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Acta Cusana, Band II, Lieferung 6

1457 Juni 1 - 1458 Mai 30


Acta Cusana. Quellen zur Lebensgeschichte des Nikolaus von Kues II,6. 2020. Unverändertes Open-Access-eBook der 1. Aufl. von 2020. Nach Vorarbeiten von Hermann Hallauer und Erich Meuthen. X, 380 Seiten.
978-3-7873-4294-5. E-Book (PDF)
DOI: 10.28937/978-3-7873-4294-5
EUR 0,00
OpenAccess unter CC BY-NC-ND-Lizenz.


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Mit dem Erscheinen von Band II 6 ist die Dokumentation der Brixner Jahre des Nikolaus von Kues beinahe vollendet. Der hier erschlossene Zeitraum vom Juni 1457 bis zur Abreise des Kardinals nach Rom im September 1458 markiert den dramatischen Höhepunkt seiner Bischofsherrschaft in Brixen. Zwei Schlüsselereignisse und ihre kontroversen Deutungsversuche prägen den Band: erstens die bis scharf an die Schwelle physischer Gewalt getriebenen Angriffe auf den Bischof während seiner Reise zur herzoglichen Residenz nach Innsbruck im Juni/Juli 1457, zweitens die als ‚Schlacht im Enneberg‘ berühmt gewordene Niederlage einer Söldnertruppe des Klosters Sonnenburg gegen bischofstreue Bauern im April 1458.
Die Dichte an unediertem Material steigt im vorliegenden Faszikel rasant an. Große Aktenhandschriften setzten ein und dokumentieren Ereignisse, Korrespondenzen und Verhandlungen in einer für spätmittelalterliche Verhältnisse selten erreichten Breite und Tiefenschärfe. Wie immer, wenn geistliche und weltliche Mächte in Streit geraten, erscheinen die Kirchenstrafen Bann und Interdikt in konkreter Aktion, ebenso die üblichen Gegenmaßnahmen. Cusanus selbst erlebte diese Phase des permanenten Ausnahmezustands seiner Bischofsherrschaft im selbstgewählten Exil, auf der entlegenen Burg Buchenstein (St. Raphaelsburg). Der sich bald zur europäischen Affäre auswachsende Streit mit dem Herzog von Österreich-Tirol liefert reichhaltiges Material zum grundsätzlichen Verständnis einer spätmittelalterlichen geistlichen Landesherrschaft.