, as-if-interaction. In contrast, ontological trust is of particular interest for recent philosophy of film. Instead of explaining it, following Deleuze, in terms of a metaphysics of cinema it seems to be more adequate to com- bine the different subject-specific answers in Kant’s concept of play. Aesthetic experiences then are encouraging us in the attitude to act as if there could be trust in the world.
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- | Kapitel kaufen Schwerpunktthema: Ästhetik und Alltagserfahrung11
- | Kapitel kaufen Konrad Paul Liessmann: Die schönen Dinge - Über Ästhetik und Alltagserfahrung11
- | Kapitel kaufen Gottfried Gabriel: Ästhetik und politische Ikonographie der Briefmarke23
- | Kapitel kaufen Georg W. Bertram: Kunst und Alltag: Von Kant zu Hegel und darüber hinaus43
- | Kapitel kaufen Ludger Schwarte: Ästhetik als Ideologie des schönen Alltags59
- | Kapitel kaufen Karen van den Berg und Markus Rieger-Ladich: Anschauen, Benutzen, Beschmutzen - Schularchitekturen und andere ästhetische Dispositive75
- | Kapitel kaufen Mirjam Schaub: Der Horror des Alltäglichen - Das Spiel mit dem Unerträglichen im Genrefilm und die verblüffenden Ähnlichkeiten zwischen Monstern und Liebhabern*97
- | Kapitel kaufen Josef Früchtl: George Clooney, Brad Pitt und ich - Die schöne Illusion des Vertrauens113
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- | Kapitel kaufen Bernadette Collenberg-Plotnikov: Moderne Ikonen - Die Präsenz des Undarstellbaren in der neueren Kunst123
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- | Kapitel kaufen Mimikry – Gefährlicher Luxus zwischen Natur und Kultur, hg. von Andreas Becker, Martin Doll, Serjoscha Wiemer, Anke Zechner, Zeiterfahrung und ästhetische Wahrnehmung Band 4, edition argus, Schliengen 2008, 317 S. (Christiane König)145
- | Kapitel kaufen Stimm-Welten – Philosophische, medientheoretische und ästhetische Perspektiven, hg. von Doris Kolesch, Vito Pinto, Jenny Schrödl, transcript, Bielefeld 2009, 234 S., inkl. Begleit-CD-Rom (Matei Chiaia)150
- | Kapitel kaufen Wie sich Gefühle Ausdruck verschaffen – Emotionen in Nahsicht, hg. von Klaus Herding und Antje Krause Wahl, Verlag Dr. H. H. Driesen, Taunusstein 2007 (22008), 366 S., 48 Abb., 2 Tab. (Dorothee Kimmich)152