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Vom glücklichen Gebrauch

Vom glücklichen Gebrauch


Zurück zum Heft: Zeitschrift für kritische Theorie, Heft 52/53
DOI: 10.28937/9783866749498_6
EUR 6,90


Maxi Berger versteht Design mit Bourdieu als Feld der Kultur, auf dem Produktion und Produkte miteinander vermittelt werden. In warenproduzierenden Gesellschaften würden Gegenstände des Gebrauchs zu Substraten sozialer Funktionen und gesellschaftlicher Antagonismen, denen die ökonomischen Produktionsverhältnisse zugrunde liegen. Auf diesem Wege würden Designgegenstände zu ästhetisierten Erscheinungen des gesellschaftlichen Wesens. Mit Blick auf die Entwurfstheorie von Otl Aicher, aber auch auf Kant, Adorno, den radikalen Konstruktivismus und die Medientheorie der Gegenwart, geht Berger dem Problem nach, dass Entwürfe bestehende Zustände ›nachahmen‹ und als »Orientierungsmuster« für ihren Fortbestand sorgen. Dagegen mache sich die Ausrichtung des Designs auf humane Zwecke und Bedürfnisse geltend. Doch der individuelle Gebrauch werde von der Kommodifizierung der Designprodukte beschränkt. »So ist der glückliche Gebrauch eine Utopie, für die sich eine kritische Theorie von Gestaltung engagieren sollte.«