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Elemente der Rhythmik

Theorie der musikalischen Zeit


Herausgegeben von Wolfgang Detel
Philosophische Bibliothek 751. 2021. XL, 142 Seiten; Griechisch–deutsch Griechischer Text nach Paul Marquard. Übersetzt, mit einer Einleitung und einem Kommentar herausgegeben von Wolfgang Detel Unveränderte eBook-Ausgabe der 1. Aufl. von 2021
978-3-7873-4041-5. E-Book (PDF)
DOI: 10.28937/978-3-7873-4041-5
EUR 24,99


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Von Aristoxenos, der nach einem antiken Lexikon angeblich 453 Bücher zu verschiedensten Themen verfasste, sind lediglich zwei musiktheoretische Schriften erhalten, die allerdings einen überragenden historischen Einfluss ausübten und mit denen er – in Absetzung von der rein mathematischen Musiktheorie des Pythagoras – die empirische Musikwissenschaft begründete. Dies gilt auch für die Rhythmustheorie: Noch für Platon etwa soll Musik in erster Linie der Unterstützung des sprachlichen Ausdrucks dienen, und entsprechend nebulös ist die Unterscheidung zwischen Metrik und Rhythmik. Erst Aristoxenos etabliert, indem er empirisch von der musikalischen Erfahrung ausgeht, eine klare musiktheoretische Begrifflichkeit. Dabei verfolgt er – so die These des Kommentars von Wolfgang Detel – das Ziel, seine Theorie der musikalischen Rhythmen terminologisch präzise in die Wissenschaftstheorie, Metaphysik und Zeit-Theorie seines Lehrers Aristoteles zu integrieren. Dieser Ansatz ist bis heute einzigartig: Und so sind die »Elementa rhythmica« weit mehr als die historisch früheste wissenschaftliche Darstellung des musikalischen Rhythmus, sondern beanspruchen vielmehr, Gesetze des Rhythmus aufzustellen, die in der Natur des Rhythmus selbst begründet und hierdurch universell gültig sind.
„Er [Aristoxenos] war einer der herausragenden Schüler von Aristoteles, auch wenn er heute bei den Musikphilosophen nicht unbedingt an erster Stelle genannt wird. Vielleicht, weil er die Lehre des Pythagoras ablehnte und seine eigenen Gedankengebäude errichtete? Dass nun seine Schrift "Elemente der Rhythmik - Theorie der musikalischen Zeit" in einer vorbildlichen zweisprachigen Ausgabe erschienen ist, ausführlich kommentiert und mit einer aufschlussreichen Einleitung versehen, ist ein Verdienst des guten alten Verlagswesens. Man muss kein Wissenschaftler sein, um diese nicht sehr lange Schrift zu verstehen. Und erst recht nicht, um sich dafür zu begeistern, wie genau man damals über Musik nachdachte.“
Süddeutsche Zeitung, Helmut Mauró, 17.02.2022
"Detels Buch ist eine wichtige und hochaktuelle Ergänzung zu der rasch wachsenden wissenschaftlichen Literatur, die sich mit den komplexen, aber aufschlussreichen Beziehungen beschäftigt, die die antike ›Kunst der Musen‹ (mousikē) mit dem weiteren Feld der Philosophie eingegangen ist … Aristoxenus [wollte] mit seinen Elementa Harmonica das Ziel erreichen, »die Disziplin [der Harmonik] in eine richtig konstituierte Wissenschaft umzuwandeln«, wobei er »die Vorschriften der Analytica Posteriora als seinen Leitfaden verwendete« … Detel zeigt in seinem Buch überzeugend, dass dies auch für die Elementa Rhythmica (im Folgenden ER) gilt. … Detels Buch [trägt] wesentlich dazu bei, Aristoxenus wieder zu der einflussreichen Persönlichkeit zu machen, die er im Altertum war: Aristoxenus der Musiker und ›der Philosoph‹."

Prof. Dr. Tosca Lynch, in: Gnomon. Kritische Zeitschrift für die gesamte Altertumswissenschaft 96 (2023) 4.