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Das Ende des Westens in der Corona-Krise


Zurück zum Heft: Exit! Krise und Kritik der Warengesellschaft
DOI: 10.28937/9783987373428_2
EUR 6,90


Tomasz Konicz zeichnet die Umbrüche der US-Hegemonie sowie deren sukzessive Erosion innerhalb des zerfallenden westlichen Bündnissystems vor dem Hintergrund des historischen Krisenprozesses der sich schubweise entfaltenden inneren Schranke des Kapitals nach. Ausgehend von der gut 40 Jahre zurückliegenden Transformation der ökonomischen Basis der hegemonialen Stellung Washingtons, die durch das Auslaufen des fordistischen Nachkriegsbooms und die hiernach einsetzende Krisenperiode der Stagflation ausgelöst wurde, sowie der Modifizierung der militärischen Rolle der US-Militärmaschinerie nach dem Ende des ›Kalten Krieges‹ gegen den 1989 kollabierenden Staatssozialismus, wird die zentrale Rolle der globalen Defizitkreisläufe samt der Finanzialisierung des Kapitalismus bei der Aufrechterhaltung der Hegemonie der USA bis 2008 betont. Mit dem Krisenschub von 2008 setzen sich aber – so die zentrale These des Textes – die Momente der Krisenkonkurrenz auch innerhalb des Westens durch, sodass es gerade der Wirtschaftsnationalismus der Trump-Administration war, der den Zerfall des Westens und den endgültigen Zusammenbruch der amerikanischen Hegemonie beschleunigte. Ein Zurück zum Status quo ante Trump sei demnach nicht mehr möglich. Der historische Krisenprozess sei so weit vorangeschritten und nicht zuletzt durch Corona befeuert worden, dass jedweder Versuch der westlichen Zentren, ›Stabilität‹ zu erlangen, sich als vergeblich erweisen werde.