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Vom Schauen und Erschaffen, vom Nutzen und Entwerfen

Das Zusammenspiel von Produktion und Rezeption in Kunst und Design


Zurück zum Heft: Zeitschrift für Ästhetik und Allgemeine Kunstwissenschaft Band 65. Heft 2
DOI: 10.28937/2366074000652_4
EUR 16,90


Der Beitrag nimmt aktuelle Annäherungen und Überschneidungen zum Anlass, um das Verhältnis von Kunst und Design neu zu betrachten: In der Gegenüberstellung beider Formen ästhetischer Gemachtheit lässt sich ein besonderes Zusammenspiel von Produktion, Werk und Rezeption herausarbeiten. Dieses öffnet auch den Blick darauf, welche Form ästhetische Selbstvergegenwärtigung als emanzipatorische Praxis annehmen kann. Die Argumentation folgt zwei Überlegungen: Zum einen wird gezeigt, dass das Design seit längerem eine Entwicklung durchläuft, die seine Prägung von Prozessen menschlicher Lebensführung und Subjektivierung deutlich verstärkt. Dies hängt auch damit zusammen, dass das Design gegenüber der Kunst über eigenständige Möglichkeiten verfügt, Produktion und Rezeption miteinander zu verbinden. Zum anderen wird gezeigt, dass gerade die gleichberechtigte Zusammenarbeit von Kunst und Design neue Wege eröffnet, ästhetische Perspektiven auf individuelle und kollektive Problemstellungen zu werfen und neue Praktiken zu entwickeln. Ausgehend von diesen Beobachtungen votiert der Beitrag dafür, ästhetische Theoriebildung im Spannungsfeld von Produktion und Rezeption wie Kunst und Design zu betreiben.

The article takes current convergences and overlaps as a reason to analyze the relation between art and design in a new way: By comparing both forms of aesthetic fabrication, it becomes possible
to identify and highlight a unique interplay of production, work, and reception. This interplay, in turn, also opens up a new view on what form aesthetic self-realization can take in order to actualize an emancipatory practice. The argument mainly follows two considerations: On the one hand, it is shown that design has undergone a development for quite some time now, which strengthens its potential to coin processes of human living and subjectification. This is bound up with the fact that design entertains unique and autonomous opportunities to connect production and reception that are not the same as the ones present in art. On the other hand,
it is shown that equitable collaborations and cooperations of art and design in institutions and projects open up new ways to install aesthetic perspectives on individual and collective problems and to develop new practices of dealing with them. Based on these observations and connections, the article advocates for a practice of aesthetic theory formation which starts from and roots in the tension fields of production and reception as well as of art and design.