Francis Bacon wird 1561 als Sohn eines hohen Staatsbeamten geboren. Schon im Alter von 12 Jahren beginnt er sein Studium in Cambridge, dem eine beispiellose politische und wissenschaftliche Karriere folgt. Als Großsiegelbewahrer und schließlich Lordkanzler erreicht er die höchsten politischen Ämter, fällt jedoch 1621 in Ungnade und wird zu Towerhaft verurteilt. Nach wenigen Tagen begnadigt, zieht er sich auf seinen Landsitz zurück, um sich ausschließlich seinen Studien zu widmen.
Ziel seiner wissenschaftlichen Studien bleibt zeitlebens die Entwicklung von Wissenschaft und Technik im Dienste der menschlichen Wohlfahrt. Dieses kann sich nach Bacons Ansicht nur in radikaler Abkehr von antiken und mittelalterlichen Traditionen und Methoden vollziehen. Ziele und Methoden naturwissenschaftlicher Erkenntnis müßten dabei durch die Philosophie vorgegeben werden. Die „große Erneuerung der Wissenschaften“ ist Inhalt des Novum Organon, das er in der Auseinandersetzung mit der aristotelischen Methodenlehre um 1620 entwickelt. Erstmalig ist die Natur hier nicht nur Gegenstand der Beobachtung sondern dient auch der empirischen Nachprüfbarkeit naturwissenschaftlicher Hypothesen. Dieser Schritt gilt noch Kant als wissenschaftliche Revolution.
Bacons außerordentlich literarische und bildhafte Sprache machen ihn zu einem vielbeachteten Schriftsteller, dessen Reflexionen und Essays in allein in 13 Auflagen bis zu seinem Tod erscheinen. Sie werden - ähnlich denen Montaignes - zum literarischen Vorbild.
Francis Bacon stirbt 1626 in Folge eines naturwissenschaftlichen Experimentes, bei dem er sich durch Unterkühlung eine Lugenentzündung zugezogen hatte.