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Zur Kritik der ästhetischen Ökonomie


Back to issue: Zeitschrift für kritische Theorie, Heft 12
DOI: 10.28937/9783866748712_6
EUR 6.00


Das Anliegen der Redaktion, die theoretischen Instrumentarien der Kritischen Theorie zu erweitern und auf aktuelle Phänomene zu beziehen, löst Gernot Böhme in seinem Beitrag zur Kulturindustrie-Debatte mit einer Verschiebung der Kritik an der Kulturindustrie ein. Dabei rekurriert er auf die von ihm entwickelte Theorie der ästhetischen Ökonomie, in der er neben dem Tauschund dem Gebrauchswert die Kategorie des Inszenierungswertes einführt, mit deren Hilfe er den derzeitigen Stand des Kapitalismus neu verortet. Inszenierungswerte befriedigen keine Bedürfnisse, sondern wecken Begehrnisse, die in der Überfluß- und Konsumgesellschaft unendlich hervorgebracht, jedoch niemals befriedigt werden. Ohne die Kritik an der Ausbeutungsgesellschaft aufzugeben, führt die Ausarbeitung dieses Ansatzes bei Böhme zu einer veränderten, durchaus ambivalenten Wertschätzung der von Horkheimer und Adorno noch strikt zurückgewiesenen kulturindustriellen Erzeugnisse.