Für die aktuelle Museumsliteratur sind selbst ›einfache‹ Museumsdinge (um die es in diesem Beitrag nur gehen wird) wie Knochen oder Pfeile so etwas wie ›Als-ob- Kunstwerke‹: ästhetisch etwa als schön oder hässlich anzusehen, aber von unklarer Bedeutung. Dieser Beitrag zeigt, warum Exponate keine Dinge von diffuser Bedeutung, sondern (vorgefundene) Zeugnisse sind, die Aussagen über Sachverhalte (meist der Vergangenheit) belegen und anschaulich machen. Dinge im Museum sollen aber immer auch ästhetisch erlebt werden. Das macht sie besonders und zu Vexierfiguren, die uns verblüffen. Exponate erkennend als Zeugnis oder ästhetisch zu betrachten, richtet sich nach klar und eindeutig zu trennenden Kriterien. Beides hat nichts miteinander zu tun. Dennoch ist es nur unsere Aufmerksamkeit, die sich auf bestimmte Aspekte eines Objekts richtet, ohne dass die anderen verschwinden. So bleibt die eine Art zu sehen in der anderen im Hintergrund präsent und kann unsere Wahrnehmung beeinflussen.
Contemporary museology considers even ›basic‹ objects in a museum (which are the focus of this article) like arrows or bones to be ›as if works of art‹, i.e. objects which can be perceived aesthetically like being beautiful or ugly but without a clear meaning. This article shows that museum objects have a clear meaning. They provide evidence for factual statements (mostly about the past) and make them observable. But in a museum objects in the same right shall be regarded aesthetically. This makes them special. They puzzle us. Whilst looking at them we can clearly differentiate between realising them in a cognitive or aesthetic way. Both ways of perception follow different and clearly distinguishable criteria. They are in no way related. Nonetheless it is only our attentiveness which focusses on certain aspects of an object without the others are caused to disappear. Thus to see an object in one way still remains in the back- ground if we see it the other way und might influence our perception.
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- | Kapitel kaufen Inhaltsverzeichnis3
- | Kapitel kaufen ABSTRACTS5
- | Kapitel kaufen Carsten Dutt: Das leere Grab – mit fremdem Leben erfüllt. Allusion und Reflexion in Jeff Walls Fotoarbeit The Flooded Grave5
- | Kapitel kaufen Claudia Benthien und Julia Catherine Berger: Vanitas-Stillleben in der Videokunst – Aktuelle Perspektiven eines barocken Motivs und ihreGestaltung von Zeitlichkeit5
- | Kapitel kaufen Carolin Rocks: Ästhetisches ethos – Praxeologie, Foucaults ethische Praktiken und die Literaturwissenschaften6
- | Kapitel kaufen Sarah Hegenbart: Can the institutional theory of art survive zombie formalism?7
- | Kapitel kaufen Burkhard Liebsch: Gewalt, Ordnung und außerordentliche Erfahrung. Zur Beschreibung der Diskussionslage – in pathisch-ästhetischer Perspektive8
- | Kapitel kaufen Kim Sher: The End of Art Revised – The video-footage from the Museum of Mosul as an ›end‹ of the theory9
- | Kapitel kaufen Michael Wedel: Zeitgenosse Murnau – Eine verpasste Begegnung mit der »Gesellschaft für Ästhetik und Allgemeine Kunstwissenschaft«10
- | Kapitel kaufen Angela Rapp: Was ein Ding zum Museumsding macht – und was es über unser Sehen verrät10
- | Kapitel kaufen ABHANDLUNGEN13
- | Kapitel kaufen Das leere Grab – mit fremdem Leben erfüllt. Allusion und Reflexion in Jeff Walls Fotoarbeit The Flooded Grave. Von Carsten Dutt13
- | Kapitel kaufen Vanitas-Stillleben in der Videokunst – Aktuelle Perspektiven eines barocken Motivs und ihre Gestaltung von Zeitlichkeit. Von Claudia Benthien und Julia Catherine Berger39
- | Kapitel kaufen Das Stille zum Leben erweckt: von Suggestion zu Fragmentierung43
- | Kapitel kaufen Im Zeitraffer: medial beschleunigter Verfall49
- | Kapitel kaufen Im Loop: Der ewige Kreislauf von Werden und Vergehen56
- | Kapitel kaufen Anmutungen von Echtzeit: Vanitas im Prozess60
- | Kapitel kaufen Ästhetisches ethos – Praxeologie, Foucaults ethische Praktiken und dieLiteraturwissenschaften. Von Carolin Rocks69
- | Kapitel kaufen I. Einführung69
- | Kapitel kaufen II. Praxeologie71
- | Kapitel kaufen A. Praktiken in der germanistischen Literaturwissenschaft71
- | Kapitel kaufen B. Praktiken in der Sozialtheorie79
- | Kapitel kaufen III. Praktiken des Selbst als ästhetisches ›ethos‹83
- | Kapitel kaufen A. Foucaults doppelter Praktiken-Begriff83
- | Kapitel kaufen B. Die ästhetische Form der Praktiken des Selbst90
- | Kapitel kaufen C. Tugendübungen. Das ethos der Literatur94
- | Kapitel kaufen Can the Institutional Theory of Art survive Zombie Formalism? By Sarah Hegenbart97
- | Kapitel kaufen I. Zombie formalism and other recent developments in contemporary arts98
- | Kapitel kaufen II. The ›artworld‹ as core of INST100
- | Kapitel kaufen III. The artworld phenomenon Damian Hirst and the hubris of global art markets102
- | Kapitel kaufen IV. Outlook: Working towards a curatorial standard of taste104
- | Kapitel kaufen Gewalt, Ordnung und außerordentliche Erfahrung. Zur Beschreibung der Diskussionslage –in pathisch-ästhetischer Perspektive. Von Burkhard Liebsch107
- | Kapitel kaufen I. Zum Verhältnis von Gewalt und Ordnung: Systematische Ansatzpunkte107
- | Kapitel kaufen II. Gewalt als politische Herausforderung110
- | Kapitel kaufen III. Diesseits der (einen) Ordnung115
- | Kapitel kaufen IV. Außerordentliche Erfahrung und das Erfahrene als solches116
- | Kapitel kaufen V. Eine pathisch-ästhetische Perspektive119
- | Kapitel kaufen VI Gegen die Normalisierung des Außerordentlichen123
- | Kapitel kaufen MISZELLEN129
- | Kapitel kaufen »The End of Art« Revised – The video-footage from the Museum of Mosul as an›end‹ of the theory. By Kim Sher129
- | Kapitel kaufen Zeitgenosse Murnau – Eine verpasste Begegnung mit der »Gesellschaft für Ästhetik und Allgemeine Kunstwissenschaft«. Von Michael Wedel135
- | Kapitel kaufen Was ein Ding zum Museumsding macht –und was es über unser Sehen verrät. Von Angela Rapp143
- | Kapitel kaufen ANSCHRIFTEN DER AUTOREN UND AUTORINNEN166