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Briefwechsel 1957–1969

herausgegeben und kommentiert von Martin Mettin und Tobias Heinze


Zurück zum Heft: Zeitschrift für kritische Theorie, Heft 48/49
DOI: 10.28937/9783866748491_9
EUR 6,90


Vor fünfzig Jahren erschien die Negative Anthropologie von Ulrich Sonnemann. Adorno hatte 1966 im Vorwort zu seiner Negativen Dialektik keineswegs nur en passant auf Sonnemanns in Arbeit befindliche Schrift aufmerksam gemacht. Der antizipierende Hinweis indiziert eine geistige Wahlverwandtschaft zwischen zwei nach dem Krieg und der Shoah aus der Emigration zurückgekehrten Intellektuellen. Sie führte zu einer Freundschaft, die in der Adenauerzeit im Zeichen radikaler Aufklärung 1957 begann und sich bis zu Adornos Tod 1969 stetig intensivierte. Für den Schwerpunkt des vorliegenden Hefts haben Martin Mettin und Tobias Heinze den Briefwechsel zwischen beiden zusammengetragen, herausgegeben und kommentiert. Dessen Bedeutung führt in verschiedene Richtungen. So wäre zum einen – auch im Lichte der seit einigen Jahren bei zu Klampen erscheinenden Schriften Sonnemanns – nach der Nähe seiner Arbeiten zur kritischen Theorie Frankfurter Prägung zu fragen. Zum anderen treten die gesellschaftlichen und intellektuellen Verhältnisse der jungen Bundesrepublik in den Fokus – und damit das Selbstverständnis zweier ebenso streitbarer wie in der Sache unnachgiebiger Philosophen, für die ein öffentliches, publizistisch eingreifendes Denken gegen Restauration und Reaktion selbstverständlich war.