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Capitalist Schematization

Political Economy, Exchange, and Objecthood in Adorno


Zurück zum Heft: Zeitschrift für kritische Theorie, Heft 36/37
DOI: 10.28937/9783866746664_6
EUR 6,90


Christian Lotz setzt sich mit der systematischen Stellung Marx’scher Theoreme in der Kritischen Theorie Adornos auseinander. Entgegen der vor allem in den USA weit verbreiteten Rezeption Adornos als Ästhetiker sei daran festzuhalten, dass er stets an der Bestimmung der Gesellschaft als einer Tauschgesellschaft festgehalten habe. Erkenntnistheoretische Relevanz gewinne diese Kategorie im Anschluss an Sohn-Rethels Begriff der Realabstraktion, die Adorno mit dem kantischen Begriff des Schematismus zusammendenke. Im Begriff der Realabstraktion werde der Schematismus mit der Wertkategorie enggeführt. Die Realabstraktion sei einerseits Grundlage für die Vergesellschaftung, andererseits würden der Schematismus und die Realabstraktion aber auch in den sozialen Verhältnissen produziert werden. Ideologie und Wissen seien deshalb keine rein mentalen Erscheinungen, sondern gingen aus den Gesetzen der kapitalistischen Gesellschaft hervor. Die Tauschlogik – und die mit ihr verknüpfte Anschauungsweise – werde zu einer objektiven Ideologie, die sich am Willen der Einzelnen vorbei durchsetzt. Mit diesen und weiteren Überlegungen reetabliert Lotz ein dialektisch-materialistisches Verständnis von Adornos Denken.